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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle
Autoren: Frozen Heat
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zwar Folgendes: Es spielt überhaupt keine Rolle, wie viele Pulitzerpreise du gewonnen hast. Du denkst immer noch wie ein Sechzehnjähriger.“
    „Ist das ein Ja?“
    „Ich korrigiere: wie ein Fünfzehnjähriger.“ Nikki küsste ihn erneut und griff ihm kurz zwischen die Beine. „Übrigens, das Warten wird sich lohnen.“ Und dann ging sie zur Arbeit.
    Der Tatort lag auf ihrem Weg zum Revier, also sparte Heat es sich, zuerst zum 20. zu fahren und sich einen Wagen zu besorgen, um dann damit zurückzufahren. Stattdessen stieg sie eine Haltestelle früher aus der U-Bahn, um von der Zweiundsiebzigsten Straße aus zu laufen. Das Bombenentschärfungskommando hatte vorsichtshalber die Columbus Avenue sperren lassen, und als Nikki die Treppe der U-Bahn-Station neben dem Dakota Building hochkam, wurde sie Zeugin eines albtraumhaften Verkehrsstillstands, der sich bis zum Central Park erstreckte. Je schneller sie ihre Ermittlung abschloss, desto eher würden die Autofahrer ihren Weg fortsetzen können, also legte sie einen Zahn zu. Das wirkte sich jedoch nicht auf die Gedanken aus, die sich für einen Moment in ihrem Kopf breitmachten.
    Wie immer, wenn sie sich einer Leiche näherte, konzentrierte sich Detective Heat auf das Opfer. Sie brauchte Rook nicht, um sich daran zu erinnern, wie viele Morde es jedes Jahr in dieser Stadt gab. Aber sie hatte sich geschworen, niemals zuzulassen, dass auch nur ein einziges dieser verlorenen Leben von der schieren Masse entmenschlicht wurde. Oder dass sie die Routine gegen die Auswirkungen, die ein Mord auf Freunde und Verwandte des Opfers hatte, abhärten würde. Für sie war das kein Lippenbekenntnis und auch kein PR-Slogan. Nikki hatte sich diese Einstellung vor vielen Jahren ehrlich verdient, als ihre Mutter ermordet worden war. Heats Verlust bewegte sie nicht nur dazu, von ihrem Hauptfach auf dem College zur Strafverfolgung zu wechseln, sondern machte sie auch zu der Art von Polizistin, die sie zu sein geschworen hatte. Mehr als zehn Jahre später war der Mord an ihrer Mutter immer noch nicht aufgeklärt, doch Detective Heat trat weiterhin unbeugsam für jedes einzelne Opfer ein.
    An der Ecke Zweiundsiebzigste Straße und Columbus Avenue bahnte sie sich ihren Weg durch die Traube aus Schaulustigen, die sich dort gebildet hatte. Viele hielten ihre Handys hoch und dokumentierten ihre Nähe zur Gefahr, um später auf ihren Facebook-Seiten damit angeben zu können. Sie griff nach unten, um ihren Blazer zurückzuschieben und dem Officer an der Absperrung ihre Marke zu zeigen, doch er kannte die Bewegung und nickte ihr zu, bevor sie die Marke vollständig freigelegt hatte. Blaulichter blitzten zwei Blocks vor ihr auf, während sie Richtung Süden ging. Nikki hätte über die leere Straße laufen können, blieb aber auf dem Bürgersteig. Eine Hauptverkehrsstraße in der Innenstadt zur morgendlichen Rushhour vollkommen stillgelegt zu sehen, verstörte selbst sie als erfahrene Polizistin. Die Bürgersteige waren ebenfalls verlassen, abgesehen von den Streifenpolizisten, die dafür sorgten, dass niemand Unbefugtes den Tatort betrat. Absperrungen blockierten die Einundsiebzigste Straße, und ein Stück weiter westlich wartete ein Krankenwagen vor einem Haus, dessen Ziegelfassade während des Erdbebens abgebröckelt war. Sie passierte eine der Eschen, die in den Pflanzkübeln auf dem Bürgersteig wuchsen, und sah durch die knospenden Äste zu einem Dutzend Gaffern hinauf, die sich aus Fenstern und über die Geländer der Feuerleitern lehnten. Auf der anderen Seite der Columbus Avenue war es genau das Gleiche. Als sie sich dem Tatort näherte, hallten Notrufe aus den Funkvorrichtungen der Notfallfahrzeuge, die von den steinernen Wohnhäusern zurückgeworfen wurden und sich in der Luft vermischten.
    Das Bombenentschärfungskommando war mit seiner gepanzerten mobilen Einheit ausgerückt, die nun in der Mitte der Avenue geparkt war, nur für den Fall, das irgendetwas gesprengt werden musste. Doch schon aus zwanzig Metern Entfernung konnte Heat an der Körpersprache der Einsatzkräfte ablesen, dass das Entschärfungskommando bereits Entwarnung gegeben hatte. Über den Dächern der Notfallfahrzeuge und Streifenwagen erhaschte sie einen Blick auf ihre Freundin Lauren Parry, die in ihrem Gerichtsmedizineroverall im Inneren des Laderaums eines Lieferwagens herumlief. Dann bückte sie sich, und Nikki verlor sie aus den Augen.
    Raley und Ochoa aus ihrem Team entfernten sich von einem Schwarzen mittleren
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