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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt
Autoren: Lindsay Armstrong
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einmal irgendwie mutwillig an. Dann ging sie um den Schreibtisch herum, nahm ihre Umhängetasche und verschwand.
    Auf der Straße angelangt, lächelte Lydia immer noch vor sich hin. Es war ein wunderschöner Nachmittag, und Baimain, einer der ältesten Vororte von Sydney, war ein hübscher Ort mit einem wunderschönen Sandstrand.
    Obwohl es noch viele interessante historische Gebäude aus der Gründerzeit gab, wohnten jetzt vor allem Leute hier, die man als
    "trendy" bezeichnete. Ich könnte mir gut vorstellen, auch hier in so einem schönen Stadthaus zu wohnen wie Joe Jordan, dieser seltsam faszinierende Mann, überlegte sie, während sie auf die Fähre zum Hafen wartete.
    Als Lydia am Abend ihre Sachen zusammenpackte, kam Daisy herein und setzte sich auf die Frisierkommode.
    "Ich werde dich vermissen, Lyd", sagte sie und fing an, ihr wunderschönes, langes dunkles Haar zu bürsten.
    "Ja, ich dich auch", erwiderte Lydia. "Aber du wirst mit der Musica Vilio-Tournee und den Symphoniekonzerten vollauf beschäftigt sein."
    Daisy seufzte. "Irgendwie kann ich mich darauf nicht freuen", erklärte sie. "Das liegt wahrscheinlich an meiner biologischen Uhr. Ich spüre sie ticken."
    "Wirklich?"
    "Ach, du weißt schon, was ich meine." Daisy verzog das Gesicht. "Ich wünschte, du würdest Joe kennen lernen. Dann könntest du mir einen Rat geben. Ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll."
    Plötzlich hatte Lydia ein schlechtes Gewissen. "Wenn du Zweifel hast; wartest du am besten einfach ab. Um ehrlich zu sein, Daisy, du solltest dich mit deiner biologischen Uhr noch eine Zeit lang abfinden und nichts überstürzen. Vielleicht taucht doch noch der Richtige auf."
    "Ja, das hast du schon mal gesagt. Aber du bist noch nicht neunundzwanzig und in zwei Monaten dreißig!"
    "Vielleicht beunruhigt dich gar nicht deine biologische Uhr, sondern nur die Tatsache, dass du dreißig wirst. Erinnerst du dich, dass wir als Kinder dachten, Menschen über dreißig seien uralt?"
    Daisy lächelte flüchtig. "Ich habe irgendwie das Gefühl, die Zeit läuft mir davon. Möglicherweise gibt es für mich gar nicht den absolut Richtigen."
    "Heißt das, Joe ist nicht unbedingt der richtige Mann für dich?" fragte Lydia vorsichtig.
    "Joe ist sehr nett, er kann aber auch launisch und sarkastisch sein. Und manchmal scheint er völlig zu vergessen, dass ich überhaupt existiere."
    Lydia hätte zu gern herausgefunden, ob ihre Schwester schon mit Joe Jordan geschlafen hatte. Doch darüber schwieg Daisy sich beharrlich aus. Andererseits war sie sowieso nicht sehr mitteilsam und redete mit ihrer Familie nicht gern über ihr Liebesleben, weil alle wussten, wie oft und leicht sie sich verliebte und wie rasch dieser Zustand wieder vorbei war. Aber würde Joe Jordan mit einer schönen Frau ausgehen, ohne mit ihr zu schlafen, obwohl diese Frau schon beim ersten Treffen angedeutet hatte, sie sei dazu bereit? Lydia bezweifelte es.
    "Würdest du sagen, dass du eine Affäre mit ihm hast, Daisy?"
    "Nein, nicht unbedingt. Seit ich mich entschlossen habe, von ihm ein Kind zu bekommen, rufe ich ihn dauernd an. Ich habe gedacht ... Ach, dieser Kerl ist etwas ganz Besonderes. Er braucht dich nur anzusehen, und schon läuft dir eine Gänsehaut über den Rücken." Daisys verträumte Miene sagte Lydia alles, was sie wissen wollte. "Ich würde ihn am liebsten festhalten", fuhr Daisy fort. "Aber das ist gar nicht so leicht. Er entzieht sich mir immer wieder."
    Daisys Augen wurden ganz dunkel. Sie hatte ein ovales Gesicht, eine fantastische Figur und war sogar für das Dinner zu Hause perfekt angezogen. Sie war nicht so groß wie Lydia und wirkte mit ihren neunundzwanzig Jahren sehr weltgewandt, geistreich und kultiviert.
    Nur wenn man sie und Lydia gut kannte, wusste man, dass Daisy viel naiver war als ihre Schwester.
    "Hat er noch andere Freundinnen?" fragte Lydia, während sie Shorts und eine Bluse einpackte.
    "Nein, ich glaube nicht. Aber in der letzten Zeit haben wir uns nicht oft gesehen. Er verliert das Interesse an mir, befürchte ich."
    Lydia war erleichtert. "Dann ist er es auch nicht wert, dass du ihm nachtrauerst, Daisy."
    "Trotzdem, er hat etwas, das ..."
    "Hör zu, Daisy", unterbrach Lydia sie plötzlich ernst. "Solange sich alles nur in deiner Fantasie abgespielt hat und du es nicht in die Tat umsetzen wolltest, habe ich nichts dazu gesagt. Irgendwie bist du aber wie Dad. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann nichts und niemand ihn umstimmen."
    "Danke",
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