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Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
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können natürlich den Kopf in den Sand stecken und aufs Ende warten. Hätten vor Jahrhunderten die Pioniere der Raumfahrt und die ersten Kolonisten so gedacht, gäbe es keine Menschen auf Marin und all den anderen Planeten. Allerdings sind wir bequem geworden durch die Technik, die wir an Bord der ersten Raumschiffe mitbrachten und von Versorgungsraumern liefern ließen. Kaum einer machte sich je Gedanken darüber, wie wir ohne die Maschinen auskommen sollen, wenn sie versagen und keiner die Reparaturen durchführen kann. Und wir sehen auf Völker mit einer niedrigeren Entwicklungsstufe herab, die in einer Situation wie jetzt kaum Probleme hätten.«
    »Schöne Worte«, höhnte ein anderer. »Es ist jedoch, wie es ist, und keiner von uns weiß wirklich, was zu tun ist, um unser Überleben zu sichern. Glaubt wirklich irgendjemand an Hilfe? Warum soll diese … Epidemie nur uns getroffen haben? Was ist, wenn die ganze Galaxis betroffen ist? Das Ausbleiben einer Antwort auf unser Notsignal weist doch genau darauf hin.«
    »Mag sein«, räumte Aziell sein und blickte Ber’tum Overlan, der unmittelbar vor ihm saß, in die Augen. »Aber dann gibt es auch dort Junge und Alte, die nach einer Lösung suchen. Wenn wirklich keine Hilfe kommt, müssen wir uns selbst helfen.«
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ein etwa zehnjähriger Junge stürmte herein. Seine Stimme war vor lauter Schluchzen kaum zu verstehen.
    »Sie … sie kommen.«
    »Wer?«, fragte Aziell alarmiert.
    »Kid’der und … seine Bande. Sie wollen … die Vorräte … stehlen. Das Magazin haben sie … schon aufgebrochen. Und alles … mitgenommen.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich habe sie gesehen. Aber sie haben mich … bemerkt. Nun kommen sie hierher. Sie … haben Waffen bei sich.«
    »Verdammt!«

Kapitel 3
     
    Sie waren mit einem der größeren Gleiter losgeflogen und es hatte bis zum Mittag gedauert, bis sie auf einen viel befahrenen Verkehrsweg stießen.
    » Viel beparkt müsste man wohl eher sagen.« Mejo lachte, aber sein Humor kam nicht bei jedem an.
    »Wie sollen wir da durch? Selbst wenn wir ’nen Transport hinbekommen«, grummelte Llachian. Er war Mitte achtzig und der Jüngste der Gruppe.
    »Wir könnten so was wie ’nen Pflug an die Spitze schweißen«, meinte Henry.
    »Lasst uns erst mal den Transporter finden und dann sehen wir weiter«, schloss Erk den Disput, bevor er richtig begonnen hatte.
    Mejo deutete nach vorne. »Nicht mehr weit. Hinter der Biegung hatte ich letztens einen liegen sehen. Den wird schon niemand gestohlen haben. Nicht bei der Auswahl, die man hier auf den Straßen hat.«
    »Hier draußen ist eh niemand unterwegs. Wir sind so weit weg von allen Städten…«
    »Täusche dich nicht, Llachian. In diese Richtung«, Erk deutete nach links aus dem Gleiter, »ist Zandt. Das ist die Faun nächstgelegene Stadt. Und die ist nicht so klein…«
    »Und es gibt ’nen Raumhafen«, ergänzte Henry.
    »Aber auch nur, um die Leute weiter nach Rothen, zum eigentlichen Großhafen, zu bringen«, murmelte Llachian mehr zu sich selbst.
    »Na, auf jeden Fall ist die Stadt von hier aus schon zu Fuß zu erreichen. Ich mein’«, dieses Mal deutete Erk nach unten, auf die Straße, »sonst hätten die Leute ihre Fahrzeuge ja nicht hier stehen lassen, oder?«
    »Wenn’s sonst nicht weitergeht? Was hätten sie tun sollen?«, konnte Llachian es nicht lassen, weiter zu sticheln.
    Letztlich hatten sowohl er als auch Erk recht: Gleiter sowie Elektrogefährte aller Preisklassen hatten sich auf den Straßen in Richtung Raumhafen gesammelt und irgendwann ging es einfach nicht mehr voran. So wurden die Fahrzeuge stehen gelassen und die Menschen waren zu Fuß weitergegangen.
    Denen, die zurückblieben, mangelte es zunächst an der Notwendigkeit, die Staus aufzulösen. Die ersten Tage nach der Massenflucht, wie man es zeitweise nannte, gab es schließlich im jeweiligen Umfeld noch genügend Ressourcen.
    Erst nach einiger Zeit machten sich die Menschen Gedanken darüber, wie es weitergehen sollte: Stromversorgung, Wasser und eben Nahrungsmittel. Bisher wurde das Vorhandensein dieser Güter stillschweigend vorausgesetzt. Niemand dachte mehr darüber nach, woher das alles kam. Und je mehr Nahrung am Fließband produziert wurde, umso mehr blieben natürliche Ressourcen ungenutzt oder wurden zu touristischen Attraktionen. Selbst da, wo noch Ackerbau und Viehzucht betrieben wurde, stand nun alles still. Wenn die Tiere Glück hatten, fanden sich genügend
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