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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte
Autoren: Irene Salzmann
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blutete nicht mehr – und glaubte zu versinken. Er streckte seine Hand aus und strich einige lange, violette Strähnen aus dem Gesicht des Freundes. Wie Seide schmiegten sie sich um seine Finger.
Pakcheon rutschte näher. Er löste seinen locker fallenden Zopf und band mit dem blauen Tuch Cornelius' Haar im Nacken zusammen. »Er ist noch da …«
»Habt Ihr zwei genug geturtelt?« Knights Stimme riss Cornelius und Pakcheon zurück in die Realität. »Sentenza ist wieder hier. Ihretwegen, Conny, wird er in fünf Minuten aufkreuzen, statt seine Gemahlin an die Brust zu drücken und sein Kind zu tätscheln – also, machen Sie wenigstens den Verschluss Ihrer Hose zu.«
Shilla seufzte.

    Die Celestine hatte den Orbit um Vortex Outpost verlassen und näherte sich dem Sprungtor mit Kurs auf St. Salusa, den Frachtraum voller Container mit verschiedenen Gütern.
Jason rieb sich gedankenverloren den linken Arm, obwohl er die Stelle, an der Dr. Ekkri Blut abgenommen hatte, längst nicht mehr spürte. Der Arzt war recht besorgt gewesen, nachdem er die Unterlagen des Kollegen von Tirlath VII und Jasons Aufzeichnungen studiert hatte, obwohl – oder besser: weil es keine konkreten Anhaltspunkte für eine ungewöhnliche Mutation der Grippeviren und eine nachvollziehbare Erklärung für die anschließende Exodus-Welle gab. Taisho musste dieselbe Prozedur über sich ergehen lassen. Da man jeden von ihnen für kerngesund befunden hatte, durfte die Celestine planmäßig starten.
Auch die Sentenzas waren in die Krankenstation gebeten worden. Ob und was Dr. Ekkri bei den dreien diagnostiziert hatte, unterlag der ärztlichen Schweigepflicht – falls überhaupt schon erste Resultate vorhanden waren. Jason hoffte schon wegen des kleinen Freddys, dass die Tests negativ ausfallen und ihn seine Eltern nicht urplötzlich im Stich lassen würden. Wie es im ungünstigsten Fall weiter gehen sollte, konnte sich Jason nicht vorstellen. Durfte man die Infizierten einfach einsperren, zu ihrem eigenen Wohl, bis ein Gegenmittel entdeckt war? Und was würde sein, wenn eine Pandemie drohte, die kaum einen besiedelten Planeten verschonen mochte?
Jason hatte Shilla von den Geschehnissen auf Tirlath VII berichtet und ihr eine Kopie der Unterlagen gezeigt, die Dr. Ekkri erhalten hatte. Nachdem die Befunde von ihr an Pakcheon weitergereicht worden waren, der, wie sie sagte, als Mediziner damit mehr anfangen konnte, hatte sie nach einigem Grübeln erklärt, dass sie während ihres Lebensabschnitts als Historikerin auf keinerlei Aufzeichnungen in den Archiven ihres Volkes gestoßen war, die ein solches Phänomen erwähnten. Das mochte entweder bedeuten, dass es sich bei der mysteriösen Exoduswelle um etwas handelte, das bisher noch nie in der Galaxis aufgetreten war, konnte aber auch heißen, dass sich die Vizianer schon vom Rest der Milchstraße abgeschottet hatten, als sich Vergleichbares erstmals abspielte, respektive es sie nie betroffen – und interessiert – hatte. Sie behaupteten wohl nicht grundlos von sich, keine Menschen zu sein.
Auch die Quellen, die Jason in dieser Sache kontaktiert hatte, wussten nichts. Sie meldeten lediglich einen sprunghaften Anstieg vermisster Schiffe, darunter auch die Ueland , der Forschungsraumer des gleichnamigen, berühmten Anthroarchäologens. Da sich die Vorfälle auf keinen bestimmten Sektor konzentrierten, rätselte man noch, ob es sich um einen Zufall handelte oder die Piraten immer dreister wurden.
Vielleicht war es einfach noch zu früh, zuverlässige Nachrichten und weiterführende Informationen über die Grippe und die Wanderlust-Welle zu erwarten. In einigen Tagen oder Wochen mochte Näheres bekannt sein. Natürlich hatte man Jason versprochen, Augen und Ohren offen zu halten. Am liebsten wäre es ihm natürlich gewesen, wenn das seltsame Phänomen genauso plötzlich endete, wie es begonnen hatte, und sich das Leben auf den betroffenen Welten wieder normalisierte. Jedenfalls hatten Jason, Taisho und Shilla ihren Teil erfüllt – alles Weitere lag in den Händen des Raumcorps', seiner Forscher und Mediziner.
Jasons Blick glitt durch die Kommandozentrale der Celestine . Da der Bordcomputer übernommen hatte, gab es im Moment für niemanden etwas zu tun. Taisho saß an einem Terminal und las. Es gab eine Menge Dinge, die er wissen wollte über seine neue Heimat. Shilla kam gerade aus der Kombüse mit drei Bechern Kaffee, stellte einen vor Taisho, reichte den zweiten Jason und setzte sich mit dem letzten auf
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