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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte
Autoren: Irene Salzmann
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zwangsläufig ein Böser . Tatsächlich habe ich Sie angelogen. Nicht einen Moment lang hatte ich vor, Sie, die Vizianer, die Sentenzas oder irgendwen anderen zu töten. Aber ich musste Sie, Septimus, in dem Glauben lassen, dass ich notfalls auch zu diesen Mitteln greifen würde, um Sie zur Kooperation zu zwingen. Nicht gelogen war hingegen, dass ich Sie auf den Kopf stellen und so lange schütteln werde, bis der Kristall irgendwo heraus fällt. Hier hinein, bitte.«
Der stumme Begleiter öffnete ein Schott und schob Cornelius hinter Adriana Fabia in den Raum. Es handelte sich um eines der Pausenzimmer der Arbeiter.
»Was haben Sie mit mir vor?«, erkundigte sich Cornelius voller Argwohn. Er fühlte sich plötzlich sehr unbehaglich. Ihm war heiß und kalt zugleich, trotz der wortreichen Beteuerung, man wolle weder ihm noch den anderen ein Leid zufügen. »Ich dachte, wir gehen zu Ihrem Schiff, und an der Schleuse übergebe ich Ihnen den Kristall?«
Adriana Fabia lächelte wissend. »Oder eine Fälschung. Wie viele haben Sie in der Zwischenzeit an erfundene Adressen und an Postfächer, die Sie unter anderem Namen gemietet haben, geschickt, um uns abzulenken? Und wie viele tragen Sie bei sich? Falls der echte Kristall dort ist, wo ich ihn vermute, werden Sie ihn mir wohl kaum einfach auf die ausgestreckte Hand legen können.« Sie schnitt eine Grimasse angesichts dieser Vorstellung. »Und so attraktiv und charmant Sie auch sind, ich werde Sie gewiss nicht mitnehmen und warten, bis der Kristall von selbst zum Vorschein kommt, denn mit einem mordlustigen Telepathen, der seinen Lover zurück will, möchte ich mich keinesfalls anlegen. Darum muss es hier und jetzt sein.«
Sie setzte sich auf einen Stuhl, lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander.
»Womit könnte ich Ihnen die bittere Medizin versüßen? Hm … Interessiert es Sie, warum ich Sie frei lassen kann, ohne mir Sorgen um mich und meine Zukunft machen zu müssen? Ganz einfach: Die Modenschau wird ohne Störung zu Ende gehen und Adriana Fabia den Applaus der begeisterten Zuschauer entgegennehmen. Aber Adriana Fabia wird auch in wenigen Minuten abreisen, wie sie es versprochen hat. Wie das möglich ist? Ich kann es an Ihrem Gesicht ablesen, dass sie es ahnen. Ja, es gibt zwei von uns. Aber welche ist welche? Sie und die Telepathen können mir gar nichts beweisen, darum werden Sie schweigen.
Im Gegenzug bereite ich Ihnen keinen zusätzlichen Ärger. Sie werden es schwer genug haben, wenn Sie nach Pollux Magnus zurückkehren und alles erklären müssen. Sie armer Junge, Sie. Wenn es vorbei ist …«
Sie zog eine blütenweiße Visitenkarte mit schlichten, kursiven Buchstaben aus der Handtasche. Als Cornelius nicht danach griff, legte sie die Adresse auf den Tisch.
»… und Sie einen neuen Job brauchen, melden Sie sich bei mir. Das meine ich nicht als Witz. Und die Karte ist auch nicht verwanzt.«
»Ich werde gewiss nicht für die Schwarze Flamme arbeiten.«
»Wie ich schon sagte: Nicht alle meine Mädchen stehen auf zwei Lohnlisten.«
»Ich bin kein Mädchen.«
»Wen stört das? Genug geredet. Bokuta!« Adriana Fabia schnippte mit den Fingern.
Der große Mann holte eine kleine Plastikflasche aus der Innentasche seiner Jacke, schraubte sie auf und hielt sie Cornelius auffordernd hin.
Ein beißender Geruch stieg in Cornelius' Nase. Unwillkürlich wich er zurück.
Bokuta trat einen Schritt näher, so dass sich der Abstand nicht verringerte.
»Trinken Sie!«, befahl Adriana Fabia.
»Was ist das?« Cornelius ungutes Gefühl verwandelte sich in Bauchweh.
»Die Toilette ist nebenan. Bokuta, Sie begleiten ihn. Geben Sie ihm einen Eimer und passen Sie auf, dass er den Kristall nicht fortspült.«
Cornelius Rücken berührte die Wand. Jetzt stieg auch noch Übelkeit in ihm hoch. »Muss das wirklich sein? Ich kann nicht … Das ist … barbarisch … und mir sehr peinlich.«
Adriana Fabia zuckte mit den Schultern. »Selber schuld, wenn Sie sich ein solches Versteck aussuchen … Trinken Sie freiwillig – oder soll Bokuta Ihnen die Nase zuhalten, bis sie den Mund aufmachen müssen? Und beeilen Sie sich!« Sie zeigte auf den kleinen Monitor, auf dem zwei Bilder zu sehen waren: Sonja DiMersi und Freddy bei einem kleinen Schläfchen, Pakcheon und Shilla, deren Fesseln gerade von Knight gelöst wurden. »Ich möchte fort sein, bevor wir Gesellschaft bekommen.«

    »Alles in Ordnung«, sagte Cornelius schwach, als Pakcheon, Shilla und Knight in den Ruheraum stürmten. Er
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