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Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten
Autoren: Dirk van den Boom
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auf dem geheimnisvollen Fraktalplaneten, war
von ihm in den Computerkern des Rechners eingesetzt worden und hatte offenbar
alle zentralen Funktionen der an sich bereits hochgezüchteten Maschine
übernommen. Trooid waren die Auswirkungen dieses Experimentes als Erstem
aufgefallen, Sentenza hatte ihn schließlich eingeweiht. Nun, da die Grey
die Datenbahnen Seer'Tak Citys nach Informationen absuchte und eine riesige
Menge an normalerweise hervorragend gesicherten Nachrichten in den Speicher
der Ikarus runterlud, ahnte sie, welche Möglichkeiten dieser Computer
jetzt hatte. Während ihrer gesamten Recherche war sie dem Eindruck erlegen,
eine unsichtbare Hand hätte ihr geholfen, Sicherungen zu überwinden,
die richtigen Wege zu finden und interessante Informationen aufzuspüren.
Sie wusste nicht, wie viele Terabyte an Daten bereits in die Ikarus geflossen
waren. Trooid war neben ihr damit beschäftigt, den elektronischen Berg
zu zerteilen, systematisch zu gliedern und nach Wichtigkeit zu ordnen. Viel
anderes blieb ihnen nicht zu tun: Ein Blick auf die holografische Darstellung,
die in der Zentrale schwebte, genügte, um sie von der unveränderten
Situation außerhalb der Ikarus in Kenntnis zu setzen. Zwei große
Energiehaubitzen waren aufgefahren, mehrere Kompanien TakForce hatten in gepanzerten
Mannschaftswagen den Landeplatz der Ikarus umstellt, und ein hochenergetischer
Zaun war aufgebaut worden. Thorpa, der ebenfalls im Schiff verblieben war, hatte
die Ikarus sofort nach Eintreffen der Truppen in ihren Schutzschirm gehüllt.
Nun bestand ein Patt: Niemand konnte heraus, niemand konnte herein. Die TakForce
besaß nicht die Feuerkraft, um den Schutzschirm zu brechen, die beiden
Haubitzen hatten maximal symbolischen Wert. Andererseits konnten der Pentakka,
An'ta und Trooid angesichts des Truppenaufgebotes nicht im Traum daran denken,
das Schiff zu verlassen. Wohin hätten sie auch gehen sollen? Sie wussten
nicht, wo sich Sentenza und der Rest der Crew befanden. Irgendwas war schief
gelaufen, aber was genau jetzt passieren würde, lag außerhalb der
Verfügungsgewalt der Grey und des Androiden. Also beschäftigten sie
sich mit dem Nahe liegenden: Auswahl und Sichtung des hochgeheimen Materials,
das einer Springflut gleich aus dem Computer schoss und kaum unter Kontrolle
gehalten werden konnte. Thorpa beobachtete derweil die taktische Lage um die Ikarus herum, um im Ernstfall helfen zu können – obgleich niemand
zurzeit an einen Entsatz glaubte.
    Die TakForce hatte mehrfach versucht, die Ikarus auch kommunikationstechnisch
zu isolieren, was ihr im Bereich des Funkverkehrs auch weitgehend gelungen war.
Doch der geniale Computer des Schiffes hatte bis jetzt immer wieder Wege gefunden,
scheinbar tote Leitungen erneut zum Leben zu erwecken. An'ta hatte den Eindruck,
als habe die KI im Netz der Stadt Ableger installiert, die ›von der anderen
Seite‹ daran arbeiteten, isolierte und abgeschaltete Frequenzen zu reaktivieren
und nun ihrerseits abzuschirmen, um einen ungestörten Transfer zu ermöglichen.
    »Input, Input, ich brauche mehr Input«, summte Trooid vor sich hin,
während er ein Datenpaket in seinen eigenen Speicher lud. Es enthielt eine
Gesamtkarte der Stadt, inklusive aller offenbar gut getarnten Anlagen. Sollte
es einmal einen Ausweg aus der aktuellen Pattsituation geben, mochten sich diese
Informationen als extrem hilfreich erweisen.
    »Irgendwelche Probleme?«, fragte An'ta halb abwesend.
    Trooid lächelte die Grey gewinnend an.
    »Mitnichten, Teuerste«, intonierte er, während er in Gedankenschnelle
weitere Informationspakete sortierte und nach Prioritäten ordnete. »Ich
bin eine Datenverarbeitungsmaschine und ich tue jetzt genau das: Daten verarbeiten.
Was könnte es Schöneres für mich geben?«
    An'ta warf Trooid einen Blick zu und runzelte unwillig die Stirn.
    »Du scheinst dich mit deiner künstlichen Existenz gut arrangiert zu
haben«, erwiderte sie.
    Trooid nickte. »Ja, sicher. Sie müssen das doch auch. Der Unterschied
zwischen uns ist schließlich nicht so groß.«
    An'tas Kopf fuhr hoch. Doch wenn Trooid eine harsche oder bittere Erwiderung
erwartet hatte, wurde er enttäuscht. »Trooid, ich bin eine Grey. Mein
Körper wurde geklont. So gesehen sind wir in der Tat verwandt, denn wenn
ich deine Spezifikationen richtig in Erinnerung habe, sind Teile deines Bioüberzuges
auch aus Standardklonteilen
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