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Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 010 - Aufstand der Toten
Autoren: Dirk van den Boom
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zu haben.
    »Captain Knight, können Sie mit dieser Vorgehensweise leben?«
    Knight hob den Kopf.
    »Ich will Shilla befreien«, meinte er kurz und mit gefährlich
ruhiger Stimme. »Ich mache bei jedem Plan mit, der dieses Ziel verfolgt.
Wenn mir der Verantwortliche dabei in die Hände fällt, dann sollten
Sie Ihre Aufmerksamkeit in eine andere Richtung lenken. Dem ein oder anderen
wird missfallen, was dann passieren wird.«
    Schließlich fiel Dantes Blick auf Skyta, die Söldnerin. Sie hatte
das Pläneschmieden durch wenige, aber kenntnisreiche und konstruktive Beiträge
bereichert, war ansonsten ruhig geblieben und hatte eine Aura professioneller
Gelassenheit um sich verbreitet. Die Frau spürte den Blicke der Kommandantin
und hob den Kopf.
    »Ich denke, dass ich meinen Standpunkt nicht näher erörtern muss.
Joran ist ein Verräter und er hat eine Schuld zu begleichen. Die Schwarze
Flamme kann es sich nicht leisten, Schulden offen zu lassen. Ich werde alles
tun, um einen Ausgleich herzustellen.«
    Das waren in der Tat klare Worte, die keiner weiteren Ergänzung bedurften.
    Für einen Augenblick herrschte eine grimmige, düstere Stille in dem
Raum. Dante blickte Knight mit einer Mischung aus Misstrauen und Verständnis
an. Dann raffte sie sich auf.
    »Für den Angriff auf die Ikarus sollten wir angesichts der
knappen Zeitvorgabe eine direkte Vorgehensweise wählen. Raumkaplan Dorogodh,
ich bin mir sicher, Sie haben bereits eine brillante Idee.«
    Der stattliche Offizier des an Bord befindlichen Kontingents des Heiligen Raummarinedienstes
trat vor. Er blickte ernst und zufrieden zugleich.
    »Raumprior, ich schlage folgende Vorgehensweise vor ...«
    Und dann entwickelte er den Plan eines Wahnsinnigen.

    Noel Botero war genervt. Immer wieder musste er seine wichtigen Forschungen
unterbrechen, um Joran zu Diensten zu sein – erst hatte er den Kreislauf
dieser Raumcorpsfrau stabilisieren müssen, dann hatte der irre Prinz wohl
mal zu heftig zugeschlagen, und ein Gelenk musste eingerenkt werden. Die Blauhäutige
fand er schon um einiges interessanter, konnte er doch einen der von ihm entwickelten,
nicht zugelassenen PSI-Blocker an ihr ausprobieren – mit einem Ergebnis,
das ihn daran erinnerte, dass er sich ja noch um die eine oder andere lästige
Nebenwirkung hatte kümmern wollen. Botero runzelte die Stirn, als er an
die Untersuchung dachte, die er an der Blauhäutigen – Shilla war wohl
ihr Name – durchgeführt hatte. Eine seltsame Kreatur, in der Tat.
Sie hatte sich heftig gegen jede Berührung gewehrt, war jedoch von Robotern
eisern festgehalten worden. Seine Untersuchungen hatten ergeben, dass sie pheromonähnliche
Substanzen absonderte. Es wäre sicher interessant gewesen, die Auswirkungen
auf normale TakTrooper zu beobachten. Andererseits hätte dies auch fatale
Folgen nach sich ziehen können. Doch Hammets Devise, alle Kommandos durch
einen hohen Prozentsatz Roboter zu verstärken, hatte sich ausgezahlt. Botero
selbst filterte durch seine Ganzkörpermembran, die die Ansteckung der Außenwelt
durch die Nebenwirkungen seiner Unsterblichkeit verhinderte, auch schädliche
Einflüsse von außen. Wobei ›schädlich‹ in diesem Fall
nicht ganz korrekt war. Letztlich war es die hohe Konzentration des Duftstoffes,
der den Filter dazu veranlasst hatte, dieses Element nicht passieren zu lassen.
Nur Joran war direkt mit Shilla über längere Zeit in Kontakt gekommen,
als er zum ersten Folterdurchgang angesetzt hatte. Botero hegte allerdings schon
länger die Vermutung, dass beim Kronprinz seit geraumer Zeit in Bezug auf
Frauen ein erheblicher Unterschied zwischen Wollen und Können bestand –
vielleicht auch ein Grund, warum der Kronprinz die Blauhäutige wie Abfall
Botero vor die Füße geworfen hatte. Dieser hatte nach einigen Gentests
höchst Erstaunliches festgestellt: Das Volk, aus dem Shilla stammte, war
völlig unbekannt – und sie war zudem Telepathin! Zwar lag das Hauptquartier
Hammets unter dem permanenten Schutz eines PSI-Schirms – ein Aufwand, der
angesichts der Seltenheit von Paranormalen eher mit verstetigter Paranoia zu
erklären war, Hammet aber offenbar ein Gefühl zusätzlicher Sicherheit
gab –, doch als Botero Joran von seinen Erkenntnissen berichtet hatte,
war dieser fast ausgeflippt und hatte gefordert, die Frau unverzüglich
unter adäquate Drogen zu setzen. Auch Joran schien Hammets massive
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