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Republic Commando 01 - Feindkontakt

Republic Commando 01 - Feindkontakt

Titel: Republic Commando 01 - Feindkontakt
Autoren: Karen Traviss
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brauchte sie auch nicht. Sie wusste genau, zu wem sie gehörte.
    Etain lauschte angestrengt und erwartete schon, dass ihr plötzlich ein schwerer Stiefel in den Rucken trat, aber alles was sie hörte, war das Rascheln und Knacken zweier Paar Fuße, die durch das Korn streiften. Weg von ihr. Sie hörte Fetzen eines Gesprächs, das sich, vom Wind davon getragen, entfernte. Der Weequay wurde noch immer ausgeschimpft.
    »… viel wichtiger…«
    War was?
    »… später di’kut, aber vorerst, brauche ich dich, damit… okay?
    Oder ich schlitze…« Etain wartete. Schließlich konnte sie nur noch das Rauschen des Windes hören, das raschelnde Getreide und den gelegentlichen flötenden Ruf eines Bodenaals auf der Suche nach einem Weibchen. Sie erlaubte sich wieder normal zu atmen, trotzdem wartete sie, das Gesicht in fauligen Dung gedruckt, bis die Dämmerung hereinbrach. Jetzt musste sie sich bewegen. Die Gdans wurden sich auf die Jagd machen und in Rotten die Felder durchkämmen. Obendrein begann der Geruch, der ihr nichts ausgemacht hatte, während sie von der Angst gepackt war, sie jetzt wirklich zu stören.
    Sie stützte sich auf ihre Ellbogen, rutschte dann auf ihre Knie und sah sich um.
    Warum mussten die auch so spät in dieser Jahreszeit Barq düngen? Sie wühlte in den Taschen ihres Mantels nach einem Tuch.
    Wenn sie jetzt nur einen Bach finden würde, dann könnte sie sich waschen. Sie rupfte eine Hand voll Halme, drückte sie zu einem Ballen zusammen und versuchte das Gröbste des Dungs und Schmutzes, der an ihr klebte, abzuschrubben.
    »Das ist ziemlich teures Getreide, wenn man es dafür benutzt«, sagte eine Stimme.
    Etain stockte der Atem. Sie fuhr herum und fand einen Einheimischen in einem schmuddeligen Kittel vor, der sie böse ansah. Er sah dünn, ausgemergelt und verärgert aus und hielt ein Dreschwerkzeug in seiner Hand. »Wisst Ihr, was das Zeug wert ist?«
    »Es tut mir leid«, sagte sie. Sie ließ ihre Hand vorsichtig in ihren Mantel gleiten und tastete nach dem vertrauten Zylinder. Sie hatte den Weequay nicht wissen lassen wollen, dass sie ein Jedi war, aber wenn dieser Bauer vorhatte, sie für ein paar Laib Brot oder eine Flasche Urrqal auszuliefern, musste sie ihr Lichtschwert parat haben. »Es galt Ihr Barq oder mein Leben, furchte ich.«
    Der Bauer starrte mit zusammengepressten Lippen auf die zerdrückten Halme und auf das verstreut liegende, perlenartige Getreides. Es stimmte, Barq erzielte einen hohen Preis in den Restaurants von Coruscant: Es war ein Luxusgut, das sich die Leute, die es für den Export anbauten selbst nicht leisten konnten. Das schien aber die Neimoidianer, die den Handel damit kontrollierten, nicht zu kümmern. Das tat es niemals.
    »Ich werde für den Schaden aufkommen«, sagte Etain, ihre Hand immer noch in ihrem Mantel.
    »Warum waren die hinter Euch her?« fragte der Bauer, ohne auf ihr Angebot einzugehen.
    »Das Übliche«, sagte sie.
    »Oh-ah, so gut seht Ihr gar nicht aus.«
    »Reizend.«
    »Ich weiß, wer Ihr seid.«
    Oh nein. Ihr Griff wurde fester. »Tun Sie das?«
    »Ich glaube schon.«
    Ein bisschen mehr zu essen für seine Familie. Ein paar Stunden trunkenen Vergessens, dank des Urrqal. Das war alles, was sie für
    ihn war. Er bewegte sich, als wolle er einen Schritt nach vorn machen und sie zog ihren Arm aus dem Mantel, weil sie es satt hatte zu rennen und weil ihr der Anblick dieses Dreschwerkzeugs nicht gefiel.
    Wzzzzzmmmm.
    »Oh, toll«, sagte der Bauer seufzend, als er die Klinge aus purem, blauem Licht erblickte. »Eine von Eurem Haufen. Das hat uns noch gefehlt.«
    »Ja«, sagte sie und hielt das Lichtschwert fest vor ihr Gesicht. Ihr Magen hatte sich zusammengezogen, aber sie behielt ihre Stimme unter Kontrolle. »Ich bin Padawan Etain Tur-Mukan. Ihr könnt ja versuchen mich ans Messer zu liefern, wenn Ihr meine Fähigkeiten testen wollt. Aber ich würde es bevorzugen, wenn Ihr mir helft. Euer Zug, Sir.«
    Der Bauer starrte auf das Lichtschwert, als würde er versuchen einen Preis dafür auszurechnen. »Hat Eurem Meister nicht viel geholfen, das Ding, oder?«
    »Meister Fulier hatte kein Glück. Und er wurde betrogen.« Sie senkte das Lichtschwert, ließ den Strahl aber nicht erlöschen. »Werdet Ihr mir helfen?«
    »Ghez Hokans Schläger werden überall hinter uns her sein, wenn ich…«
    »Ich glaube, die sind beschäftigt«, vermutete Etain.
    »Was wollt Ihr von uns?«
    »Einen Unterschlupf, nur für den Moment.«
    Der Bauer saugte nachdenklich
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