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Reiterferien am Meer

Reiterferien am Meer

Titel: Reiterferien am Meer
Autoren: Quinto
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den Sattel, presste die Schenkel zusammen – und verhinderte auf diese Weise, dass ich hilflos nach vorn auf Mistys Hals – oder gar darüber hinaus! – geworfen wurde.
    Auch dieses zweite Hindernis nahmen wir makellos, Misty setzte kaum spürbar auf und galoppierte weiter.
    In weitem Bogen ließ ich ihn abdrehen und schaute mich um. Soeben stürmte Tearaway auf das zweite Hindernis los.
    Wieder kam er gut ab, wieder sprang er viel zu hoch – und doch merkte man ihm deutlich an, dass der Sprung ihm ausgesprochen Spaß machte.
    „Gut gemacht, Di!“ erklang Steve Rowlands Stimme. „So war’s viel besser!“ Und als auch Tante Di ihr Pferd zurückgebracht hatte, meinte er: „Ich denke, wir machen dasselbe sofort noch einmal – aber Tearaway läuft jetzt als Erster!“
    Also hielt ich Misty zurück. Das war zwar Tearaway nicht recht, doch Tante Di lenkte ihn energisch zum Startpunkt, und schließlich folgte er willig. Gehorsam galoppierte er los, und da ihm die Angst vor dem Hindernis nun genommen war, nahm er das erste ohne jede Schwierigkeit. Zwar erwies sich wieder, dass er noch ohne Erfahrung war, vor den Hindernissen zurückschreckte oder viel zu hoch sprang – ebenso zeigte sich aber, dass er ihnen ohne weiteres gewachsen war.
    Er brauchte wirklich nur Übung!
    „Ganz bestimmt wird Tearaway noch ein großartiges Springpferd“, versicherte Carol, die neben mir stand und interessiert zuschaute. „Ich sehe deutlich, wie zufrieden Vater ist. Er ist gewiss überzeugt, dass er dieses Pferd mit der Zeit ganz groß herausbringen kann.“
    Tante Di und Steve Rowlands brachten Tearaway gemeinsam noch ein drittes Mal über die Runde, dann sprang die Tante aus dem Sattel, und wir alle kamen noch ein bisschen zusammen und unterhielten uns.
    „Für heute hat Tearaway genug“, erklärte Rowlands zufrieden. „Auch die anderen Tiere werden müde sein – mit Ausnahme von Misty, der ja noch nicht viel zu leisten brauchte. Wie wäre es, Jackie, wenn du mit ihm einmal über unsere große Springbahn reitest?“
    Jetzt kam mein großer Augenblick!
    „Darf ich?“, rief ich aus. „Natürlich will ich, ich wüsste nicht, was ich lieber täte. Und ich merke Misty an, dass er begeistert mitmachen wird!“
    Gut gesprungen, Misty!

Bei aller Freude – oder vor lauter Freude! – war ich doch ziemlich aufgeregt.
    Der große Augenblick war gekommen, wo ich mir und allen anderen beweisen konnte, dass Misty wirklich gut genug war, um an einem richtigen Springturnier teilzunehmen.
    Gewiss, schon immer war mein Pferd gern gesprungen, hatte noch nie ein Hindernis verweigert. Wir waren schon an dem einen oder anderen Springturnier beteiligt gewesen, auch an Jagdspringen – aber ein Turnier, bei dem bestimmte Sprünge vorgeschrieben waren und streng beurteilt wurden, das hatte es noch nicht gegeben.
    Genau dies aber war es, was Steve Rowlands in seiner Reitschule übte. Deshalb hatte er mit Carol und Don einen richtigen Turnierparcours gebaut. Doch bisher war noch keiner von uns eine Runde darauf geritten, weil wir sie ihm nicht zertrampeln sollten, ehe er seine ersten Schüler so weit ausgebildet hatte, dass sie sich darauf versuchen konnten.
    So war es eine kleine Sensation, dass ich auf Misty darauf reiten durfte. Neugierig und gespannt nahmen alle am Geländer Aufstellung: Carol, Don, Babs, Tante Di, Angela und Hazel Lane, Jill Bennett, Brian Woodley, Tony Lambert, Steve Rowlands und noch drei oder vier seiner Reitschüler.
    Doch ich ließ mich von den „Zuschauermassen“ nicht aus der Ruhe bringen, selbstsicher ritt ich in die Bahn. Don richtete die Hindernisse auf die vorschriftsmäßige Höhe ein: Es waren vier Hecken, ein Doppelrick, mehrere Oxer, eine Mauer und ein Dreier. Außerdem gab es noch einen ziemlich unheimlich aussehenden Graben, dessen jenseitiges Ufer nach hinten absank.
    Langsam ritt ich mit Misty die Runde ab, damit er sich alle Hindernisse gut anschauen konnte. Dann kehrte ich zum Startpunkt zurück.
    „Lass nur die Mauer und den Graben zunächst aus, Jackie“, rief mir Rowlands zu. „Wir wollen erst einmal sehen, wie Misty sich überhaupt anstellt.“
    So gab ich meinem Pferd die Zügel frei und trieb es durch Schenkeldruck in leichten Galopp. Misty gehorchte willig, seine gespitzten Ohren zitterten vor Gespanntheit. Ganz ruhig lief er los, und ich gewann den Eindruck, dass es sicherlich das Beste war, ihm volle Freiheit zu lassen und ihn nicht zu sehr zu beeinflussen. Ich wusste ja, dass er von Natur
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