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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
Autoren: Brian Jacques
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Weg gelaufen?«
    Das Hermelin schüttelte den Kopf. »Wer jetzt, meinst du die Heilerin? Nein, wir haben nicht mal ein Schnurrhaar von ihr gesehen. Wir haben allerdings einen Mäuserich gefangen genommen. Schau dir das hier mal an, das hat er bei sich gehabt.«
    Splitternase wirbelte Martins verrostetes Schwert durch die Luft. Eckzahn duckte sich. »Hör auf, mit dem Ding herumzuspielen! Wenn du so damit herumfuchtelst, wirst du noch jemanden aufschlitzen. Also sind sie mal wieder hinter der Füchsin her, was? Mit dem alten Grünauge scheint es in letzter Zeit ja nicht gerade bergauf zu gehen. He, ihr da drüben, seht gefälligst zu, dass die Seile straff gespannt sind! Haltet ihn fest, ihr Holzköpfe.«
    Die Tür zur Eingangshalle erwies sich als besonders schwierig, da es dem Mäusekrieger gelang, sich an einen der hölzernen Türpfosten zu klammern. Die Soldaten waren dazu gezwungen, ihn mit ihren Speeren regelrecht loszuhebeln. Der Wieselmann, dem man das Brot anvertraut hatte, hielt sich wohlweislich heraus und marschierte stattdessen geradewegs auf die Speisekammer und das Vorratslager zu. Als er durch die Eingangshalle ging, wurde er von den anderen Soldaten angebettelt, die gierige Blicke auf das braune, frisch gebackene Brot geworfen hatten. Der Winter war für sie bisher sehr hart gewesen, denn viele der Anwohner hatten nach der frühen Ernte im Herbst die Siedlung bei Kotir verlassen und so viel Nahrungsmittel mit in den Wald genommen, wie sie nur tragen konnten. Es wurden auch nicht gerade viel Zölle oder Abgaben eingenommen. Das Wiesel hielt das Brot fest an sich gedrückt und trottete weiter.
    Die Halle machte einen unwirtlichen Eindruck, sie war feucht und hatte hölzerne Läden vor den niedrigen Fenstern. Der Boden war aus dunklem, granitartigem Gestein, das sich unter den Pfoten eiskalt anfühlte. Hier und da hatten Nachtwachen in den Ecken kleine Feuer angezündet, deren Rauch und Asche die Wände pechschwarz gefärbt hatten. Nur den Hauptmännern war es als Zeichen ihres Ranges erlaubt, lange Umhänge zu tragen, aber viele der Soldaten hatten sich in alte Säcke und Decken gehüllt, die sie aus der Siedlung gestohlen hatten. Die zu den tiefer liegenden Stockwerken führende Treppe änderte ständig und ohne System ihre Beschaffenheit. Mal waren die Stufen ausgetreten und wanden sich spiralförmig hinab, dann wieder führte sie geradeaus und die Stufen waren völlig ebenmäßig. Die Hälfte der Fackeln an der Wand war irgendwann ausgebrannt und nicht wieder ersetzt worden, wodurch große Teile der Treppe vollkommen im Dunkel lagen, was den Abstieg sehr gefährlich machte. Die meisten der Wände und Treppen in den unteren Stockwerken waren mit Moos und Schwämmen bewachsen.
    Das Wiesel eilte einen schmalen Gang entlang und hämmerte an die Tür des Lagerraumes. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss.
    »Was hast du denn da? Brot, was? Immer herein damit!«
    Die beiden Wachposten, die gerade dabei gewesen waren, sich heftig zu streiten, saßen auf Mehlsäcken. Der eine Soldat starrte hungrig auf das Brot. »Oje, ist das etwa alles, was ihr heute Abend mitgebracht habt? Ich sage dir eines, Kumpel, hier wird es immer schlimmer. Wer hat dich denn damit heruntergeschickt?«
    »Eckzahn.«
    »Ach der. Hat er sie denn gezählt?«
    »Äh, nein, ich glaube nicht.«
    »Also gut. Es sind fünf Brotlaibe. Wir werden uns jeder einen halben Laib nehmen – dann bleiben noch dreieinhalb übrig. Es wird schon keinem auffallen.«
    Hungrig stürzten sie sich auf die braunen Brotlaibe von Goody Stichler.
    Oben in der Eingangshalle war es Martin in der Zwischenzeit gelungen, eines der Seilenden um eine Steinsäule zu wickeln. Höhnend sahen die Soldaten zu, wie die Patrouille alle Kräfte aufbot, um ihn von der Säule loszubekommen und die Treppe hinaufzubefördern. »Na, was ist denn los mit euch, Jungs, habt ihr etwa Angst vor ihm?«
    Eckzahn drehte sich zu den Spöttern um. »Will einer von euch es etwa mit ihm aufnehmen? Nein? Das dachte ich mir schon.«
    Hinter ihnen öffnete sich die Tür und ein kalter, zugiger Windstoß blies den Schnee herein. Eine Füchsin in einem zerlumpten Umhang eilte an ihnen vorbei die breite, ebene Treppe zum ersten Stockwerk hinauf. Die Soldaten hatten wieder ein neues Opfer, an dem sie sich auslassen konnten.
    »Hoho, na warte, Füchsin. Du bist spät dran.«
    »Ja, ja, der alte Grünauge hat es gar nicht gern, wenn man ihn warten lässt.«
    »Wenn ich du wäre, würde ich Lady Zarina
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