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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
Autoren: Brian Jacques
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ihn jetzt erst wahrnehmen: »He, was machst du eigentlich hier, Blinzelauge?«
    Eines der kleinen Igelkinder warf die Decke zurück und blickte das Hermelin unerschrocken an. »Er ist nur hereingekommen, um sich an unserem Feuer zu wärmen. Lasst ihn bloß in Ruhe!«
    Splitternase prustete los vor Lachen und spuckte dabei lauter Krümel von dem Brot, das er gerade aß, in die Gegend. »Pass auf, Ecki! Da sind noch mehr unter der Decke. An deiner Stelle wär ich lieber auf der Hut.«
    Ein neben ihnen stehendes Wiesel zog die Decke ganz fort, sodass die anderen drei Kleinen zum Vorschein kamen.
    Eckzahn sah sie sich genauer an. »Hmmm, die müssten eigentlich groß genug zum Arbeiten sein.«
    Mutter Stichler warf sich wütend dazwischen. »Lasst meine Kleinen in Frieden. Sie haben keiner Seele was zu Leide getan.«
    Eckzahn beachtete sie gar nicht. Er schlug Splitternase das Brot aus den Pfoten, drehte sich dann zu einem Wiesel um und befahl: »Heb das Brot auf und wage es ja nicht, heimlich davon zu essen. Bring es ins Vorratslager, sobald wir wieder in der Garnison sind.«
    Mit einer Bewegung seines Speeres gab er der Patrouille das Signal die Hütte zu verlassen. Beim Hinausgehen rief Eckzahn Ben und Goody zu: »Morgen will ich die vier draußen auf dem Feld sehen. Wenn nicht, könnt ihr alle die restliche Winterzeit sicher und warm im Kerker von Kotir verbringen.«
     
    Ardklaue lugte mit einem Auge durch einen Türspalt und beobachtete, wie die Patrouille in Richtung Kotir davonmarschierte. Ben zögerte keine Sekunde; sofort begann er damit, die Kleinen in alle Decken zu hüllen, die sie besaßen.
    »So, jetzt habe ich aber genug! Was zu viel ist, ist zu viel! Wir werden noch heute Nacht aufbrechen. Du hattest Recht, meine Liebe, wir hätten uns schon längst den anderen im Wald anschließen sollen. Was meinst du, Ärdklaue?«
    Der Maulwurf stand noch immer mit einem Auge am Türspalt. »Hajaj, dua ama härkomma, dua dir des a’schaua!«
    Während Ben zusammen mit seinem Freund durch den Spalt blinzelte, war Goody weiterhin damit beschäftigt, ihre Jungen in Decken einzuhüllen. »Was ist denn los, Ben? Die kommen doch nicht etwa wieder zurück, oder?«
    »Nein, Frau. Hohoho, schau dir das an, das darf doch nicht wahr sein! Hast du gesehen, mit was für einer Wucht er dem Wiesel auf die Nase gehauen hat? Weiter so, zeig’s ihm, Jungchen!«
    Ferdy, der Kleine, der eben so vorwitzig gewesen war, flitzte hinüber und zerrte an Bens Pfote. »Gehauen? Wer hat ein Wiesel gehauen? Was machen die da draußen?«
    Ben beschrieb ihm ganz genau, was er sah: »Da ist ein Mäuserich – er ist wirklich ganz schön kräftig. Sie versuchen gerade ihn gefangen zu nehmen … So ist es richtig! Tritt noch mal zu, Mäuserich. Weiter so! Hahaha, man sollte doch meinen, dass ein ganzer Soldatentrupp auf Patrouille in der Lage wäre mit einem Mäuserich fertig zu werden, aber an dem beißen sie sich die Zähne aus. Das muss wohl ein ganz erfahrener Krieger sein. Mann oh Mann! Schau doch, jetzt hat er Eckzahn so erwischt, dass er lang hingeschlagen ist. Schade, dass sie sich so an sein Schwert klammern. Heiliger Stachel, mit dem Schwert in seinen Pfoten könnte er bestimmt einen ganz schönen Schaden anrichten, ganz egal wie verrostet es ist.«
    Ferdy hüpfte auf und ab. »Lass mich auch mal gucken, ich will auch was sehen!«
    Ärdklaue wendete sich langsam von der Tür ab. »Duat wohl wänig Sinn haba, klois Igle. Se duat ’n nu haba, ajaj, issa au ganz g’fesslt. Nänä, ’s issa schad. Gega so viela konnt är nich a’komma, ’s war abr a guta un mutiga Kriega, jaja.«
    Einen Moment lang war Ben ganz niedergeschlagen, dann klatschte er in die Pfoten. »Jetzt oder nie, die Patrouille ist erst einmal mit dem Krieger beschäftigt. Sie haben jetzt genug damit zu tun, ihn zum Katzenschloss zu bringen. Auf geht’s, wir sollten die Zeit nutzen, solange noch Zeit dazu ist.«
     
    Wenig später war die Hütte, in der das Feuerholz langsam zu Asche zerfiel, leer und die kleine Gruppe stapfte in den vor ihr liegenden, ausgedehnten Wald von Mossflower. Die Augen tränten ihnen und sie mussten die Köpfe gesenkt halten, um dem schneidenden Wind auszuweichen. Ärdklaue bildete die Nachhut und verwischte die Pfotenspuren im Schnee.

2
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    Gonff der Mäusedieb tappte heimlich, still und leise den Gang entlang; er kam geradewegs aus der Speisekammer von Kotir. Er war ein plumper, kleiner Kerl und trug ein grünes Wams, um das er sich
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