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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe
Autoren: Teresa Medeiros
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Namen geben soll. Das arme Geschöpf hat wenigstens einen Namen verdient.« Er hob warnend den Finger und bedachte die strahlende Kinderfrau mit einem strengen Blick. »Aber nicht Margaret oder Mary. Wir haben bereits drei Margarets, eine Mary und eine Mary Margaret. Das ist mehr, als ein Mann auseinander halten kann.«
    »Sehr wohl, Mylord.« Fiona machte einen unbeholfenen Knicks.
    Als sie sich zum Gehen wandte, begann das Baby jämmerlich zu weinen, sodass sie es an ihre Schulter hob und besänftigende gälische Worte murmelte. Sofort ebbte das Jammern des Babys wieder ab, es gurgelte fröhliche Spuckebläschen und stieß wohlige Jauchzer aus.
    Bannor sah den beiden nach. »Vielleicht brauchen meine Kinder nicht die strenge Hand eines Mannes«, überlegte er laut, »sondern die sanfte Führung einer Frau.«
    »Fiona ist eine Frau«, stellte Hollis richtig fest.
    »Ja, aber sie wird langsam alt. Und keine Berührung ist so sanft wie die von einer Mutter.« Bannors Stimme drückte eine ungeahnte Wehmut aus.
    Als er sich allerdings umdrehte und Hollis musterte, wiesen seine Augen nicht mehr die geringste Weichheit auf. Stattdessen verriet seine Miene dieselbe Entschlossenheit wie zu Beginn einer Attacke oder bei der Planung eines Hinterhalts. Instinktiv machte Hollis einen Schritt zurück. Vielleicht war ja in diesem Moment er selbst das Ziel?
    Und tatsächlich baute sich Bannor mit einem animalischen Grinsen vor ihm auf. »Nun, Hollis, ich glaube, Ihr seid genau der richtige Mann, um eine Mutter für meine Kinder zu finden«, sagte er.
    »Ich?« Hollis stieß rückwärts gegen den Tisch und warf dabei den Bierkrug um. »A-aber, Mylord, wäre es nicht vernünftiger, Ihr suchtet Euch Eure Braut persönlich aus?«
    »In Bezug auf Frauen bin ich ein hoffnungsloser Narr. Wäre mir die Wahl selbst überlassen, nähme ich sicher wieder eine dralle, süß duftende Schönheit wie Mary oder Margaret. Und ehe mir auch nur ihr Duft aus der Nase entwichen wäre, hätte ich weitere Bälger, die mir das Leben zur Hölle machen würden«, winkte Bannor ab.
    Er marschierte auf die andere Seite des Tisches, suchte zwischen den Papieren herum und zog ein unbeschriebenes Stück Pergament hervor. Dann tauchte er die Feder in die Tinte und schrieb eilig los. »Es heißt, dass der König in Windsor ist und die Renovierung der Burg überwacht. Falls er meine Bitte positiv bescheidet, habt Ihr Vollmacht, eine Braut für mich zu suchen, mit ihrer Familie die Hochzeit zu vereinbaren und sie an meiner Stelle vor einem Priester zu heiraten.«
    »Ihr wollt, dass ich Eure Frau heirate?« Hollis starrte ihn entgeistert an.
    Bannor hielt lange genug im Schreiben inne, um seinen Verwalter tadelnd anzusehen. »Natürlich nicht. Ich möchte nur, dass Ihr an meiner Stelle steht, wenn der Priester der Ehe den Segen erteilt.« Er rollte das Schreiben zusammen, versiegelte es und drückte es Hollis in die Hand. »Wenn Ihr mit meiner Braut nach Elsinore zurückkommt, wird sie bereits vor Gott und dem König mit mir verheiratet sein.« Als er Hollis aufmunternd auf die Schulter klopfte, ging dieser in die Knie. »Ich lege meine Zukunft in Eure Hände, treuer Freund. Was ich brauche, ist ein mütterliches, möglichst plumpes Geschöpft, das keine Versuchung für mich ist.«
    Hollis schob sich das Schreiben in den Gürtel und seufzte resigniert. Er wusste besser als jeder andere, dass Bannor sich nie von einem einmal in Angriff genommenen Vorhaben abbringen ließ. »Da man Euch überall im Königreich als Günstling König Edwards kennt, sollte die Suche nach einer Braut für Euch nicht allzu schwierig sein.«
    Bannor zog eine seiner dunklen Brauen hoch. »Vielleicht schwieriger, als Ihr gerade denkt. Schließlich habe ich meine ersten beiden Frauen umgebracht.«
    »Obwohl es nicht wirklich Eure Schuld gewesen ist, Mylord.«
    Bannor kehrte ans Fenster zurück, verschränkte die Hände hinter seinem Rücken und blickte in den Hof. Das unschuldige, süße Lachen eines Kindes schwebte zu ihm herauf.
    Bannors Miene wurde weich, sodass plötzlich die hinter seiner äußeren Härte verborgene Verzweiflung sichtbar war. »Findet sie für mich, Hollis. Findet die Frau, die meine Kinder so lieben wird, als wären es ihre eigenen.«
    Die Trauer seines besten Freundes rührte Hollis’ Herz. Er sank auf ein Knie und legte die Hand auf den Griff von seinem Schwert. »Ich werde sie finden, Mylord. Das schwöre ich bei meinem Leben.«

2
    Bannor würde ihn umbringen.
    Sein
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