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Raritaeten mit Biss

Raritaeten mit Biss

Titel: Raritaeten mit Biss
Autoren: Jens Mecklenburg
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Arzt Nicholas Culpepper empfahl sie im 17. Jahrhundert zur Stärkung bei Schwindsucht und als Leber- und Gallentonikum.
    Das glutenfreie, an Inulin (eine unverdauliche Zuckerart) reiche Gemüse ist auch für Diabetiker interessant.
    Im Frühsommer kann man sich an den pfirsichroten bis violetten Blüten der Haferwurzel erfreuen, die nicht nur hübsch aussehen, sondern sich auch gut im Salat machen.
    Die süßen Wurzeln sind vielseitig in der Küche verwendbar, nicht nur im Auflauf, als Gemüse oder in der Suppe, sondern zum Beispiel auch in einem winterlichen Salat aus Feldsalat, Äpfeln und/oder Orangen, mit Nüssen sowie einer Soße aus Sahne, Zitrone (Saft und Schale) und Zucker. Im Gegensatz zur Schwarzwurzel muss man die Haferwurzel übrigens nicht unbedingt schälen und kommt deshalb nicht mit dem klebrigen Milchsaft in Berührung. Gut abbürsten reicht in vielen Fällen.
    Die Haferwurzel ist zunehmend wieder in privaten Gärten zu finden, auch einige (Bio-) Bauern bauen sie wieder an. Zu Recht: Denn welches andere Gemüse schmeckt schon nach Auster?
     

     
    Haferwurzelsuppe
    Zutaten
    800 g Haferwurzeln
    1 kg Zwiebeln
    6 Lorbeerblätter
    1 TL Kümmel
    2 Nelken
    4 EL Butter
    300 ml Rotwein
    800 ml Gemüsebrühe
    2 EL Rosenpaprika
    200 ml Sahne
    1 Bd. Schnittlauch
    etwas Majoran
    Pfeffer, Kräutersalz
     
    Zubereitung
    Die gepellten, klein geschnittenen Zwiebeln zusammen mit den Lorbeerblättern, Nelken und dem Kümmel in einem Topf mit der Butter erwärmen und 30 Minuten bei kleiner Hitze dämpfen. Mit dem Rotwein und der Brühe ablöschen, mit Rosenpaprika, Pfeffer und Kräutersalz abschmecken und einige Majoranblättchen zufügen.
    Die Haferwurzeln abbürsten, in Stücke schneiden, in die Brühe geben und einige Minuten auf kleiner Hitze mitkochen.
    Sahne und klein geschnittenen Schnittlauch unterrühren und noch einige Minuten köcheln lassen.
    Zusammen mit Salzkartoffeln servieren.
     
    Tipp
    Wer die dünne Schale der Haferwurzel nicht mitessen möchte, schält sie unter fließendem Wasser mit dem Sparschäler. Danach die Wurzeln sofort in Zitronenwasser legen, damit sie sich nicht braun verfärben.
     

     
    Huchels Leistungsauslese
    So schmeckt der Frühling
    Wenn nach einem langen Winter endlich die Natur erwacht und die ersten warmen Sonnenstrahlen unsere Seele streicheln, schenkt uns die Natur eine ihrer erlesensten Köstlichkeiten: den Spargel. Asparagus officinalis ist ein früher Bote des Sommers, Symbol für neu erwachte Lebensgeister und Genuss. Ende April, Anfang Mai geht es endlich los, dann gibt es die ersten frisch gestochenen Stangen von den heimischen Hügelbeeten.
    Das beliebte und kalorienarme Gemüse aus der Familie der Liliengewächse wirkt entwässernd, entschlackend und entgiftend. Es besteht aus einem seesternähnlichen Wurzelstock, der ab dem dritten Jahr Sprossen (Spargelstangen) treibt. Bei dem von der Wildform abstammenden Grünspargel werden die essbaren oberirdischen Teile 10 bis 20 Zentimeter hoch. Der weiße Spargel sprießt unter einem aufgeschütteten Erdwall.
    Bei uns wird dem Bleichspargel, also dem weißen, meist der Vorzug gegeben. Er ist feiner im Aroma (Spötter behaupten, fader). Grüner Spargel ist kräftiger im Geschmack und reicher an Vitaminen. Kräftig im Geschmack kann aber auch der weiße Spargel sein, besonders dann, wenn es sich um eine alte Sorte handelt – die allerdings nicht so ertragreich ist wie neuere Züchtungen. Huchels Leistungsauslese ist so eine alte Landsorte. Sie taugt nur für den extensiven Anbau, erweist sich dafür aber als sehr robust. Sie zeichnet sich aus durch besondere Zartheit im Biss (sie hat nur wenig Fasern), durch eine ausgewogene Verbindung von Süße und Säure und einen kräftigen Geschmack. Die nach dem bekannten Spargelzüchter August Huchel benannte Sorte ist eine Weiterentwicklung der legendären norddeutschen Sorte Ruhm von Braunschweig. Noch in den 1960er und 1970er Jahren zählte die Leistungsauslese zum Besten, was heimische Spargelanbauer zu bieten hatten. Zum Glück hat sie in einigen sandigen Spargelbeeten überlebt und wird vermehrt wieder angebaut, denn der Verbraucher fragt wieder kräftigere Sorten nach.
     

     
    Mit Spargel lassen sich verschiedenste Gerichte zubereiten: Salate, Suppen, kalte und
    warme Vorspeisen, Aufläufe, Gerichte mit Fisch und Fleisch, sogar Desserts (zum Beispiel blanchiert, karamellisiert und mit grünem Pfeffer zu Erdbeeren). Kaum ein anderes Gemüse lässt sich so vielfältig
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