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RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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ihn hatte sich kein bisschen verändert, seit sie in die vierte Klasse gegangen war. Serena kratzte an einem Insektenstich auf ihrem Arm, während sich das große Badezimmer mit Dampf füllte. Als sie wieder die Kontrolle über ihre Gefühle erlangt hatte, hörte der Spiegel auf, sich zu bewegen.
    Duncan hatte sich immer über ihren Mangel an emotionaler Kontrolle lustig gemacht.
    Ihr Temperament war absolut unter Kontrolle. Außer wenn er irgendwo in ihrer Nähe war. Und jetzt offenbar auch, obwohl er nicht anwesend war. Der bloße Gedanke an diesen Mann ließ Serenas Blutdruck emporschnellen. Der riesige antike Spiegel schlug warnend an die Wand.
    Er begann zu tanzen, und die Flasche mit ihrem Lieblingsparfüm fiel zu Boden, zerbrach und erfüllte den Raum mit dem Duft von Jasmin.
    Ließ Duncan sie etwa von noch mehr als dreien seiner Lakaien beobachten? Es war ein glücklicher Zufall gewesen, dass sie die Männer überhaupt erwischt hatte. Es waren Halbe gewesen. Clever von Duncan, denn sie hatte ihre Anwesenheit nicht wahrgenommen. Sie hätte nie herausgefunden, dass sie da waren, wenn sie nicht unvorsichtig geworden wären. Die Halben hatten sich nicht darum gekümmert, alles zu überprüfen, bevor sie Wasser und Verpflegung zu ihrem Versteck hinter einer Sanddüne schweben ließen.
    Sie öffnete die breite, durchsichtige Glastür zur Dusche und trat in die riesige, mit Dampf gefüllte Kabine. Das Wasser war heiß. Glückseligkeit. Herrgott, ich habe dies gebraucht, dachte sie mit einem glücklichen Seufzen. Ihre ausgetrocknete Haut saugte die Flüssigkeit geradezu auf, bevor sie sich einseifen konnte. Es war ein inoffizieller Besuch in der Mongolei gewesen. Inoffiziell bedeutete, sie war hinein- und wieder herausteleportiert worden, anstatt das Privatflugzeug der Stiftung zu benutzen.
    Ihr Team hatte wie immer großartige Arbeit geleistet. Das zweiräumige Schulhaus und Medizinzentrum war beinahe bezugsfertig. Das Dorf nutzte die einfachen Latrinen bereits, die sie gebaut hatten, und die Menschen hatten genug Nahrung, Medizin und Vieh, um durchzuhalten, bis die neuen Rinder Nachwuchs bekamen und die frisch gepflanzten Feldfrüchte erntereif waren. Während sie dort war, hatte Serena eine unterirdische Wasserquelle »entdeckt«. Sie hatte die Dorfbewohner und ihr Team verlassen, als die gerade den glücklichen Fund gefeiert hatten.
    Sie war ein wenig verlegen und ziemlich verärgert, dass sie Duncans Männer mit mehr Gewalt als notwendig zu ihm zurückgeschickt hatte. Es war nicht deren Schuld, dass es ungeklärte Angelegenheiten mit ihrem Chef gab. Dennoch, keiner seiner Männer hatte mit ihr kooperiert, als sie wissen wollte, was sie in dem kleinen Dorf in der Mongolei am Ende der Welt machten.
    Hatten sie überhaupt gewusst, weshalb sie in die Wüste Gobi geschickt worden waren, um sie auszuspionieren? Wahrscheinlich nicht. Duncan ließ sich von niemandem in die Karten schauen.
    Sie hatte seit fünf Jahren, sieben Monaten und drei Tagen nicht mit ihm gesprochen. Nicht, dass sie Buch führte, dachte sie verärgert, während sie nach der Seife griff. Diese flog aus der Seifenschale, verfehlte ihre Schulter um wenige Zentimeter und knallte hart gegen die Glastür, bevor sie nach oben in die Decke schoss. Das Seifenstück schlitterte die Marmor fliesen entlang, fiel wieder nach unten, traf den Duschkopf und brach entzwei.
    »Oh, um “.«Sie schnappte nach der langstieligen Rückenbürste, die ebenso wie die beiden Seifenstücke in der Kabine herumflog.
    Tief einatmen. Luft anhalten. Luft anhalten. Luft anhalten. Ausatmen.
    Sie fing die Seifenstücke und die Rückenbürste auf, bevor diese sie trafen. Sie hatte seit Jahren die Beherrschung nicht verloren. Seit fünf Jahren, sieben Monaten und drei Tagen, um genau zu sein. Selbst die üblen Stiefsöhne und ihre endlosen juristischen Manöver machten sie nicht so verrückt. Duncan brachte das Schlimmste in ihr zum Vorschein.
    Welchen Grund könnte er haben, ihr seine Leute nachzuschicken, um sie auszuspionieren? Keinen. Ihre Wege mussten sich nicht kreuzen. Sie waren nicht in Kontakt geblieben, sie sahen sich nur selten. Sie hatten in der Zauberer schule eine auf Konfrontation angelegte, hart umkämpfte »Beziehung« gehabt, wenn man ihr Verhältnis mangels eines besseren Begriffs so bezeichnen konnte. Heutzutage trafen sie sich von Zeit zu Zeit bei irgendeiner Spendensammlung oder einer Wohltätigkeitsveranstaltung.
    Serena goss sich eine großzugige Portion
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