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Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Titel: Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen
Autoren: Enid Blyton
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Marie griff nach einer Bratpfanne, schwang sie und jagte ihn lachend davon. Ja, er verstand es! Frau Lynton behauptete übrigens, seine Gegenwart sporne die Köchin zu ungeahnten Leistungen im Kuchenbacken an.
    »Komm nur wieder her«, rief die Köchin jetzt, während sie anfing, die Sandtorte aufzuschneiden. »Du kannst sie gleich mitnehmen. Weißt du, was dein Vetter sich heute nachmittag geleistet hat? Den großen Koffer die Treppe ’runtergeschmissen! Mich hat beinahe der Schlag getroffen!«
    »Tatsächlich? Der gute alte Robert«, sagte Stubs anerkennend, »er macht sich. Ich wollte, ich wäre dabeigewesen, als er mit dem Zeug um sich warf.«
    »Laß die Finger von dem Kuchen und bring den Hund aus der Küche. Mir ist noch nie in meinem Leben ein Hund begegnet wie deiner. Geht durch verschlossene Speisekammertüren!
    Er ist ein Wunder, sage ich immer!«
    »Stimmt! Ich freue mich, daß du ihn so zu würdigen weißt.
    Verflixt, da kommt Sardine, dann verziehen wir uns lieber.«
    Beide traten den Rückzug an, denn sie wußten, Sardine würde ihnen sofort klarmachen, daß die Küche ihr Reich war.
    Es gab eine gemütliche Teestunde mit der Sandtorte, die sie Stubs zu verdanken hatten, mit frischer Butter und goldgelbem Honig. Danach räumten sie ihre Zimmer auf, und Lümmel half dabei auf seine Weise. Er trug fleißig alle Vorleger auf den Flur, so daß jeder, der nicht ausgesprochen hellseherische Fä higkeiten besaß, darüber fallen mußte.
    »Es wird allmählich Zeit, daß dieses verzogene Tier Vernunft annimmt«, sagte Dina ärgerlich, die eben im Dunkeln über eine Ansammlung von Vorlegern gestolpert war. »Er ist beinahe zwei Jahre alt, umgerechnet also schon vierzehn, ein bißchen mehr Überlegung sollte er doch haben.«
    Robert warf Fräulein Pfeffer einen Blick zu und grinste.
    »Noch eine Gardinenpredigt! Hast du gehört, Lümmel?«
    »Wie spät mag es wohl sein?« Fräulein Pfeffer sah auf ihre Uhr. »Oh, schon nach acht. Ich glaube, es ist das richtigste, ihr geht jetzt zu Bett. Wir haben einen langen, anstrengenden Tag vor uns, und ich wollte noch ein paar Briefe schreiben.«
    »Gut«, sagte Dina, »hoffentlich kann ich überhaupt schlafen.
    Ich finde, man ist immer so aufgeregt, wenn man verreisen will. Ich denke dann an Baden, Faulenzen, Spazierengehen …«
    »Wuff«, machte Lümmel. Wie immer beteiligte er sich sofort an der Unterhaltung, wenn das Wort ›spazierengehen‹ fiel.
    »Kluger Hund«, lobte Dina, »sehr kluger Hund!«

III. Dieser Junge redet wie ein Buch
    Der nächste Tag war insofern besonders aufregend, als die Kinder sonst meistens mit dem Wagen in die Ferien fuhren und eine Reise mit dem Zug deshalb etwas Ungewöhnliches für sie bedeutete. Sie fanden ein leeres Abteil, setzten sich jeder erwartungsvoll auf einen Eckplatz, und Lümmel lief von einem zum anderen und hechelte ohne Unterlaß.
    Es wurde eine lange Fahrt, eine Fahrt von Küste zu Küste, manchmal mit Aufenthalten an den verschiedenen Stationen, wenn Wagen an- oder abgehängt werden mußten.
    Das interessierte Stubs natürlich sehr. Er sprach darüber mit  jedem, dem Lokomotivführer, dem Schaffner und dem Stationsvorsteher.
    Als er wieder einmal von einem kleinen Schwatz auf dem Bahnsteig zurückkam, verkündete er: »Stellt euch vor, von den fünfzehn Wagen, mit denen der Zug abfuhr, sind nur noch zwei dieselben, unserer und der dahinter. Alle anderen sind abgehängt worden. Natürlich sind auch wieder welche dazugekommen.«
    »Na und?« gähnte Dina. »Solange sie uns nicht irgendwo auf ein Nebengleis schieben, ist mir das völlig egal.«
    »Typisch Mädchen«, brummte Stubs verächtlich, »keinen Sinn fürs Eisenbahnwesen. Ich finde das hochinteressant. Wir fahren mit fünfzehn Wagen los, hängen sechs in Linning ab und nehmen dafür fünf andere mit. Drei bleiben in Berklemere, dafür kommen in Fingerpit zwei neue dazu. Nun laßt mich mal rechnen.«
    »Das klingt ja wie höhere Mathematik«, sagte Fräulein Pfeffer schläfrig. »Wir hängen sechs ab und lassen fünf irgendwo und vergessen, den Rest mitzunehmen. Bitte, nennt mir den Namen des Lokomotivführers.«
    »Ha, ha, wie komisch«, sagte Stubs. »Aber wäre es nicht an der Zeit, endlich etwas zu essen?«
    Nach Stunden hielt der Zug in Woodlingham, und die Kinder weckten Fräulein Pfeffer, die sanft und süß geschlafen hatte.
    »Es ist nur gut, daß wir Menschen mit Verantwortungsbewußtsein sind und aufgepaßt haben, wo wir umsteigen müssen.«
    »Welch ein
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