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Rächer des Herzens (German Edition)

Rächer des Herzens (German Edition)

Titel: Rächer des Herzens (German Edition)
Autoren: Nicola Cornick
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verlor ich sie!“ Ihre Stimme brach. Aufgewühlt sah sie Marcus in die Augen. „Ich habe versagt! Ich konnte sie nicht retten, und damit kann ich nicht leben. Nie wieder sollte mir das geschehen. Deshalb wollte ich nie wieder ein Kind. Ich verlor dich, und dann verlor ich das Kind, das ich immer als dein Kind betrachtet hatte. Ich möchte nie wieder jemanden verlieren!“ Zitternd wandte sie sich ab. „Ich habe so sehr versucht, sie zu beschützen!“ Ihre Schultern sackten zusammen. „Aber am Ende reichte es nicht.“
    Eine schreckliche Pause trat ein. Marcus war ganz weiß im Gesicht. „Hat Fürst Ernest vermutet, dass du glaubtest, Emma sei nicht sein Kind?“
    Isabella konnte Marcus gar nicht ansehen aus Angst davor, was sie in seinem Gesicht erblicken könnte. Sie spürte eine lähmende Kälte in sich.
    „Ich weiß es nicht. Wir haben nie darüber gesprochen. Wie gesagt, Emma war bei der Geburt klein und zart. Sie könnte ein Siebenmonatskind gewesen sein. Sie bedeutete ihm nie etwas, aber ich glaube, dass hatte mit ihr persönlich nichts zu tun. Er verabscheute Kinder im Allgemeinen.“
    Marcus schwieg und beobachtete sie. In allen Gliedern spürte Isabella eine ungeheure Anspannung.
    „Nach Emmas Tod habe ich versucht, alles zu vergessen“, sagte sie dann. „Und dann natürlich habe ich dich wiedergetroffen.“ Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn liebte, ihn immer geliebt hatte und immer lieben würde. Stattdessen biss sie sich auf die Lippen. Sie musste das jetzt beenden, ehe es unmöglich wurde, weiterzumachen.
    „Je näher wir uns kamen, umso mehr belastete es mich, dass ich dieses Geheimnis vor dir hatte. Ich hatte Angst, es dir zu sagen, denn dadurch hätte ich alles aufs Spiel gesetzt. Aber ich könnte mit diesem Geheimnis zwischen uns nicht leben, und hoffe, du kannst das verstehen.“
    Isabella wandte sich ab. Durch das Fenster der Bibliothek sah sie die Gartenlaube, deren Umrisse durch ihre Tränen hindurch nur verschwommen zu erkennen waren. Sie wartete darauf, dass er fortging.
    „Isabella!“, rief Marcus.
    Sie wandte sich ihm zu.
    Er zog sie so plötzlich an sich, dass ihr der Atem stockte.
    „Marcus!“
    „Bella!“ Sein fester Griff schmerzte sie. „Ich verstehe. Ich wünschte …“ Er holte tief Atem. „Ich wünschte nur, dass ich immer bei dir gewesen wäre, als du mich brauchtest. Aber jetzt bin ich hier.“ Dann hielt er sie ein wenig von sich entfernt, und ihr Herz pochte wild bei dem Blitzen seiner Augen. „Ich bin hier, und ich werde dich niemals verlassen, und du brauchst niemals wieder Angst zu haben.“
    Isabella schluchzte leise und barg ihr Gesicht an seiner Brust.
    Es klopfte an der Tür.
    „Tee, Mylord“, sagte Belton in gemessenem Ton. Er stellte das Tablett auf den Tisch, schob die Pläne umständlich beiseite und ignorierte vollkommen die merkwürdige Lage, in der er seine Arbeitgeber vorfand. „Wünschen Sie auch Kuchen, Mylord, Mylady?“
    „Nein danke“, antwortete Marcus. „Wir wünschen Champagner, aber vielleicht erst beim Dinner.“
    Dann wandte er sich Isabella wieder zu. „Ich liebe dich“, sagte er. Er holte tief Luft. „Erinnerst du dich daran, dass ich dir bei unserer Hochzeitszeremonie meinen Siegelring gegeben habe?“
    Sie nickte stumm. Selbst wenn sie es versucht hätte, so hätte sie nicht sprechen können.
    „Ich liebte dich schon damals“, fuhr Marcus fort. „Ich wollte dich beschützen.“ Er nahm ihre Hand und schaute wehmütig auf den schlichten Goldreif, der seinen Siegelring ersetzt hatte. „Du warst mein, und du solltest meinen Ring tragen, weil ich nicht mit dir gehen konnte.“ Er schenkte ihr ein liebevolles Lächeln. „Du sagtest, dass du des Kämpfens müde warst. Du brauchst niemals wieder allein zu kämpfen, Bella.“
    Sie erwiderte sein Lächeln durch ihre Tränen hindurch. „Ich liebe dich auch, Marcus.“
    „Es tut mir so leid“, sagte er, „dass ich so lange brauchte, um zu erkennen, wie sehr ich dich liebe.“
    Isabella blickte auf und sah, dass Belton immer noch da war. Er wartete steif darauf, entlassen zu werden. Seinem Gesichtsausdruck konnte man entnehmen, dass er in seiner langen Dienstzeit schon manches schockierende Gespräch mit angehört hatte, dass er aber noch nie das Pech gehabt hatte, eine Liebeserklärung aus dem Munde seiner Dienstherren zu hören.
    „Wünschen Sie noch etwas, Mylady?“, fragte er steif.
    „Nein danke, Belton“, antwortete Isabella, „außer dass wir ungestört
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