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Rachedurst

Rachedurst

Titel: Rachedurst
Autoren: J Patterson
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nach der Wahrheit.
    So konnte ich es auch nach zwei Flügen, acht Zeitzonen und zwanzig unerträglich langen Stunden kaum abwarten, noch ein paar weitere Kilometer zurückzulegen. Rasch nahm ich eine heiße, dann eine kalte Dusche und zog mir saubere Kleider an.
    Gleich darauf huschte ich zur Tür hinaus und sprang wieder in ein Taxi, das mich zur Ecke 67th Street und Third Avenue brachte.
    Um Punkt halb eins betrat ich Lombardo’s Steakhouse, bereit, einen der besten Werfer und den rätselhaftesten Menschen zu treffen, der je Baseball gespielt hatte.
    Und wenn ich alles richtig machte, würde ich die Geschichte haben, für die hundert andere Autoren rund um New York einen Mord begehen würden.
    Dwayne Robinson, was passierte tatsächlich am Abend vor dem siebten Spiel der World Series? Warum sind Sie nicht im Stadion erschienen?
    Wie konnten Sie so viele Herzen brechen, einschließlich dem meinen?

7
    »Einen kleinen Moment, Sir«, sagte die Empfangsdame des Lombardo’s, nachdem ich ihr meinen Namen genannt hatte. »Ich bin gleich wieder da. Einen kleinen Moment.« Als sie im Speisesaal verschwand, beugte ich mich über das Pult, um einen Blick auf das Reservierungsbuch zu erhaschen. Wenn man so viel auswärts essen geht wie ich, wird man richtig gut darin, seinen Namen auf dem Kopf zu lesen.
    Klar, dort stand »Robinson/Daniels« in der Zeile für zwölf Uhr dreißig, gefolgt von einem Sternchen.
    Die bevorzugte Behandlung eines Stars vielleicht? Das galt natürlich nicht für mich. Vielleicht aber für den Citizen?
    Wenige Sekunden später kehrte die Empfangsdame zurück. »Wir haben einen hübschen, ruhigen Tisch für Sie reserviert, Mr. Daniels. Folgen Sie mir.«
    Wenn Sie darauf bestehen.
    Zufällig war sie eine hübsche Blondine. Charles Daniels, der Vater meines Vaters, pfegte bis ans Ende seiner Tage zu sagen: »Wenn es eine Sache gibt, für die ich eine Schwäche habe, dann für hübsche Blonde, dicht gefolgt von hübschen Brünetten und hübschen Rothaarigen.«
    Wir gingen zu einem Tisch im hinteren Bereich. »Wie heißen Sie?«, fragte ich, als ich mich setzte.
    »Tiffany«, antwortete sie.
    »Wie die hübsche aquamarinblaue Box?«
    Sie lächelte, ihre Augen funkelten wie Edelsteine. »Genau.«
    Das war für dich, Großvater Charles. Ich hoffe, du hast zugeschaut und ordentlich gelacht.

    Tiffany drehte sich um und ließ mich allein. Das blieb ich auch in den nächsten zehn Minuten. Und den nächsten zwanzig. Und der nächsten halben Stunde. Was hatte das zu bedeuten?
    Wenn man in einem Restaurant auf jemanden warten muss, gehört Lombardo’s Steakhouse zum Glück zu den besten, weil man hier die krassesten Menschen beobachten kann. Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man die Botoxgesichter zählt oder angesichts der ebenfalls anwesenden Filmstars als wahrer Zyniker Hollywood-Hamlet spielt.
    Entziehungskur oder nicht Entziehungskur? Das ist hier die Frage.
    Aus diesem Grund war ich jedoch auch überrascht gewesen, dass mich Dwayne Robinson hier treffen wollte, und noch mehr, dass er selbst derjenige gewesen war, der diesen Ort ausgesucht hatte.
    Klar, in der Welt des Sports war auch er ziemlich berühmt. Oder vielleicht war berühmt-berüchtigt der bessere Ausdruck. Doch selbst damals, als er der Star von New York – oder sagen wir, von Amerika – gewesen war, hätte er nie im Lombardo’s gegessen. So schlimm stand es mit seiner Sozialphobie.
    Vielleicht war er geheilt. Vielleicht war dies einer der Aufhänger für dieses Interview – er trat wieder in die Öffentlichkeit, und zwar gründlich.
    Vielleicht auch nicht.
    Als ich erneut auf meine Uhr blickte, fragte ich mich, ob meine hastige Reise um die halbe Welt völlig für die Katz gewesen und er doch noch immer der Alte war. Dwayne Robinson hatte mittlerweile eine Stunde Verspätung.
    Was soll das? Wo, zum Teufel, steckt er? Was ist der Kerl doch für ein Arschloch!

    Ich rief Courtney an, die mich sogleich zurückrief, nachdem sie sich mit Robinsons Agent kurzgeschlossen hatte. Dieser war ebenso verblüfft, besonders nachdem Dwayne den Termin bei ihm am Vormittag noch bestätigt hatte. Jetzt konnte er ihn nicht erreichen.
    »Es tut mir so leid, Nick«, tröstete mich Courtney.
    »Mir auch. Na ja, zumindest ist bei Robinson nach all den Jahren immer noch alles beim Alten – er bleibt einfach weg. Was für ein Trottel.«
    Nach einer weiteren Viertelstunde gab ich schließlich auf. Dwayne Robinson wurde offiziell vermisst – genau wie
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