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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition)
Autoren: Monika Clayton
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konnte und gern aus dem Nähkästchen Anderer plauderte, wusste nichts Näheres. Er war ja noch ein junger Mann gewesen, als er Margret kennen lernte. Und zu damaliger Zeit hatte er natürlich andere Interessen, als sich über das Privatleben der Angestellten seines Vaters Gedanken zu machen. Somit blieb ihr Dasein reine Spekulation.
        Im Grunde sah Margret auch gar nicht wie die typische Buchhalterin aus. Im Gegenteil, man hätte sie sogar als attraktiv bezeichnen können, wäre da nicht ihr verhärmtes, lebloses Gesicht gewesen. Sie war sicherlich schon Anfang fünfzig, vielleicht auch etwas drüber, schlank und immer außerordentlich gut gekleidet. Das spräche wiederum dafür, dass sie wirklich eine Kopnick war.
        Aber da Theresa sowieso nicht so gut mir ihr stand, war der Kontakt einzig darauf beschränkt, dass Margret ihr regelmäßig etwas vom Gehalt abzog.
     
        Während Theresa den Fisch, mit dem Gedanken, „Mögen dir die Gräten im Hals stecken bleiben“, servierte, klingelte ihr Handy.
        Sie konnte regelrecht spüren, wie sich Wastis Blick missbilligend in ihren Rücken bohrte. Trotzdem war Theresa neugierig und hörte ihre Mailbox ab.
        „Verdammter Mist“, fluchte sie quer durchs Restaurant. Entschuldigend sah sie ihren Chef an. Dass ausgerechnet das gefühlt einemillionste Casting erfolgreich war, konnte sie ja nicht ahnen.
     
     
     

 4
     
     
     
        „ B itte, bitte sei da!“, flehte Theresa, als sie die Klingel sturm läutete. Die Schicht war der Horror gewesen und nun stand sie verzweifelt vor Luisas Tür. Sie musste sich dringend ihren Frust von der Seele reden und wer, wenn nicht die beste Freundin käme hierfür infrage? Luisa war alles, was sie nicht war, zumindest empfand Theresa das so. Sie war schön, erfolgreich und wurde scheinbar vom Schicksal geliebt. Fast mühelos schritt sie durchs Leben. Das Einzige was ihr gelegentlich zu schaffen machte war, dass sie keine feste Beziehung hatte, aber Luisa ließ sich das nur ungern anmerken. Und das Einzige was Theresa manchmal zu schaffen machte war, das Luisa ständig mit Lebensweisheiten um sich schmiss.
        Immer noch hielt Theresa den Daumen auf die Klingel gedrückt. Kurz verdunkelte ein Schatten den Spion, dann öffnete Luisa mit tropfenden Haaren und in ein Handtuch gewickelt die Türe. „Sag mal spinnst du?“, zog sie genervt Theresas Hand von der Klingel.
        „Ich hatte den schlimmsten Tag meines Lebens“, beklagte sich Theresa. Ohne auf Luisas Verärgerung einzugehen, trat sie kurzerhand in die Wohnung.
        „Aber bitte komm doch rein“, sagte Luisa leicht überrascht, als sie die Türe wieder leise hinter sich schloss.
        „Wie beschissen muss mein Leben eigentlich noch werden?“, fuhr Theresa fort, und schmatzte einen Kuss auf Luisas Wange. „Die Agentur hat mich angerufen und jetzt hab ich einen Job.“
        Augenblicklich hatte Luisa ihren Ärger vergessen. „Du hast einen Job? Oh mein Gott, das ist doch fantastisch“, freudig wirbelte Luisa Theresa im Kreis und hätte sie damit fast von den Beinen gerissen. Dabei rutschte Luisas Handtuch fast von ihrer schmalen Figur und ihre langen nassen Haare, klatschten Theresa in Gesicht.
        „Es ist nichts Großes, nur ein Werbespot“, versuchte Theresa sich aus Luisas feuchter Attacke zu befreien. Ein langes schwarzes Haar blieb ihr im Gesicht kleben und verzweifelt versuchte Theresa, es sich von der Wange zu streichen.
        „Und, für was wirbst du?“, fragte Luisa interessiert, während sie sich ein weiteres Handtuch zu einem Turban auf den Kopf wickelte. „Autos? Die neue C, D, E-Klasse?“
        „Äh, nein …“, druckste Theresa verlegen herum. „Es ist mehr etwas für Frauen.“
        „Kosmetik?“, fragte Luisa, während sie eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank holte. Doch dann hielt sie Theresa stoppend die flache Hand vors Gesicht. „Nein, nicht sagen. Shampoo … richtig?“, fragend zog sie dabei die Augenbrauen unter ihr Handtuch.
    Bedauernd schüttelte Theresa den Kopf. „Leider nein.“
        „Okay“, sprach Luisa nun mehr mit sich selbst „für was könnten Frauen noch werben? Spülmittel, Schuhe, Kleidung …“
        „Für Slipeinlagen“, beendete Theresa das Ratespiel kaum hörbar und blickte auf den Boden. Puh, jetzt war es raus. Künftig würde sie also als Frau mit Blasenschwäche über den Bildschirm flimmern.
        „Oh …“, überwältigt von dieser
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