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Quofum

Quofum

Titel: Quofum
Autoren: Alan Dean Foster
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machen (und den damit verbundenen Ruhm einheimsen) können.
    »Ich werde die letzten Vorbereitungen am Shuttle treffen.« Araza wollte sich schon umdrehen, doch Boylan ließ ihn innehalten.
    »Nicht so schnell, mein Freund. Sie kennen die Prozedur.« Er sah jedem der anderen in die Augen. »Sie kennen sie alle.«
    Die Erklärung des Captains bewirkte, dass alle aufstöhnten, was jedoch eher resigniert als ablehnend klang. Natürlich war ihnen allen bewusst, dass man sich nicht einfach in den Orbit einer völlig neuen, unerkundeten Welt begeben und mit einem Shuttle hinunterfliegen konnte. Zuerst musste eine vorgeschriebene Anzahl an Beobachtungen und Messungen aus dem Orbit durchgeführt werden. Diese wurden dann analysiert und von der KI des Schiffes bestätigt, wobei sich Letztere weder durch freundliche Worte noch durch die Androhung körperlicher Gewalt von Personen, die möglichst schnell fremden Boden betreten wollten, beeindrucken ließ. Danach würde Boylan die abschließende Zusammenfassung begutachten. Erst wenn er zufriedengestellt war, durften sich die begierigen Wissenschaftler mit ihrer Ausrüstung und ihren Erwartungen in das Shuttle zwängen und sich auf die fremde Planetenoberfläche begeben.
    Tellenberg verspürte dieselbe Ungeduld wie seine Kollegen, doch er begriff, dass diese Prozedur unbedingt erforderlich war - insbesondere bei einer neuen Welt mit einem derart ungewöhnlichen Hintergrund wie Quofum. Mit jeder Umkreisung lernten das Schiff und seine Besatzung die Welt unter sich besser kennen, sodass diese bald immer weniger bizarr wirkte.
    Mit Ausnahme ihrer ungewöhnlichen Meere und der rosafarbenen Atmosphäre ließ sich aus dem Orbit nichts erkennen, was den Globus irgendwie außergewöhnlich erscheinen ließ. Aus dieser großen Höhe betrachtet waren keine auffallenden Merkmale wie die gefrorenen Meere von Tran-ky-ky oder der endlose Metropolen-Stock auf der Thranx-Welt Amropolous zu erkennen, die Tellenberg bereits beide besucht hatte. Es gab Berge und Täler, Flüsse und Wüsten, Inseln und Halbinseln, Vulkane und Eiskappen. Alles wirkte, als hätte man die Erde in Rosa getaucht. Er hoffte inständig, dass Flora und Fauna etwas mehr Aufregung bieten würden als all das, was er vom Orbit aus erkennen konnte.
    Eine Woche später beschloss der stets widerwillige und misstrauische Boylan widerstrebend, dass man es nun endlich riskieren könne, die Oberfläche zu betreten und sich umzusehen.
    So begierig die Wissenschaftler waren, endlich mit ihrer Forschung beginnen zu können, so wussten sie doch, dass sie als Erstes einen passenden Ort für ein Basislager suchen mussten. Es entspann sich eine lebhafte Diskussion darüber, ob dieses am Rande einer Wüste, eines Berges, eines Flusses oder eines Meeres liegen sollte. Letzten Endes regelte Boylan diese Angelegenheit, indem er sich für einen Platz in einer gemäßigten Zone aussprach, an dem ein beachtlicher Fluss durch einen Wald strömte und in einen flachen Ozean überging, wodurch diese Stelle so viele Bedingungen wie nur möglich gleichzeitig erfüllte. Kein einziges Mitglied des Wissenschaftsteams war völlig zufrieden mit dieser Entscheidung, was aber nur bewies, dass der Captain die richtige Wahl getroffen hatte.
    Obwohl die wichtigen Ausrüstungsgegenstände vorgefertigt und kompakt waren, musste das Shuttle mehrere Male zum Schiff zurückkehren, bis alles sicher auf der Oberfläche angekommen war. Eine Expedition von normalem Umfang wäre in einem viel größeren Schiff als der Dampier gereist und hätte ein angemessenes Fracht-Shuttle an Bord gehabt. Doch das Team brachte alles Notwendige sicher auf den Planeten. Erst als das letzte Werkzeug, die letzte Wandtafel, der letzte Dachabschnitt und das letzte Dichtmittel entsprechend der Vorschriften gelandet waren, gab Boylan Anweisung, mit dem Bau des Lagers zu beginnen.
    Es war hart. Nicht, weil die drei sich größtenteils selbst errichtenden Gebäude schwer aufzustellen waren, sondern vielmehr, weil jeder der Wissenschaftler seit dem Augenblick, in dem er einen Fuß auf die Oberfläche von Quofum gesetzt hatte, von der unglaublichen Fruchtbarkeit der Umgebung überwältigt war. Jedes Mitglied des Teams musste große Willenskraft aufbringen, und es bedurfte einiger Überredungskunst vonseiten Boylans, damit sie sich alle daran beteiligten, ein Domizil zu errichten, in dem sie schlafen, essen und arbeiten konnten. Am liebsten wäre jeder sofort aufgebrochen, um den Alien-Wald, den
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