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Quofum

Quofum

Titel: Quofum
Autoren: Alan Dean Foster
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Absicht und ohne Müdigkeit zu verspüren durch einen Wald aus spiralförmig emporragenden Kristallen verschiedener Farbe und Brechung. Über den Kristalltürmen schossen faustgroße Energiebälle mit rasantem Tempo hin und her. Der Wald konnte durchaus ein Mechanismus für die Kanalisierung von Energie sein, ein fortschrittlicher Apparat zur Analyse der allem zugrunde liegenden Art der Materie oder ein schachähnliches Spiel. Sie wussten es nicht.
    Was sie jedoch wussten, war, dass es um sie herum plötzlich und ohne Vorwarnung dunkel wurde.
    Das war das erste Mal - in der Tat sogar das einzige Mal -, dass das Licht ausgegangen war, seitdem sie den Komplex durch den lange vergessenen und weit hinter sich zurückgelassenen Tunnel betreten hatten. Verwirrt und irritiert nutzten sie den Klang ihrer Stimmen, um einander wiederzufinden.
    »Was jetzt?«, wollte der verunsicherte N'kosi wissen.
    »Geduld.« Valnadirebs Terranglo klang so ruhig und beherrscht wie immer. »Das Licht wird zurückkehren.«
    »Ich wünschte, ich wäre mir da ebenso sicher wie du«, murmelte der andere Xenologe.
    »Ich habe keine andere Wahl, als daran zu glauben«, erwiderte der Thranx gleichmütig. »Etwas anderes auch nur in Betracht zu ziehen, würde mich rasch in den Wahnsinn treiben.«
    Von dem Moment an, in dem das Licht erloschen war, hatte irgendetwas Havitis Aufmerksamkeit erregt. Vielleicht war ihre Sehkraft besser geworden als die ihrer Gefährten. Oder sie hatte einfach zur richtigen Zeit in die richtige Richtung gesehen.
    »Ich sehe etwas.«
    »Wo?«, wollte N'kosi wissen. Sie spürte, dass ihr Freund ganz in ihrer Nähe stand.
    Nach Verstreichen eines weiteren Moments mussten weder er noch Valnadireb nach der Richtung fragen, da das heller werdende Glühen jetzt auch für die beiden gut zu sehen war.
    Von einem hellen Punkt in der Ferne breitete sich das Licht aus, bis es den Raum direkt vor ihnen ausfüllte. Bilder begannen, sich in der Dunkelheit zu materialisieren. Keinerlei Geräusch begleitete sie. Ihr Erscheinen schien die endlose Stille und Ruhe in der unterirdischen Welt nicht zu stören.
    Es war auch keine weitere Begleitung notwendig. Als ausgebildete Wissenschaftler konnten sie problemlos verstehen oder interpretieren, was sie da gerade sahen. Es war zweifellos die ganze Palette des biologischen Fortschritts. Keine Allegorie, sondern eine realistische Darstellung des evolutionären Prozesses, wie er sich auf Quofum abgespielt hatte.
    Zuerst kam die leere, wartende, offene Welt, die nur darauf zu hoffen schien, dass Leben auf ihr entstand. Einzellige Kreaturen erschienen, vermehrten sich rasch, entwickelten sich weiter, teilten sich und wurden flügge. Da die Präsentation nicht in Echtzeit stattfand, konnten Haviti und ihre Kollegen auch nicht beurteilen, wie schnell dieser Prozess vor sich gegangen war. Sie bewunderten jedoch die unglaubliche Vielfalt an sich entwickelnden Lebensformen und die irrwitzige Geschwindigkeit, mit der sie auftauchten, sich veränderten und spezialisierten. Haviti stieß einen spitzen Schrei aus, als die Ahnen ihrer Seehunde erschienen und sie diese wiedererkannte. Und sie konnten alle drei die Vorfahren der Pelzigen und der Dornigen, der Stock-Gelees und der Hartschaligen identifizieren.
    Eine Heerschar an intelligenten Rassen erschien und ging wieder unter. Einige, wie jene, die die versunkene Stadt errichtet hatten, auf die Haviti gestoßen war, erreichten bewundernswert hohe Stufen der Zivilisation, bevor sie verschwanden, entweder durch Krankheiten, Kriege, interne Meinungsverschiedenheiten oder einen Mangel an Antrieb. Nur die wenigsten erreichten überhaupt dieses Level.
    Die Darstellung von Quofums unendlich vielfältiger Evolution verschwand auf einmal abrupt, nur um durch die Darstellung einer anderen Spezies ersetzt zu werden. Die einzelnen Wesen waren klein und wirkten körperlich nicht sehr beeindruckend. Sie verfügten über mehrere Arme, weiche Körper und bewegten sich auf einem Quartett aus klebrigen Pseudofüßen fort. Ihre vier Augen waren horizontal angeordnet und besaßen längliche Pupillen. Was ihnen an Größe und Körperkraft fehlte, machten sie laut Beschreibung durch eine unbändige Intelligenz, Neugier und Intensität wieder wett.
    Abbildungen einzelner Sternensysteme erschienen, dann ganze galaktische Arme. Die harmlosen, aber dynamischen Wesen wurden gezeigt, wie sie sich von System zu System ausbreiteten. Ihre hartnäckige Wissbegierde brachte sie dazu, sich
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