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Quer durch die Schweiz - zu Fuss von Basel nach Locarno (German Edition)

Quer durch die Schweiz - zu Fuss von Basel nach Locarno (German Edition)

Titel: Quer durch die Schweiz - zu Fuss von Basel nach Locarno (German Edition)
Autoren: Ruth Höhnke
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Wir haben das Glück, dass leichter Fön herrscht. Die Alpen bieten sich so in ihrer ganzen Schönheit dar. Besonders der Pilatus, Luzerns Hausberg, ist fast zum Greifen nah.
    Ruswil ist schnell erreicht. Im Reiseführer ist der Ort als “das größte Bauerndorf der Schweiz" beschrieben. Uns fällt nur der Kleintierzüchterverein auf, an dem wir vorbeikommen. Der Abstieg in den Ort war moderat, genauso geht es jetzt wieder aus ihm hinaus. Wie Perlen reihen sich jetzt die Bauernhöfe auf, die wir passieren. Über allem thronen die Alpen, auf die wir immer näher zugehen.
    Auch Luzern rückt immer näher, die Umgebung wird langsam städtischer. Wir erreichen die typischen Vorortsiedlungen mit Vorgärten und gepflegtem Rasen. Im Bereich von Emmenbrücke durchqueren wir das Außengelände einer Stahlfabrik, jetzt sind wir richtig in der Stadt angekommen.
    Die letzten Kilometer gehen wir an der Reuss entlang in das Stadtzentrum von Luzern hinein. Die von früheren Reisen bekannte Silouette der Stadt kommt in Sicht, die Stadtmauer ist zu sehen, die beiden Holzbrücken und endlich stehen wir am Vierwaldstätter See , unserem ersten grossen Ziel. Die Hälfte ist geschafft! Berge wir kommen!

Tag 6 – flach an der Reuss entlang
    von Flüelen nach Erstfeld
    Das Wetter meint es gut mit uns. Ein herrlicher Spätsommertag erwartet uns, als wir mit dem Schiff in Luzern ablegen. Der Schaufelraddampfer „Stadt Luzern“ bringt uns in etwas mehr als drei Stunden auf einer entspannten Fahrt über den Vierwaldstätter See . Flüelen ist die Endstation unserer Schiffsfahrt.
    Wir folgen dem Fluss Reuss ins Tal hinein . Unsere Strecke führt uns durch kleine Orte abseits der Hauptstrasse, und dass noch nicht mal einen Kilometer neben uns eine der meist befahrenen Autobahnen der Schweiz verläuft, bekommen wir stellenweise gar nicht mit.
    Bis auf einige kleine Erhebungen ist die heutige Tagesetappe nahezu eben und so sind wir schneller als erwartet an unserem Tagesziel, in Erstfeld . Hier gibt es die mehrere Unterkünfte, so dass wir uns heute sogar mal aussuchen können, wo wir übernachten.

Tag 7 – historische Verkehrswege auf engem Raum
    von Erstfeld nach Göschenen
    Schon gestern waren uns massive Erdbewegungen bei Erstfeld aufgefallen. Doch erst heute sollten wir näheres über eine der traditionsreichsten Alpenquerungen erfahren. Auf engem Raum können wir die alten Saumwege aus dem Mittelalter erleben, auf denen wir uns hauptsächlich bewegen. Als Kontrast sehen wir andererseits die Bauarbeiten zum modernen im nächsten Jahrzehnt fertig werdenden Gotthard-Basistunnel von über 50km Länge. Nichts wird dann mehr von der Mühsal zu sehen sein, die es in den vergangenen Jahrhunderten bereitete, die Alpen zu überqueren.
    Unser Wanderweg führt uns bis Amsteg wieder an der Reuss entlang, ehe wir zu den Häuseransammlungen von Vorder- und Hinterried hinaufsteigen. Ländliche Idylle empfängt uns hier und lässt uns den brausenden Verkehr wenige hundert Meter unter uns vergessen.
    Bei inzwischen strahlendem Sonnenschein kommen wir in Gurtnellen-Wiler an. Der Gasthof Gotthard lädt mit seiner Außenterrasse zu einer Pause ein, bevor wir zur nächsten Etappe nach Wassen aufbrechen. Hier erwartet uns eine rot-verpackte Barockkirche im Stil von Christo. Schon von weitem war sie sichtbar, diente immer wieder als Anhaltspunkt, ob wir weiter gekommen waren.
    Die Dorfgemeinde hatte sich zum 125-jährigen Jubiläum der Gotthardbahn im September 2007 entschlossen, das Wahrzeichen dieser Bahnstrecke markant zu kennzeichnen. Gewählt wurde eine klassisch-rote Verpackung im Stil von Christo, die sich bei unserer Ankunft besonders gut vor dem tief-blauen Himmel präsentierte.
    Das letzte Teilstück nach unserer langen Wegstrecke heute ist auch das steilste. Auf schmalen Wanderwegen geht es eng am Hang entlang, ehe wir bei inzwischen grauem Wetter in Göschenen ankommen. So trist die tiefhängenden Wolken sind, so wenig einladend empfängt uns unsere heutige Tagesetappe. Besonders unfreundlich werden wir von der Besitzerin des Hotels „Zum weissen Rössli“ empfangen. Erst ein verstohlener, aber lieb gemeinter Tipp einer Bedienung versöhnt uns wieder mit dem Ort, denn sie schickt uns zum Chalet-Hotel Krone. Hier verbringen wir einen entspannten und gemütlichen Abend, der uns wieder mit Göschenen und seinen Unterkünften versöhnt.

Tag 8 – auf Goethes Spuren
    von Göschenen zum Gotthardpass
    Fast wie Goethe fühlen wir uns auf unserer
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