Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Princess Band 47

Titel: Princess Band 47
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
Vom Netzwerk:
Heftigkeit seiner Gefühle erschreckte Felicia. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch Faisal entging ihr Zögern nicht, und er ließ sie los und murmelte eine Entschuldigung.
    "Ich habe für einen Augenblick vergessen, wie unschuldig du noch bist. Aber bald werden wir Mann und Frau sein, und dann werde ich dir zeigen, wie du reagieren sollst, meine kühle, weiße Taube. Ich schreibe dir aus New York, und du mußt mir auch schreiben. Und bald wirst du die Möglichkeit haben, meinen Onkel davon zu überzeugen, was für eine wunderbare Frau du bist."
    Er schien fest davon überzeugt zu sein, daß ihr das gelingen würde. Sie mußte eben ihr Bestes geben, um Onkel Raschid davon zu überzeugen, daß sie Faisal eine ebenso gute Frau sein würde wie jede Araberin. Ja, sie wollte die Herausforderung annehmen! Ihre Augen funkelten. Sie würde Faisals Onkel schon zeigen, aus welchem Holz die englischen Frauen geschnitzt waren.
    Felicia sah aus dem Fenster auf die dichte Wolkenbank unter ihnen. Es war ihr erster Flug, und ihr war gar nicht wohl zumute.
    Die reine Flugzeit betrug etwa sechs Stunden, aber durch die Zeitverschiebung würden sie drei weitere Stunden verlieren. Faisal hatte darauf bestanden, daß Felicia erster Klasse reiste, und jetzt war sie froh darüber. Wenn sie einen Blick zurück in die Economy Class warf, sah sie dort ein buntes Gemisch von arabischen Familien mit schreienden Babys und ruhelosen Kindern.
    Felicia dachte an die kleinen Geschenke, die sie für Faisals Mutter und Schwestern im Gepäck hatte, für Onkel Raschid hatte sie absichtlich nichts gekauft. Sie würden sich nicht als Freunde treffen, und das Risiko, daß er ihr Geschenk als Bestechungsversuch zurückwies, mochte sie nicht eingehen. Und sich bei ihm einzuschmeicheln, damit er sie akzeptierte, lag ihr auch nicht.
    Aber erwartete Faisal nicht genau das von ihr? Hoffte er nicht, daß sie ihren ganzen Charme einsetzte, um ihn umzustimmen? Dieser Gedanke ließ ihr keine Ruhe. Wie sollte sie es richtig machen?
    Für seine Mutter, die er offensichtlich sehr verehrte, hatte sie deren Lieblingsparfum gekauft, für seine jüngere Schwester, die bald heiraten würde, ein teures Make-up-Set. Wegen der älteren Schwester hatte sie lange überlegen müssen. Nadia war bereits verheiratet und hatte ein kleines Kind. Ihr Mann war Leiter der saudiarabischen Zweigstelle der Familienbank. Schließlich hatte sich Felicia für einen außergewöhnlich schönen Briefbeschwerer entschieden.
    Die Wolken unter ihnen waren schon eine ganze Weile verschwunden, und als die anderen Passagiere begannen, ihre Sachen zusammenzupacken, erriet Felicia, daß sie bald am Ziel sein würden.
    Sie ging noch einmal in den engen Waschraum, um ihr Aussehen zu überprüfen. Sie hatte absichtlich weniger Make-up als gewöhnlich verwendet, um nicht gegen die mohammedanische Tradition zu verstoßen. Sie war ungewöhnlich blaß, nur ihre Wangen glühten. Weit geöffnete grüne Augen starrten ihr aus dem Spiegel entgegen, ihre dichten, dunklen Wimpern hoben sich gegen ihre helle Haut ab. Ihr Haar trug sie offen, so daß es ihr in vollen Locken auf die Schultern fiel und bei jeder Bewegung wie rote Seide schimmerte. Ob sie es lieber aufstecken sollte? Sie strich es sich mit den Händen aus dem Gesicht. So sähe es auf jeden Fall ordentlicher aus.
    Sie hörte, wie die Passagiere gebeten wurden, die Gurte anzulegen. Ihr blieb also gar keine Zeit mehr, und sie ließ das Haar wieder auf die Schultern fallen. Schnell ließ sie sich noch etwas kaltes Wasser über die Handgelenke laufen, bevor sie zu ihrem Platz zurückeilte.
    Sie hatten eine weiche Landung, und als Felicia aus dem Flugzeug trat, schlug ihr eine Hitzewelle entgegen. Sie schaute sich kurz um und folgte dann den anderen Passagieren zur Abfertigungshalle. Die anderen schienen alle genau zu wissen, wo sie hinzugehen hatten. Um sich herum hörte sie fast nur noch Arabisch.
    Verzweifelt sah Felicia sich um. Faisal hatte ihr gesagt, daß sie am Flugplatz abgeholt würde, aber von wem?
    Sie überlegte gerade, ob sie sich zum Informationsstand begeben sollte, als ein großer Mann auf sie zukam.
    "Miss Gordon?"
    Er war um einiges größer als Faisal, und seine Stimme hatte die Bestimmtheit eines Menschen, der Befehle gab. Felicia fühlte sich sehr unbehaglich; Mußte er ihr denn unbedingt das Gefühl geben, als sei sie ein höchst unwillkommener Gast?
    Um Felicias Mund erschien ein vorsichtiges Lächeln,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher