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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
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besessen von ihr. Er heißt Justin und ist aus San Francisco, genau wie ich.«
    »Oh, ich habe auch einen Freund«, sagte Emily. »Sein Name ist Ben.«
    »Ja?« Maya setzte sich aufs Bett. »Wie ist er so?«
    Emily versuchte, sich Ben vorzustellen, mit dem sie seit vier Monaten zusammen war. Sie hatte ihn vorgestern gesehen, als sie Doom auf DVD bei ihr zu Hause angeschaut hatten. Natürlich war Emilys Mom die ganze Zeit im Nebenzimmer gewesen und immer wieder hereingekommen, um zu fragen, ob sie etwas bräuchten. Sie waren seit einiger Zeit befreundet gewesen, waren in der gleichen
Schwimmmannschaft. Das ganze Team hatte sie dazu gedrängt, doch einmal miteinander auszugehen, also hatten sie nachgegeben. »Er ist cool.«
    »Warum bist du nicht mehr mit dem Mädchen befreundet, das hier gelebt hat?«, fragte Maya.
    Emily strich sich ihr rotblondes Haar hinter die Ohren. Ups. Maya wusste also wirklich nicht über Alison Bescheid. Wenn Emily jetzt anfing, über Ali zu reden, würde sie vermutlich in Tränen ausbrechen, und das wäre ziemlich komisch. Sie kannte diese Maya ja kaum. »Ich habe nicht mehr viel mit meinen Freunden aus der Siebten zu tun. Alle haben sich ziemlich verändert.«
    Das war die Untertreibung des Jahres. Von Emilys ehemals besten Freundinnen war Spencer eine übertriebene Version ihres schon damals hyperperfekten Selbst geworden; Arias Familie war im Herbst nach Alis Verschwinden plötzlich nach Island gezogen; und die pummlige, liebenswerte Hanna war inzwischen weder pummlig noch liebenswert, sondern eine üble Giftspritze. Hanna und ihre inzwischen beste Freundin Mona Vanderwaal hatten sich in der achten Klasse bis zur Unkenntlichkeit verwandelt. Emilys Mom hatte Hanna neulich im örtlichen Supermarkt gesehen und zu Emily gesagt, das Mädchen sehe »nuttiger aus als diese Paris Hilton«. Emily hatte das Wort »nuttig« noch nie aus dem Mund ihrer Mutter gehört.
    »Ich weiß, wie es ist, wenn man sich auseinanderlebt«, sagte Maya und wippte auf ihrem Bett. »Nimm meinen Freund. Er hat Riesenangst, dass ich ihn absäge, weil wir
jetzt so weit voneinander weg leben. So ein Riesen baby.«
    »Mein Freund und ich sind in der gleichen Schwimmmannschaft, also sehen wir uns die ganze Zeit«, erwiderte Emily und suchte ebenfalls nach einem Sitzplatz. Fast schon ein bisschen zu oft , dachte sie.
    »Du schwimmst?«, fragte Maya. Sie musterte Emily aufmerksam, was ihr unangenehm war. »Ich wette, du bist echt gut. Du hast die richtigen Schultern dafür.«
    »Ach, keine Ahnung.« Emily errötete und lehnte sich gegen Mayas weißen Holzschreibtisch.
    »Doch, hast du!« Maya lächelte. »Aber … würde es dir als Sportfanatikerin was ausmachen, wenn ich ein kleines Tütchen rauche?«
    »Was, jetzt?«, fragte Emily mit großen Augen. »Haben deine Eltern nichts dagegen?«
    »Die sind einkaufen. Mein Bruder ist zwar irgendwo, aber dem ist das egal.« Maya griff nach einer Blechbüchse unter ihrer Matratze und schob das Fenster rechts neben dem Bett auf. Sie holte einen Joint aus der Dose und zündete ihn an. Der Rauch zog in den Garten und formte eine Nebelwolke um die große Eiche.
    Maya zog die Hand mit dem Joint ins Zimmer zurück. »Magst du auch mal?«
    Emily hatte noch nie Gras geraucht. Sie hatte Angst, ihre Eltern würden es sofort merken, es an ihren Haaren riechen, oder sie dazu zwingen, eine Urinprobe abzugeben oder so was.
    Aber als Maya den Joint elegant aus ihrem mit kirschfarbenem
Lipgloss bedeckten Mund nahm, sah das sehr sexy aus. Emily wollte auch so sexy aussehen.
    »Okay.« Emily setzte sich neben Maya und nahm den Joint von ihr. Ihre Hände berührten sich und sie sahen sich in die Augen. Mayas waren grün mit gelben Sprenkeln wie Katzenaugen. Emilys Hand zitterte. Sie war nervös, aber sie steckte den Joint in den Mund und nahm einen winzigen Zug, als trinke sie Vanilla Coke durch einen Strohhalm.
    Aber es schmeckte überhaupt nicht nach Vanilla Coke. Sie fühlte sich, als habe sie ein Einmachglas mit verrotteten Kräutern inhaliert und hustete krächzend wie ein alter Mann.
    »Holla«, sagte Maya und nahm ihr den Joint wieder ab. »Dein erstes Mal?«
    Emily rang nach Atem und schüttelte nur den Kopf. Keuchend versuchte sie, Luft in ihre Lungen zu saugen. Endlich konnte sie wieder normal atmen. Maya drehte ihren Arm, und Emily sah eine lange weiße Narbe, die sich senkrecht über ihr Handgelenk zog. Wow. Auf der braunen Haut sah sie aus wie eine Albinoschlange. Gott, wahrscheinlich war
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