Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
Pling . Da war es wieder. Pling .
    Es klang sehr nahe. Wie von ihrem Fenster. Spencer
setzte sich auf, da traf der nächste Kiesel ihre Scheibe. Jemand warf Steinchen an ihr Fenster.
    A.?
    Als der nächste Stein ihre Scheibe traf, ging sie ans Fenster - und schnappte nach Luft. Wren stand auf dem Rasen und die roten und blauen Lichter der Polizeiwagen warfen bunte Schatten auf sein Gesicht. Als er sie sah, lächelte er bis über beide Ohren. Sie stürzte sofort nach unten, und es war ihr egal, wie schrecklich ihr Haar aussah oder dass sie mit Tomatensoße befleckte Kate-Spade-Pyjama hosen trug. Wren rannte auf sie zu, als sie aus der Tür stolperte. Er legte die Arme um sie und küsste ihren verstrubbelten Kopf.
    »Du darfst nicht hier sein«, murmelte sie.
    »Ich weiß.« Er trat einen Schritt zurück. »Aber ich habe gesehen, dass das Auto deiner Eltern nicht da ist, also …«
    Sie vergrub ihre Finger in seinem weichen Haar. Wren sah vollkommen erschöpft aus. Hatte er die vergangenen Nächte in seinem Auto schlafen müssen?
    »Woher wusstest du, dass ich wieder in meinem alten Zimmer bin?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Reine Vermutung. Ich hatte außerdem dein Gesicht am Fenster gesehen. Ich wollte schon viel früher kommen, aber dann sah ich … all das hier.« Er deutete auf die Polizeiautos und Übertragungswagen der Nachrichtenanstalten nebenan. »Bist du okay?«
    »Einigermaßen«, antwortete Spencer. Sie legte den Kopf an Wrens Mund und biss sich auf die Lippen, um nicht zu weinen. »Bist du okay?«

    »Ich? Klar.«
    »Kannst du irgendwo wohnen?«
    »Ich penne bei einem Freund auf der Couch, bis ich was gefunden habe. Kein Problem.«
    Spencer wünschte sich auch einen Freund mit einer Couch. Dann fiel ihr etwas ein. »Du und Melissa, ist das vorbei?«
    Wren legte die Hand an Spencers Wange und seufzte. »Natürlich«, sagte er leise. »Das war doch offensichtlich. Mit ihr war es nie wie …«
    Er verstummte, aber Spencer glaubte zu wissen, was er sagen wollte. Es war nie wie mit dir . Sie lächelte unter Tränen und legte ihren Kopf gegen seine Brust. Sein Herz klopfte an ihrem Ohr.
    Sie sah zum Haus der DiLaurentis’ hinüber. Jemand hatte am Straßenrand einen kleinen Schrein für Alison errichtet, mit Fotos und Kerzen, auf denen die heilige Jungfrau abgebildet war. Im Zentrum stand mit Magnetbuchstaben der Name Ali geschrieben. Spencer hatte selbst ein Foto dazugestellt, das eine lächelnde Ali in einem engen blauen Von-Dutch-T-Shirt und brandneuen Seven-Jeans zeigte. Sie wusste noch genau, wann sie das Bild gemacht hatte. Es war in der Sechsten gewesen, am Abend des Frühjahrsballes ihrer Schule. Die fünf hatten sich versteckt und beobachtet, wie Melissa von Ian abgeholt wurde. Spencer hatte vor Lachen Schluckauf bekommen, als Melissa, die besonders elegant aus dem Haus laufen wollte, auf den Stufen der Hastings stolperte und beinahe auf die protzige Hummer-Mietlimousine stürzte. Das war
wahrscheinlich der letzte richtig sorglose, lustige Moment, den sie miteinander erlebt hatten. Die Jenna-Sache passierte recht bald danach.
    Spencer wischte sich mit ihrem schmalen, blassen Handrücken die Augen trocken. Ein Nachrichtenwagen fuhr langsam vorbei und ein Kerl mit roter Phillies-Kappe starrte sie an. Sie duckte sich. Es war nicht der richtige Moment für Liveaufnahmen vom Zusammenbruch der trauernden Nachbarin.
    »Du solltest gehen.« Sie schniefte und wandte sich wieder Wren zu. »Hier ist alles total verrückt. Und ich habe keine Ahnung, wann meine Eltern wiederkommen.«
    »Na gut.« Er hob sanft ihr Kinn an. »Aber darf ich dich wiedersehen?«
    Spencer schluckte und versuchte zu lächeln. Und in diesem Moment beugte sich Wren vor und küsste sie. Eine Hand legte er um ihren Nacken, mit der anderen berührte er genau die Stelle an ihrem Rücken, die Freitag noch höllisch geschmerzt hatte.
    Spencer riss sich von ihm los. »Ich habe nicht einmal deine Telefonnummer.«
    »Keine Sorge«, flüsterte Wren. »Ich rufe dich an.«
    Spencer stand noch einen Augenblick am Rand ihres riesigen Grundstücks und beobachtete, wie Wren zu seinem Auto ging. Als er wegfuhr, füllten sich ihre Augen wieder mit Tränen. Wenn sie nur mit jemandem reden könnte, der nicht bei ihnen Hausverbot hatte. Sie blickte noch einmal auf den Ali-Schrein und fragte sich, wie ihre ehemaligen Freundinnen wohl mit der Sache klarkamen.
    Als Wren das Ende der Straße erreichte, bog gerade ein anderes Auto ein. Spencer erstarrte. Waren das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher