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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
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desaströsen Experimentes nach Island gezogen und dort hatte sich alles, wirklich alles verändert.
    Ihr Vater bekam das Jobangebot in Island kurz nach Beginn der achten Klasse und die Familie packte sofort ihre Koffer. Aria vermutete, dass sie wegen eines Geheimnisses ihres Vaters - von dem sonst nur sie und Alison DiLaurentis wussten - so abrupt das Land verlassen hatten. Als das isländische Flugzeug in die Luft stieg, hatte sie sich geschworen, nie wieder daran zu denken, und nachdem die Familie ein paar Monate in Reykjavík gelebt hatte, kam ihr Rosewood nur noch wie eine ferne, undeutliche Erinnerung vor. Ihre Eltern schienen sich aufs Neue ineinander zu verlieben und sogar ihr völlig hinterwäldlerischer Bruder lernte sowohl Isländisch als auch Französisch. Und Aria verliebte sich … mehrmals, um genau zu sein.
    Was machte es schon, dass die Jungs von Rosewood gegen ihren schrägen Charme immun waren? Isländische Jungs - die reichen, weltgewandten, faszinierenden isländischen Jungs - sprangen sofort darauf an. Kurz nach dem Umzug lernte sie einen Jungen namens Hallbjörn kennen. Er war siebzehn, arbeitete als DJ und hatte die schönsten
Wangenknochen, die sie je gesehen hatte. Er bot an, ihr die Geysire zu zeigen, und als der erste seinen zischenden Dampf- und Wasserstrahl in die Luft schoss, küsste er sie. Nach Hallbjörn kam Lars, der gerne mit ihrer alten Handpuppe Miss Piggy spielte - die Aria in Liebesfragen beriet - und sie auf die besten Partys im Hafenviertel mitnahm, wo sie die ganze Nacht durchtanzte. In Island fühlte sie sich begehrt und sexy. Sie wurde Island-Aria, die beste Aria-Version bisher, und fand ihren Stil - hippe Boho-Mode, Lagen-Look mit Schnürstiefeln und APC-Jeans, die sie bei einer Reise nach Paris erstand -, las französische Philosophen und ging auf Interrail-Tour mit einer veralteten Landkarte und einer Garnitur Unterwäsche zum Wechseln.
    Und jetzt erinnerten sie alle Sehenswürdigkeiten von Rosewood, die sie vor dem Autofenster erblickte, an eine Vergangenheit, die sie am liebsten für immer vergessen hätte. Dort war Ferra’s Cheesesteaks, wo sie in der Unterstufe mit ihren Freundinnen stundenlang gesessen hatte. Dort war das steinerne Tor des Country-Clubs - ihre Eltern waren zwar nicht Mitglied, aber Aria war mit Spencer hergekommen und hatte eines mutigen Tages sogar ihren Schwarm Noel Kahn gefragt, ob er sich mit ihr ein Eis teilen wollte. Er hatte sie eiskalt abblitzen lassen. Natürlich.
    Und dort war die sonnige, von Bäumen gesäumte Stra ße, in der Alison DiLaurentis gelebt hatte. Als das Auto an der Kreuzung vor dem Stoppschild zum Stehen kam, starrte Aria aus dem Fenster. Sie konnte es sehen, das
zweite Haus um die Ecke. Am Bordstein lag ein Haufen Müll, ansonsten wirkte das Haus ruhig und still. Sie konnte nicht lange hinsehen, dann hielt sie sich die Hände vor die Augen. In Island hatte sie Ali, ihre Geheimnisse und das was geschehen war, manchmal tagelang vergessen können. Nun war sie seit zehn Minuten wieder in Rosewood und hörte Alisons Stimme quasi an jeder Straßenbiegung und sah ihr Spiegelbild in allen Panoramafenstern der Häuser. Sie sank in ihrem Sitz zusammen und bemühte sich, nicht loszuheulen.
    Ihr Vater fuhr ein paar Straßen weiter und hielt dann vor ihrem alten Haus, einer postmodernen Schachtel in düsterem Braun, das nur ein einziges Fenster in der Mitte der Vorderfront hatte. Ein Haus, das einem einen gewaltigen Dämpfer verpasste nach dem blassblauen isländischen Reihenhaus direkt an der Uferpromenade. Aria folgte ihren Eltern nach drinnen und alle verteilten sich auf verschiedene Räume. Sie hörte, wie Mike draußen an sein Handy ging, und strich mit den Händen durch den schimmernden, aufgewirbelten Staub in der Luft.
    »Mom!« Mike rannte durch die Eingangstür. »Ich habe gerade mit Chad gesprochen, und er sagt, heute fängt die Lacrosse-Auswahl an.«
    »Lacrosse?« Ella kam aus dem Esszimmer. »Jetzt gleich?«
    »Ja«, rief Mike. »Ich geh hin!« Er stürmte die Treppe hinauf und rannte in sein altes Zimmer.
    »Aria, Schätzchen?« Beim Klang der Stimme drehte Aria sich um. »Kannst du ihn hinfahren?«

    Aria lachte auf. »Äh, Mom, ich habe keinen Führerschein.«
    »Na und? Du bist in Reykjavík dauernd gefahren und das Lacrossefeld ist nur ein paar Meilen entfernt, stimmt’s? Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, dass du eine Kuh anfährst. Warte dort einfach, bis er fertig ist.«
    Aria zögerte. Ihre Mutter
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