Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
sie schon high.
    Plötzlich hörte man ein lautes Krachen. Emily sprang auf. Es krachte wieder. »Was ist das?«, keuchte sie.
    Maya nahm noch einen Zug und schüttelte den Kopf. »Die Bauarbeiter. Jetzt sind wir erst seit heute hier und meine Eltern fangen schon mit dem Renovieren an.« Sie grinste. »Du bist ausgerastet, als stünden die Bullen vor der Tür. Schon mal erwischt worden?«

    »Nein!« Der Gedanke war so weit hergeholt, dass Emily in Gelächter ausbrach.
    Maya lächelte und blies den Rauch aus.
    »Ich muss los«, krächzte Emily.
    Maya sah enttäuscht aus. »Wieso?«
    Emily schob sich vom Bett. »Ich habe meiner Mom gesagt, ich wäre gleich zurück. Aber wir sehen uns ja am Dienstag in der Schule.«
    »Cool«, sagte Maya. »Hast du Lust, mich herumzuführen?«
    Emily lächelte. »Klar.«
    Maya grinste und winkte Emily mit den drei freien Fingern ihrer Jointhand. »Findest du alleine raus?«
    »Denke schon.« Emily sah sich noch einmal in Alis, äh, Mayas Zimmer um und rannte dann die allzu vertraute Treppe hinunter.
    Erst als Emily gierig die frische Luft eingesogen hatte, an Alisons alten Sachen vorbeigelaufen war und wieder im Kombi ihrer Eltern saß, bemerkte sie den Geschenkkorb auf dem Rücksitz. Scheiß drauf , dachte sie und stellte das Ding zwischen Alis alten Sessel und die Kisten. Wer braucht schon einen Kneipenführer von Rosewood? Maya lebt ja bereits hier.
    Und plötzlich freute sich Emily sehr darüber.

ISLÄNDISCHE (UND FINNISCHE) MÄDCHEN SIND LEICHT ZU HABEN
    »Oh mein Gott, Bäume ! Ist das schön, große, fette Bäume zu sehen!«
    Aria Montgomerys fünfzehnjähriger Bruder Michel angelo streckte den Kopf aus dem Autofenster wie ein Golden Retriever. Aria, Mike und ihre Eltern Ella und Byron - die darauf bestanden, dass ihre Kinder sie mit Vornamen ansprachen - kamen von Philadelphias Flughafen. Sie waren gerade aus Reykjavík, Island, eingetroffen. Arias Dad war Professor für Kunstgeschichte, und die Familie hatte die letzten knapp drei Jahre in Island verbracht, wo er für eine TV-Dokumentation über nordische Kunst recherchiert hatte. Jetzt waren sie zurück. Mike bestaunte Pennsylvanias Landschaft, und zwar in allen Details. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende steinerne Gasthaus, in dem verzierte Keramikvasen verkauft wurden; die schwarzen Kühe, die von hinter einem hölzernen Weidezaun stumpf dem Auto nachglotzten; die im New-England-Stil gehaltene Shopping-Mall, die vor ihrer Abreise noch nicht da gewesen war. Sogar die schäbige, ein Vierteljahrhundert alte Dunkin’-Donuts-Filiale.

    »Mann, ich kann’s nicht erwarten, eine Coolata zu schlürfen!«, schwärmte Mike.
    Aria stöhnte. Mike war in Island ziemlich einsam gewesen - seiner Meinung nach waren isländische Jungen »Weicheier, die auf kleinen, schwulen Pferden reiten« -, aber Aria war dort aufgeblüht. Sie hatte damals dringend einen Neuanfang gebraucht, und als ihr Dad verkündet hatte, die Familie werde umziehen, war sie überglücklich gewesen. Es war der Herbst nach Alisons Verschwinden und die Clique hatte sich auseinandergelebt. Aria hatte plötzlich keine echten Freunde mehr, sondern nur noch eine Schule voller alter Bekannter.
    Bevor sie nach Europa zog, hatte Aria manchmal aus der Ferne die interessierten Blicke von Jungs aufgefangen, die aber gleich wieder wegschauten. Sie wusste, dass sie mit ihrer Ballerinafigur, ihren glatten schwarzen Haaren und dem Schmollmund als hübsch galt, das sagten zumindest immer alle. Aber warum hatte sie dann kein Date beim Frühlingsball der siebten Klasse gehabt? Bei einem der letzten Male, die sie mit Spencer abgehangen hatte - einem der unangenehmen Treffen nach Alis Verschwinden -, hatte Spencer ihr gesagt, sie würde mit Sicherheit jede Menge Dates bekommen, wenn sie sich ein bisschen besser anpasste.
    Aber Aria wusste nicht, wie das ging. Ihre Eltern hatten ihr eingehämmert, dass sie kein Herdentier, sondern eine eigenständige Persönlichkeit war und immer sie selbst sein sollte. Das Problem war nur, dass Aria gar nicht so genau wusste, wer Aria eigentlich war. Seit
ihrem elften Lebensjahr hatte sie Punk-Aria, Avantgarde-Aria, Dokumentarfilm-Aria und schließlich kurz vor ihrer Abreise sogar Typische-Rosewood-Aria ausprobiert, die reitende, Polohemden tragende, Coach-Handtaschen schleppende junge Lady. Sie repräsentierte alles, was Rosewood-Jungs cool fanden, aber was ihr selbst überhaupt nicht entsprach. Gott sei Dank waren sie zwei Wochen nach Beginn dieses
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher