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PR2605-Die Planetenbrücke

PR2605-Die Planetenbrücke

Titel: PR2605-Die Planetenbrücke
Autoren: Verena Themsen
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Sicherheit der Besatzungen.«
    »Verstanden. Jonas, Kursanpassung gemäß neuen Daten.«
    »Verstanden.«
    Schousboe schaltete zum wissenschaftlichen Leiter des Labors im Rumpfmodul.
    »Teselor, Einschätzung zur Zuverlässigkeit der Traktor- und Fesselfelder?«
    »Bei den Traktorstrahlen keine Bedenken«, meldete der Ferrone. »Fesselfelder sind komplizierter; Justierung der benötigten Feldstärken nur mit sehr viel Geduld. Wir müssen das Verhalten also beobachten und versuchen, uns mit dem Feldgradienten so nah wie möglich an der Stabilitätsgrenze zu halten.«
    »Übermittle deine Ergebnisse auch der BAIRON«, ordnete Jenke Schousboe an. »Berechne den vertretbaren Feldaufbau und übermittle die Daten an Jonas zur Kursplanung.«
    Der Spezialist in Einstein'scher Feldphysik nickte und schaltete ab.
    Die Anspannung war spürbar, während sie sich der RUDRA näherten. Die geringe Entfernung der drei SKARABÄEN unter den gegebenen, kaum berechenbaren Verhältnissen machte alle unruhig.
    Behutsam fuhr Schousboe das Traktorfeld gemäß Teselors Berechnungen hoch. Langsam passte sich der Impuls der Kommandokugel der RUDRA dem der vorbeifliegenden VAHANA an, bis sie in einem Fesselfeld auf festem Abstand mitgezogen wurde, weg von dem zerbrochenen Rumpf.
    Jonas Zosimos vollzog eine leichte Kursanpassung auf den Hangar zu, während sie sich darauf konzentrierte, die Kontrollkugel sachte näher an die VAHANA zu ziehen. Nur mit einem Ohr lauschte sie den Meldungen, die zwischen den Wissenschaftlern der SKARABÄEN und der BOMBAY ausgetauscht wurden.
    »Potenzialanstieg bei 87, 16, 193«, meldete Neera Anand unter Verwendung der Relativkoordinaten zur BOMBAY. »Behaltet das im Auge. Es sollte weit genug weg sein, aber wer weiß.«
    »Kurs angepasst, bauen Traktorfeld auf«, meldete Major Fahl Ratrek von der BAIRON.
    Die Stellvertretende Kommandantin sah auf das Holo. Durch die nur langsam mögliche Bewegung war der Rumpf näher an die BOMBAY getrieben als ursprünglich geplant. Die BAIRON würde stark beschleunigen müssen, wollte sie die RUDRA-Zelle sicher von der BOMBAY wegschleppen.
    Die Kommandantin rief erneut die Wissenschaftler im Zentralmodul der VAHANA. »Teselor, wenn starke Änderungen bei Antigravfeldern zu Problemen führen, gilt das auch für andere Energiefelder und -flüsse?«
    Der Ferrone strich sich über die Brauenwülste. »Möglich. Ein gradientenabhängiger Widerstand ...«
    Die Stellvertretende Kommandantin schaltete um, noch ehe der Ferrone ausgesprochen hatte. »Oberst, Ratrek, empfehle Abbruch des Manövers der BAIRON. Es kann sein ...«
    Ein Krachen wie von einer heftigen Entladung war im Funk zu hören, dann das Aufheulen von Warntönen.
    »BAIRON an BOMBAY. Schäden im Antriebssektor und bei der Energieerzeugung.«
    »BOMBAY an BAIRON. Seid ihr noch manövrierfähig?«
    »Ja, aber wir pfeifen aus dem letzten Loch. Heck-Impulstriebwerke ausgefallen, sicherheitshalber Notabschaltung bei mehreren Reaktoren. Wir müssen im Vertikalflug reinschleichen.« Warntöne und hektische Aktivität im Hintergrund unterstrichen den Ernst der Lage.
    Neera Anand meldete sich. »Sprunghafte Positionsänderung des Potenzialanstiegs zu 63, 18, 193. Keine heftigen Bewegungen da draußen. Jenke hat recht – wir dürfen keine hohen Energiegradienten erzeugen. Das gilt auch für die Beschleunigung, insbesondere unter zusätzlicher Last. Das hier ist wie Gallerte: Je plötzlicher man dagegendrückt, umso höher wird der Widerstand. Zusätzlich füttern wir damit das Energiefeld an und verändern es.«
    »Verstanden«, antwortete Nuruzzaman. »BAIRON, fahrt das Traktorfeld langsam herunter. Ihr habt den Flugvektor bereits etwas verändert, den Rest sollten die Schirme ohne größere Energiefluktuationen abfangen können. Folgt der VAHANA zum Hangar der LT-SKARABÄEN. Wir fangen euch dort mit den Traktorfeldern der BOMBAY ein und manövrieren euch rein.«
    Jenke Schousboe sah auf die Holoprojektion. Der Kursstrahl des Rumpfs der RUDRA streifte die BOMBAY nur noch marginal. Die Kommandozelle war in einem festen Abstand an die VAHANA gekoppelt, die sie langsam, aber sicher zur BOMBAY zurückschleppte. Weiter außen trieben noch immer die Teile der AGHORA, eine auseinanderstrebende Sphäre aus Trümmern.
    Sie hatten einen Teil der Gesetzmäßigkeiten dieses Irr-Raums entschlüsselt – hoffentlich genug, um die BOMBAY herauszubringen.
    Doch der Preis war hoch gewesen.

2.
    Tränenmeer
     
    Feine Gischt schimmerte im hellen
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