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PR2602-Die Todringer von Orontes

PR2602-Die Todringer von Orontes

Titel: PR2602-Die Todringer von Orontes
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Untiefen des Planeten Orontes zu erforschen. Jener Welt, auf der die Besatzung der notgelandeten CHISHOLM vor wenigen Stunden beinahe einem Roboterangriff zum Opfer gefallen wäre.
    Sinaid dachte nach. Rynol Cog-Láars Anwesenheit hatte trotz aller Bedenken ihren Sinn. Er war ein Anti und konnte daher seine geistigen Kräfte zur Verstärkung von Schutzschirmen einsetzen. Darüber hinaus war er in der Lage, kraft seiner Gaben Parafähigkeiten anderer Wesen zu behindern.
    Rynol brachte das siebensaitige Kitharon, um seine Fähigkeiten ausloten und beherrschen zu können, weil er sich seit vielen Jahren ausschließlich auf die Musik fokussierte.
    Sinaid schaltete eine Funkverbindung zur CHISHOLM. Ein leichtes Krächzen und Knattern ertönten. »Zentrale CHISHOLM von Leutnant Velderbilt: Könnt ihr mich hören?«
    »... Kontakt schlecht ...genblick bitte ...!«
    Der Planet Orontes meinte es nicht sonderlich gut mit ihnen. Das Gestein ringsum behinderte den Normal- wie Hyperfunkverkehr. Nemo Partijan, der gegenwärtig so etwas wie der wissenschaftliche Berater Perry Rhodans war, hatte eine Theorie aufgestellt. Sie besagte, dass der Fels hyperisolierende Eigenschaften hatte, die womöglich durch eingelagerte, camouflierende Hyperkristalladern verursacht wurden, die Emissionen verschluckten oder zumindest dämpften.
    Noch fehlten die Beweise für diese Annahme. Doch Sinaid nahm es mittlerweile als gegeben hin, dass Partijan recht hatte. Umso mehr, da Guckys Mutantenfähigkeiten zumindest teilweise eingeschränkt waren.
    »Geht's jetzt besser?«, hörte Sinaid eine ihr wohlbekannte Stimme. Bylyi Hüfenyr, der Blue aus dem Volk der Latoser, piepste ins Mikrofonfeld.
    »Ja.«
    »Eine Bildübertragung ist derzeit nicht möglich, Sinaid. Ich befürchte, dass der Ton ebenfalls bald ausfallen wird. Wir mussten ganz schön tricksen, um die Übertragung so weit zu stabilisieren. Uns bleiben bestenfalls ein paar Minuten.«
    »Ich weiß.«
    »Wie sieht's unten aus?«
    »Wir wandern durch eine eintönige Felslandschaft. Teile des Labyrinths waren früher bewohnt. Wir stoßen auch immer wieder auf in sich geschlossene Bereiche, die eine dünne Sauerstoffatmosphäre aufweisen. Auf jenem Weg, den wir uns entlangbewegen, sind bestenfalls Reste der ehemaligen Biosphäre anzumessen.«
    »Ihr habt drei Stunden für eine Distanz von nicht einmal sechs Kilometer benötigt. Sollen wir euch nicht sicherheitshalber einige Roboter nachschicken? Sie würden euer Fortkommen beschleunigen.«
    »... oder es erschweren«, hielt Sinaid dagegen. »Wir wissen nicht, wie ihre Bio-Komponente auf die Umgebung reagiert. Außerdem bin ich der Meinung, dass wir drei gut zusammen funktionieren.« Sie sagte es, obwohl sie sich in diesem Punkt keineswegs sicher war.
    »Also schön; es ist deine Entscheidung. Du schickst mir ein Paket mit allen bislang gesammelten Daten. Jetzt sofort, bevor der Funkverkehr wieder zusammenbricht.«
    Der Blue bemühte sich, seine Autorität unter Beweis zu stellen. Er war als Erster Offizier Ersatzmann für die erkrankte Electra Pauk.
    »Selbstverständlich«, sagte Sinaid und veranlasste das Notwendige.
    »Wie fühlst du dich?«, hakte Bylyi nach.
    Eine Standardfrage, wie sie bei Außeneinsätzen im Dienste der LFT gang und gäbe war. Man legte großen Wert auf persönliche Eindrücke. Sie vermittelten den Analysten mitunter viel mehr Inhalte als standardisierte Antworten.
    »Es ist nicht ungefährlich. Vielleicht fünfzig Meter neben uns fließt ein Magmastrom, der die Glut zum Kamin eines der aktiven Vulkane im Osten des Landeplatzes transportiert. Manchmal hören wir Gestein splittern. Die Wände mancher Höhlen wurden künstlich verstärkt und in späteren Jahren notdürftig repariert.«
    »Gibt's Anzeichen von Leben?«
    »Negativ. In einem Nebenraum entdeckten wir Ersatzteile, die zu jenen Robotern passen könnten, die uns angegriffen haben. Doch leider nichts, was uns Aufschlüsse über die Besitzer oder Erbauer gegeben hätte.«
    »Na schön.« Wieder zögerte der Latoser. »Ich überlasse es euch, ob ihr umkehren oder weitergehen wollt.« Hüfenyr kannte die Antwort, und doch musste er diese Frage stellen. Sie entsprach dem Ethos der LFT-Flotte.
    »Wir gehen weiter«, bestimmte Sinaid. »Es gibt nichts Schlimmeres als einen unbekannten Feind im eigenen Hinterhof.«
    »Vielleicht gibt es weiter unten gar nichts?«, zweifelte Bylyi. »Es könnte sich bei den Robotern auch um autark agierende Einheiten gehandelt haben. Um
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