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PR TB 241 Eine Sonne Entartet

PR TB 241 Eine Sonne Entartet

Titel: PR TB 241 Eine Sonne Entartet
Autoren: Perry Rhodan
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hier!«
    Dacosta winkte und lief die ausgefahrene Rampe der Space-Jet
hinauf. Pellet folgte ihm. Erst als das Trennschott zur Glaskanzel
der oberen Polkuppel sich zischend hinter ihnen schloß, riß
der ungeheure Lärm der Maschinenhalle abrupt ab und machte
halbwegs menschenwürdiger Ruhe Platz.
    Auch im 24. Jahrhundert war das Schallproblem in Werkshallen kaum
in den Griff zu bekommen.
    Dacosta machte eine ausholende Bewegung. »Nett, der Kahn.
Daß der auf der Schrottliste steht, begreife ich nicht. Sieht
fast aus wie neu. Was wir sonst zum Abwracken hereinbekommen, na
danke! Diesmal dürfte fast alles noch verwertbar sein.«
    »Wo kommt die Untertasse denn her?« fragte Pellet und
sah durch die Panoramakuppel nach draußen. Draußen war
übertrieben; das Gelände war überdacht. Überall
wimmelte es von Robotern und einigen Menschen, die den Einsatz dieser
Maschinen koordinierten. Hier gab es keine Fließbänder wie
auf der gegenüberliegenden Seite des umfangreichen
Werftkomplexes, in dem Space-Jets hergestellt wurden. Das Abwracken
geschah individuell, weil Kleinraumer, die auf der Schrottliste
standen, manchmal so deformiert waren, daß sie in keine
Bandnorm paßten.
    Dacostas und Pellets Aufgabe war es, sich einen Überblick zu
verschaffen und zu entscheiden, ob das betreffende Objekt komplett
eingeschmolzen
    oder erst demontiert wurde, um diese oder jene Aggregate in die
Generalüberholung zu schicken. Der Rest flog dann in
Einzelteilen in die Schmelzbirnen. Und hin und wieder fanden sich
auch noch persönliche Gegenstände, die jemand vergessen
hatte. Roboter machten damit kurzen Prozeß, weil derlei Dinge
nicht in ihrem Programm enthalten waren.
    Dacosta flegelte sich in den Pilotensitz und legte die Füße
auf das Schaltpaneel. Dann begann er in seinem Folienheft zu
blättern.
    Er bekam große Augen.
    »Kommt von der LHASA, Städtekreuzer«, sagte er.
»Vor vier Jahren außer Dienst gestellt und seither nicht
mehr geflogen? Das gibt es doch gar nicht! Die T-Serie wird doch erst
seit fünfeinhalb Jahren gebaut. Demnach war das Ding nagelneu.
Hier. Baujahr, Monat, das ist doch wohl ein Witz!«
    »Zeig her«, sagte Pellet mißmutig. »Tatsächlich.
fast vier Jahre ist's her. Na, wie die mit den Steuergeldern umgehen
bei der Flotte, geht ohnehin auf keine Kuhhaut mehr. Aber die
Verwertung freut sich. Von dem Kahn ist ja noch alles brauchbar. Im
Gegensatz zu dem da drüben.« Er deutete durch die
Klarsichtkuppel auf eine Space-Jet, die rund fünfzig Meter
entfernt lag, keine Teleskopbeine mehr besaß und einen
durchgehenden Strahlschußtunnel aufwies. »Typ Kaufhaus.«
    »Wieso Kaufhaus?« murmelte Dacosta geistesabwesend.
    Francis Pellet grinste. »Durchgehend geöffnet«,
verriet er.
    Dacosta schüttelte sich. Er stellte sich vor, er hätte
sich just in jenem Moment im Innern des Raumers befunden, als der
Strahlvolltreffer ihn erwischte, und dabei kam ihm die Sache gar
nicht so lustig vor. Aber Schrottraumer dieser Art wurden selten in
letzter Zeit. Die großen kriegerischen Auseinandersetzungen der
letzten Jahre waren vorbei, das Blues-Problem fand eine allseits
befriedigende Lösung.
    »Schön, gehen wir das Ding durch, ob sich noch Dinge
finden, die nicht mit verschrottet werden sollen«, brummte
Dacosta. Seine Hände spielten mit den Steuerschaltern. Die
Maschinerie der Space-Jet sprach nicht mehr darauf an; der
Kleinraumer war technisch tot.
    In einer Ablage wurde Pellet fündig; es war das einzige Teil
an Bord, das jemand vergessen zu haben schien. Eine graue
Kunstledermappe, auf deren Cover jemand handschriftlich den Namen
Leyden vermerkt hatte.
    »Die Mediziner waren hier«, grinste Pellet und klopfte
auf die flache Mappe. »Die Liste aller Krankheiten an Bord.«
    »Sag mal, piept's bei dir schon fröhlich?« fragte
Dacosta ungnädig.
    »Na, hier steht doch was von Leiden«, sagte Pellet und
klappte die Mappe auf. »Oha, Sternkarten.«
    Eine halbe Stunde später gaben sie die Space-Jet zur
Verwertung frei. Über sein Steuergerät gab Dacosta einer
Gruppe Roboter die entsprechenden Anweisungen. Pellet trug immer noch
die Mappe unter dem Arm. »Was machen wir jetzt mit diesem Ding
hier?«
    »Wie üblich ans Schiff zurückgeben, von dem die
Jet stammt. Was sonst?«
    »Also die LHASA. na, hoffentlich landet die bald mal wieder
auf Terra.«
    Drei Wochen später lag die LHASA wieder auf dem Raumhafen von
Atlan Village, Terrania. Der Kugelraumer kam von einem Einsatz im
Imperium der Arkoniden zurück. Der
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