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PR TB 241 Eine Sonne Entartet

PR TB 241 Eine Sonne Entartet

Titel: PR TB 241 Eine Sonne Entartet
Autoren: Perry Rhodan
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könne
getrost zum Alteisen geworfen werden, wenn die dort tätigen
Forscher statt dessen das Planetarium der Oldtimer durchforsten
würden!
    »Meinen Sie?« hatte Tyll Leyden schulterzuckend
gefragt. »Dann fordern Sie doch die Experten von den Explorern
an, aber entwerfen Sie zugleich einen Plan, diese über eine
Million Wissenschaftler auf Impos anzusiedeln und mit allem zu
versorgen, was sie zum Leben und zur Unterhaltung
    benötigen! Und anschließend geben Sie einen Auftrag an
die Elektroniker weiter, Speichergehirne zu konstruieren, die mit
dieser Datenflut noch fertig werden!«
    Der andere kapitulierte. Leyden ging schulterzuckend zur
Tagesordnung über. Ihm spukte ein anderer Plan im Kopf herum,
aber er blieb ein Phantom. Leyden war Realist genug, sich
vorzustellen, daß es hier nicht lange weitergehen würde.
Seit dem 4. August 2326 spielte der Riesenplanet Herkules verrückt.
Sein Schwerpunkt wanderte, und das mußte über kurz oder
lang Auswirkungen auch auf Impos nach sich ziehen. Was dann nach den
Gravitationsschwankungen und möglicherweise Mondbahnänderungen
von dem Achttausender-Massiv mit dem Planetarium darin übrigblieb,
wagte Leyden nicht vorauszusagen. Aber irgendwo mußte auch die
phantastische Technik der Oldtimer ihre Grenzen haben.
    War es so etwas wie Torschlußpanik, die Leyden immer wieder
zum Planetarium zog, die ihn auf eigene Faust Sternkarten anlegen
ließ? Er konnte es sich selbst nicht sagen, und das war ihm
unheimlich.
    Leyden setzte seine Apparate wieder ein. Ein bestimmter Punkt im
modellierten Sternendschungel faszinierte ihn aus unerklärlichen
Gründen. Warum wurde dieser Stern schwarz dargestellt statt in
einer realitätsnahen Farbe?
    Leyden machte seine Aufnahme, und dann gab er dem Planetarium den
Gedankenbefehl, in diesem abgeschlossenen Bereich die Sterne so zu
zeigen, wie sie vor hunderttausend Jahren aussahen. Warum er sich
dafür interessierte, begriff er selbst nicht.
    Vor ihm schien ein Teil der Milchstraße explosionsartig
auseinanderzufliegen. In einem isolierten Hohlkugelbereich von
hundert Metern Durchmesser formten sich Sternkonstellationen um.
    Tyll Leyden kratzte sich ausgiebig das Genick und betrachtete
»seine« Sonne, die jetzt nicht schwarz war.
    Es war der Moment, in dem sein Funkgerät ansprach. Einer der
Wissenschaftler bat ihn wegen einer dringenden Angelegenheit zu sich.
    »Himmel, warum hat man ausgerechnet mich dazu verurteilt,
hier den großen Boß zu spielen?« brummte Leyden
verärgert, packte seine Siebensachen und gab dem Planetarium den
Gedankenbefehl, in diesem Sektor wieder den aktuellen Stand
herzustellen. Dem Phänomen durcheinanderwirbelnder Lichtpunkte
schenkte er keinen Blick mehr. Er ließ sich von dem Traktorfeld
wieder zurückholen, und hundert Meter weiter setzten drei
Astronomen ihre Tätigkeit fort.
    »Was mag er sich davon versprochen haben, da ein paar Sonnen
durcheinanderzuwirbeln?« fragte Dr. Wurys. Aber darauf konnte
ihm niemand eine Antwort geben.
    Tyll Leyden auch nicht; er dachte schon wieder an völlig
andere Probleme.
    Am 4. Januar 2327 wurde der Mond Impos evakuiert. Terra gab die
wissenschaftlichen Schätze einer äonenalten Vergangenheit
auf. Die
    Umwandlung des Riesenplaneten Herkules in Suprahet war eingeleitet
und nicht mehr zu stoppen, und auf Tyll Leydens Empfehlung wurde das
System EX-2115-485 durch Gravitationsbomben aus dem Einsteinuniversum
geschleudert. Leyden selbst war einer der letzten, die mit dem
Kreuzer der Städteklasse LHASA Impos und das EX-System
verließen. Weit draußen im Weltraum stieg er mit seinen
Unterlagen auf die ERIC MANOLI, Perry Rhodans Flaggschiff, über,
um von dort aus den Untergang eines Menschheitstraums zu beobachten.
    Ein paar Tage später vermißte er eine graue
Kunstledermappe. Aber da sie seines Wissens nichts Wichtiges
enthielt, weinte er ihr keine Träne nach.
    An eine schwarz dargestellte Sonne im nun für immer
dahingegangenen Planetarium dachte er schon längst nicht mehr.
    i.
    Die Space-Jet mit der Seriennummer T-150.008/2318 hatte ihren
letzten Flug getan. Ingenieur Dacosta verglich die eingestanzte
Nummer mit der auf seiner Auftragsfolie, nickte knapp und lehnte sich
an das Teleskopbein des diskusförmigen Kleinraumers. »Stimmt«,
sagte er. »Na, dann können wir ja anfangen, Freunde.«
    »Häh?« machte Francis Pellet, sein Kollege in der
Abwrackabteilung der Werft, und legte die Hand hinter das linke Ohr.
»Ich verstehe dich nicht! Ist ein wenig zu laut
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