Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 222 Die Andere Welt

PR TB 222 Die Andere Welt

Titel: PR TB 222 Die Andere Welt
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Osten unter dem Horizont und hieß Amerika. Er selbst
nannte sich Terry, und als Palei den Strand hinauflief, trat er
gerade aus der Palmenhütte und lachte, als er den Jungen sah.
    »Da bist du ja wieder, Palei - Malolele! Heute kannst du mir
helfen, die Taucherausrüstung fertigzumachen. Weißt du, ob
Tevita sein Versprechen hält und mich besucht?«
    »Er wird kommen«, erwiderte Palei in seinem holprigen
Englisch. Er hatte es in der Inselschule gelernt. »Er wird mit
dir zum Teufelsriff hinausfahren. Wenig Wellen heute.«
    »Das ist gut. Weißt du, wie tief das Wasser dort ist?«
    »Riff ist wie Ring, in der Mitte Wasser sehr tief.«
    »Sind schon welche hinabgetaucht?«
    Palei schüttelte den Kopf.
    »Keiner hat dort je den Grund gesehen.« Er deutete
hinaus auf die Lagune. »Dort kommt Tevita.«
    Das breite Kanu mit Ausleger wurde von einem einfachen Segel quer
durch die Lagune getrieben. Der Fischer, er mochte etwa fünfzig
Jahre alt sein, hielt das Paddel ins Wasser und steuerte damit. Terry
ging zum Strand, als das Kanu im Sand auflief. Er reichte Tevita die
Hand.
    »Ich bin froh, daß du gekommen bist. Fahren wir heute
hinaus?«
    »Das Wetter ist gut, Palangi. Aber willst du wirklich dort
zu tauchen versuchen? Es wird dir nicht gelingen.«
    »Du sagtest, es sei nicht gefährlich.«
    »Ist es auch nicht.« Tevita sprach gut englisch. Er
hatte es von dem Missionar gelernt, der einige Zeit auf der Insel
gewohnt und gelehrt hatte. »Aber niemand kommt tiefer als zehn
oder fünfzehn Meter, dann wird er nach oben zurück
getrieben.«
    Das hatte Terry schon gehört, und deshalb war er auch hier.
Die Geschichte war unglaublich und unmöglich, und gerade das
reizte ihn. Eine Strömung vielleicht, die den Taucher nach oben
drückte?
    »Es wird schon gehen. Ich nehme Gewichte mit.«
    »Ich bringe dich hin«, sagte der Fischer und bückte
sich, um eine der Sauerstoffflaschen ins Boot zu schleppen. Palei
half ihm dabei und legte einen ungewohnten Eifer an den Tag. Der
Grund wurde ersichtlich, als erfragte:
    »Darf ich mitfahren, Terry?«
    Terry warf dem Fischer einen fragenden Blick zu. Tevita nickte.
    »Das Riff ist ungefährlich, solange die See ruhig ist.«
    Damit war die Frage beantwortet.
    Nachdem alle Geräte im Boot verstaut waren, stiegen sie ein
und fuhren auf die Lagune hinaus. Geschickt steuerte der Alte die
schmale Lücke im Inselriff an, durch die das Meer bei den
Gezeiten strömte. Da jetzt Ebbe war, trug das abfließende
Wasser das Boot in die offene See hinaus, die kaum bewegt war. Der
Wind war fast völlig eingeschlafen.
    Das Teufelsriff lag knapp einen Kilometer vor der Ostküste
der Insel. Es erinnerte an einen Krater, der sich mit Wasser gefüllt
hatte. Der Durchmesser des Riffsees betrug an die hundert Meter.
    Das Kanu geriet allmählich in die Gegenströmung, die
nach Südwest führte. Tevita mußte kräftig
paddeln, um das Boot auf Kurs zu halten. Das Segel hing schlaff am
Mast herab. Terry nahm das zweite Paddel und half.
    Palei war schon oft auf dem ringförmigen Riff gewesen, das
selbst bei höchster Flut noch gute drei bis vier Meter aus dem
Wasser ragte. Jetzt bei Ebbe war der Korallenring sicher sieben Meter
hoch.
    Tevita steuerte eine winzige Bucht an, die Kanu und Ausleger
gerade genug Platz bot. Gemeinsam zogen sie es ein Stück den
sandigen Strand hoch und entluden es.
    Palei kletterte die Klippen empor und starrte wie schon so oft auf
den runden See, der glatt wie ein Spiegel unter ihm lag, tiefblau und
scheinbar unergründlich. Das Riff umgab ihn, ein zehn Meter
breiter Wall aus versteinerten Korallen, aber auch Lavabrocken. Es
mußte eine unterirdische Verbindung zum Ozean geben, denn beide
Oberflächen hatten das gleiche Niveau.
    Terry Rhodes hatte schon vor langer Zeit von dem geheimnisvollen
Riff und seinem See gehört und beschlossen, ihn aufzusuchen.
Doch erst jetzt,
    siebenundvierzig Jahre alt, bot sich ihm dazu die Gelegenheit. Er
nutzte sie, nahm ein halbes Jahr Urlaub von der Entwicklungsabteilung
seiner Firma, für die er als Testpilot tätig war, kaufte
sich die notwendige Ausrüstung und brach auf ins Ungewisse.
    Nun war er hier, und schon die nächsten Stunden würden
vielleicht entscheiden, ob sich Mühe und Aufwand gelohnt hatten,
ob an den Legenden der Eingeborenen etwas Wahres war oder nicht.
    »Alles hier!« rief Palei. Er stand auf einer kleinen
Felsplatte am Ufer des Riffsees, knapp über der
Wasseroberfläche. »Wenn Flut kommt, müssen wir höher
hinauf.«
    So
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher