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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno
Autoren: Perry Rhodan
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Zehntel vergrößerte
die Verwüstungen. Menschen, die an Feuern saßen, wurden
getroffen, die Feuer erloschen, die Menschen erstickten in der
pechschwarzen Dunkelheit.
    Giftige Dämpfe quollen aus der Wolke.
    Für elf Tage waren nahezu alle Bewohner der Insel Lesbos
blind - alle, die von den vorhergegangenen Ereignissen verschont
geblieben waren. Das Land war übersät mit toten Vögeln.
Die Zweige und Blätter der Bäume und das Gras waren von
einem weißen Pulver bedeckt. Tiere, die davon fraßen oder
das scharfriechende Pulver ableckten, krepierten langsam und unter
furchtbaren Qualen. Tagelang hörte man ihre Todesschreie.
    Im Nildelta fiel drei Tage lang schwarzer Staub aus einer
hochliegenden Wolke, die sich wie eine Figur aus drei Fingern weit
nach Norden erstreckte und dort mit der Schwärze verband. Erst
zwei Tage nach dem Ausbruch des Vulkans schien nach der Mittagsstunde
wieder die Sonne.
    Sie war aber nur an den Orten sichtbar, die sich entlang der
gedachten Linie befanden, die von Byblos, Alashia, Keftiu nach
Tyrrhenia verlief oder beziehungsweise westlich von ihr lagen. Die
Sonnenscheibe selbst war mit bloßem Auge anzusehen; man konnte,
ohne Schaden zu nehmen, lange direkt in sie hineinstarren. Sie befand
sich hinter einer rötlichen Schicht von Staub, die wie mehrere
Lagen eines dünnen Vorhangs wirkten. Es gab unzählige
lokale Winde und noch mehr kleine, ungewöhnlich heftige und
kurze Gewitter, aber keinen Sturm, der die Wolke vertreiben wollte.
    Die CHARIS und unser Gleiter landeten wieder im Hafen von Kition,
und zögernd kamen die Menschen wieder zurück zu ihren
halbzerstörten Häusern.
    Irgendwann, angesichts des feuerspeienden Schlundes, fragte mich
Ptah-Sokar:
    „Und der Fremde mit seinen Ungeheuern?"
    „Wenn wir uns nicht in die Wolke hineinwagen, weil wir mit
Gewißheit darin ersticken und verbrennen, dann werden sich die
Ungeheuer auch nicht über den Rand des Felsens stürzen."
„Du schätzst diese Gefahr gering ein?" erkundigte
sich Charis. Sie war, wie jeder von uns, wie betäubt. Der
Schrecken war zu groß für uns gewesen. Daran, daß
Stronghyle zerstört werden würde, hatte nicht einmal ein
Seher denken können.
    „Sehen wir dennoch nach!" forderte mich Graios auf.
    „Wenn sich die Wolke so weit verzogen hat, daß wir von
Westen an die Reste von Stronghyle heranfliegen können!"
versprach ich.
    Wir mußten drei Tage lang warten und nützten die Zeit,
um den Menschen auf Kition zu helfen. Das Haus der Charis hatte die
Beben überstanden, und der faulige Geruch, der über der
Insel lag, störte uns unter diesen Voraussetzungen überhaupt
nicht.
    Dann starteten wir erneut mit dem Gleiter. Wir fürchteten uns
davor, sehen zu müssen, was wir erwarteten.

11.
    Der alte Fürst hatte uns erzählt, daß er von
Stronghyle folgendes wußte:Schon dreimal in den zwei
zurückliegenden Lebensaltern sei der Vulkan ausgebrochen. Aber
die Zerstörungen
    wären unwesentlich gewesen. Als sich unser Gleiter den Resten
der Insel näherte, mußten wir sehen, daß es
Stronghyle, die Runde, nicht mehr gab. Der Vulkan war erloschen.
Dort, wo der Schlund aufgerissen gewesen war, befand sich eine stille
Wasserfläche. Ein Teil der Insel, gänzlich leblos und mit
einer dicken Schicht Bimsstein und Asche bedeckt, bildete einen
Zweidrittelkreis, der innen fast senkrecht abfiel. Zwei winzige
Inselchen, fast nur Felssplitter, die noch die Spuren ungeheurer
Hitze und verdampften Wassers trugen, zeichneten die Umrisse des
früheren Atlantis nach. Auf den Resten der Insel gab es kein
Leben mehr. Totenstille herrschte.
    Ich atmete tief ein und aus und sagte leise:
    „Der Fremde ist geflüchtet. Wir konnten nicht sehen,
wann der riesige Felsen sich wieder entfernt hat. Aber die
Vernichtung, die er auslöste, traf auch ihn."
    Der Gleiter hatte die Küste im Westen Alashias überflogen,
war über Rhodos gekreuzt und an Keftiu vorbeigekommen. Überall
hatten wir die Zerstörungen sehen müssen. Tausende waren
gestorben, unendlich viel war verwüstet worden, Orte, die wir
besucht hatten, waren verschwunden. Über den Trümmern lagen
Bimssteinschichten und Ascheschichten. Verkohlte und zersplitterte
Baumstümpfe stachen durch trocknenden Schlamm. Der faulige,
süßliche Geruch des Todes erhob sich von vielen Stellen,
die wir als Gärten und Wälder gekannt hatten.
    „Die Ungeheuer, von denen das Orakel sprach, sind sie
getötet worden?" fragte Charis. Die Bilder des Grauens, die
wir sahen, ließen uns die Worte in
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