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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno
Autoren: Perry Rhodan
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die CHARIS die beiden Wellen
ab. Das Schiff wurde im Bug hochgerissen, bis es fast senkrecht
stand. Dann kippte es nach vorn, in eine gewaltige Wolke aus Gischt
und Schaum gehüllt, raste ein ungeheures Wellental hinunter und
kam in schwere Kreuzseen, die es hin und her schleuderten. Die
Ruderer, längst mit Tauen an die Bänke gebunden, rangen
nach Luft und schrien zu den Göttern, aber nicht einer von ihnen
ging über Bord.
    Als Nestor das Schiff wieder unter Kontrolle hatte, raste die
zweite Wasserwand heran. Sie war noch höher und dunkler als die
vorhergehende; eine rollende Mauer, die ein unirdisches Grollen
ausstieß. Die CHARIS kletterte die Welle aufwärts, bohrte
sich, wild schüttelnd, durch die Wasserwand und befand sich
abermals im zischenden und kochenden Nebel aus Schaum. Wie ein Adler
stürzte sie sich in das Wellental, das voller Kadaver, Trümmer,
kleiner schwammartiger Steine war, die an den Planken schürften,
aber auch das zweitemal überwand die CHARIS die donnernden,
fauchenden Kreuzseen.
    Kurz darauf erschien unser Gleiter über dem Schiff. Mit
demselben Gerät, das unsere Worte beim Begräbnis von
Theseus' Vater verstärkt hatte, rief Ptah Nestor zu, abzudrehen
und nach Kition zurückzusegeln. Es gäbe keinen Kampf.
    Nestor war heilfroh, unserer Anordnung gehorchen zu dürfen.
    Seine Männer würdenjede Sekunde dieser aufregenden
Abenteuer niemals vergessen können. Viele Legenden nahmen an
diesem Vormittag ihren Beginn. Ihr Ursprung lag in der großen
Flut.
    TYROS, BYBLOS und UGARIT, im Windschatten der großen Insel
Alashia gelegen, besaßen geschützte, stark befestigte
Häfen. Viele der Molen bestanden aus kleineren und größeren
Felsbrocken, die mit Geröll ausgefüllt worden waren. Die
Flutwellen, längst nicht viel mächtiger als die wildesten
der Brandungswellen in den winterlichen Stürmen, richteten nur
wenig Schäden an. Stärkere Beben verwüsteten weite,
menschenleere Teile Tyrrheniens und der Insel der Shardanen.
    Und die Wolke wuchs und wuchs.
    Unaufhörlich bebte die Umgebung von Stronghyle oder besser
den wenigen Resten der Insel. Die untermeerischen Spalten und Klüfte
öffneten und schlössen sich. Weite Teile des Meeres wurden
durch aufsteigende Gase vergiftet. In den Gasen und im Wasser, das
mit dem Magma in Verbindung geriet, lösten sich Mineralien und
erzhaltige Gesteine auf. Das Meer färbte sich in weitem Umkreis
rot.
    Milliarden toter Fische trieben unter den dicken
Bimssteinschichten.
    Die Wolke erreichte jetzt in ihren obersten Ausläufern die
dünnen Luftschichten weit oberhalb der Zone, in der das Wetter
auf Larsaf Drei stattfand und sich wandelte. Höhenströme
erfaßten die Asche und den Rauch, den feinen Sand und andere
Bestandteile, rissen sie mit sich und schleppten die ständig
nachdrückenden Schichten nach Osten und, in anderen
Höhenschichten, nach Norden und Süden. Fächerförmig
breitete sich eine dünne, graubraune Schicht mit gelben Inseln
über den östlichen Teil des Binnenmeers aus, zog über
Troja hinweg in das angrenzende Meer und über Acchijawa und die
Städte der Phoiniker bis nach Ägypten.
    Unterhalb dieser Schicht kondensierte Wasserdampf an den festen
Partikeln. Ungeheure Regengüsse fielen, stiegen wieder auf und
regneten schließlich rund um Athen auf das geschundene Land
hinunter. Rinnsale wurden zu Bächen, Bäche schwollen zu
Flüssen an, Wälder vermochten die Fluten nicht mehr
aufzusaugen und gewaltige Teile fruchtbaren Landes wurden ins Meer
geschwemmt. Die Überschwemmung ertränkte Tausende und
ungezähltes Vieh. Die Vögel fielen mit schwerem, nassen
Gefieder aus den Zweigen und aus der Luft und verendeten im Schlamm.
Das Gesicht des Landes veränderte sich so stark, daß
diejenigen, die überlebten, vom Weltuntergang sprachen und
davon, daß danach nur wenige Menschen in der Lage waren, den
Göttern zu opfern, um sie zu besänftigen.
    In der darauffolgenden Nacht bebte die gesamte Welt im östlichen
Binnenmeer noch einmal. Der gesamte Horizont schien zu brennen. Die
Unterseite der mächtigen Wolke glühte und loderte rot und
gelb. Die Menschen, die dies sehen konnten, meinten, daß die
gesamte Welt in Flammen stünde. Dann fielen die ersten
Regengüsse, von denen Teile der Wolke entleert wurden.
    Regentropfen, so groß wie noch nie, fielen wie Steine aus
dem Himmel. Sie enthielten Schlamm, der aus vulkanischer Asche
bestand. Neun Zehntel aller dieser unmittelbar auftretenden
Regengüsse endeten im Meer, aber das letzte
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