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PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

Titel: PR TB 214 Kosmischer Grenzfall
Autoren: Perry Rhodan
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trat, stockte mir im ersten Moment unwillkürlich
der Atem. Über den Hang kam eine Herde von gut zwei Dutzend
Riesenfröschen herangehüpft. Sie machten gewaltige Sprünge
von über drei Metern und kamen rasch näher. Dabei stießen
sie ein bedrohlich wirkendes Quaken aus, das sich wie das
Kriegsgeschrei einer wilden Meute anhörte. Oro Masut stand wie
versteinert da, der Anblick der heranrückenden Tiere schien ihn
zu lähmen.
    “Haben Sie keine Angst, Messieurs", rief Roi Danton, um
das Gequake zu übertönen. “Die Riesenfrösche
sind ganz harmlos und bieten uns nur einen Willkommensgruß
dar."
    Die Phalanx der Riesenfrösche kam zum Stillstand, sie
bildeten um uns einen Halbkreis und veranstalteten ein schauriges
Konzert. Oro Masut stand ihnen immer noch wie versteinert gegenüber.
    “Sind das intelligente Frösche, oder handelt es sich um
Nutztiere?" erkundigte sich der Xenologe Lothar Pilgram. “Im
zweiten Fall wären sie ein lohnendes Handelsobjekt, sehr
gewinnträchtig. Sehen Sie nur - diese Froschschenkel! Da läuft
einem geradezu das Wasser im Munde zusammen."
    “Wem sagen Sie das", meinte Oro Masut seufzend und ließ
ein donnerartiges Magenknurren folgen. “Ich wußte, daß
ich nicht damit fertig werden würde."
    “Oro, sei ein Mann!" sagte Roi Danton zurechtweisend,
dann wandte er sich Lothar Pilgram zu. “Ursprünglich
wurden die Riesenfrösche tatsächlich nur wegen ihres zarten
Schenkelfleisches gezüchtet. Aber Fürst Thor Pedo ist ein
wahrer Tierfreund, und als es soweit war, brachte er es nicht über
sich, sie zu schlachten." “Was für eine
Verschwendung", stellte der Xenologe fest und erntete dafür
ein zustimmendes Nicken von Oro Masut.
    Roi Danton klatschte in die Hände, und die Frösche
stoben mit lautem Gequake auseinander.
    “Lassen Sie Thor Pedo Ihre Meinung lieber nicht wissen",
sagte Roi Danton und setzte sich in Bewegung. “Er ist in diesen
Dingen überaus sensibel. Wie Sie sehen, Messieurs, tummeln sich
hier auch noch andere Tierarten wie Pferde, Schafe und
Känguruhähnliche.
    Aber nur letztere sind eine einheimische Gattung. Die Känguruhs
leben in freier Wildbahn, aber sie sind leicht zu domestizieren, wie
sie selbst sehen. Sie liefern
    übrigens eine köstlich schmeckende Milch, die nicht
umsonst Nektar genannt wird. Gegoren hat dieser Nektar eine
berauschende, ja, geradezu bewußtseinserweiternde Wirkung. Doch
Thor Pedo behält das Rezept leider für sich."
    Während ich Roi Dantons Ausführungen lauschte, nahm ich
das Panorama dieses idyllischen Tales in mich auf. Inmitten der
grünenden Hügel und der sich bis zum Horizont erstreckenden
goldgelben Weizenfelder, die durch Wasserstellen und Bauminseln
unterbrochen waren, und wo Känguruhherden ihre Fährten
zogen, gleich unterhalb des Landeplatzes der Space-Jet, stand ein
kleines Gehöft aus einigen schmucken Gebäuden, die aus
einer längst vergangenen Zeit zu stammen schienen. Ich schätzte,
daß der Baustil dem des 19. Jahrhunderts Terras entsprach, aber
so altertümlich sie aussahen, so gepflegt waren sie, und so gut
paßten sie auch in diese Landschaft.
    Die Weidegründe der Pferde und Schafe wurden durch primitive,
hölzerne Zäune begrenzt. Dazwischen bewegten sich schlanke
Roboter mit biegsamen Tentakelgliedern, die vor allem die Pferde
betreuten, sie tränkten oder striegelten und zwischendurch auch
ritten.
    Neben den Pferden, den Schafen, Riesenfröschen und den
Känguruhs gab es aber noch eine fünfte Spezies, auf die Roi
Danton noch nicht hingewiesen hatte. Es handelte sich um aufrecht
gehende, affenartige Wesen mit meist beigem Fell und dunklen,
blattnasigen Gesichtern wie aus Leder. Bevor ich noch auf sie
hinweisen konnte, erkundigte sich der Xenologe bereits:
    “Und was sind das für Geschöpfe? Gorillas?
Orang-Utans? Oder Kreuzungen?" “Das sind Klacktoner",
antwortete Roi Danton. “Die Ureinwohner von K-Planet. Obwohl
unterentwickelt, sind sie überaus gelehrig und intelligent.
Wahrscheinlich hatten sie einst eine höherentwickelte
Zivilisation, degenerierten jedoch aus bisher unbekannten Gründen.
Sie sind jedenfalls intelligent genug, daß Fürst Thor Pedo
seine drei Schiffe fast ausschließlich mit ihnen bemannt."
    Lothar Pilgram schüttelte dazu nur den Kopf und dachte sich
vermutlich sein Teil. Dafür begann Orel Lavord wieder zu kichern
und sagte dann:
    “Zustände sind das! Ärger als bei den Lamaronern!"
    Es war das erstemal, daß ich ihn etwas sagen hörte, und
ich wartete gespannt darauf,
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