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PR TB 210 Das Rote Leuchten

PR TB 210 Das Rote Leuchten

Titel: PR TB 210 Das Rote Leuchten
Autoren: Perry Rhodan
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erreichte schließlich die Stadt, als
die Nacht schon längst hereingebrochen war.
    Erschöpft kroch er in einen verlassenen Bretterverschlag,
unter dem er einschlief, kaum daß er auf dem Boden lag.
    Erst das Licht des neuen Tages weckte ihn wieder.
    Er stand auf und verließ den Verschlag. In der Nähe
befand sich ein kleiner See, n dem er sich wusch und seinen Durst
löschte. Danach säuberte er seine Kleidung, soweit das
möglich war, und ließ sie von der Sonne trocknen.
Erfrischt und in der Überzeugung, daß nun alles weitere
nach Plan verlaufen werde, betrat er die Stadt, in der bereits ein
lebhaftes Treiben herrsch
    te. Am Stadtrand lagen Fabriken und kleine Werkstätten, in
denen hauptsächlich Neu-Arkoniden arbeiteten. Sie trugen derbe
und strapazierfähige Anzüge. Hin und wieder sah Tekener
Männer, die auffallend bunt und modisch gekleidet waren. Es
waren überwiegend Terraner und Springer. Sie führten das
Kommando.
    Niemand schien auf ihn zu achten, und doch spürte Tekener,
daß er aufgrund seiner Kleidung überall auffiel. Er machte
sich Vorwürfe, daß er nicht in der Nacht irgend jemanden
überfallen und die Kleider weggenommen hatte. Das wäre nur
konsequent gewesen. Er hätte leichter untertauchen können.
Daran war jedoch seine Unsicherheit schuld gewesen. Er wollte Fehler
vermeiden, um nicht unnötig Aufsehen zu erregen, zumal er nicht
die geringste Ahnung hatte, welche Aufgaben er auf Yousphar zu
erfüllen hatte.
    Jetzt aber stach er aus der Menge hervor. Wohin er auch ging, er
war als Neuankömmling und Übertölpelter zu erkennen,
eine Rolle, die ihm ganz und gar nicht gefiel. Als USO-Spezialist
mußte er unauffällig sein. Er mußte untertauchen und
als Niemand in der Masse leben, um so die Position aufbauen zu
können, die für seine spezielle Aufgabe nötig war.
    Er bemerkte die spöttischen und verächtlichen Blicke der
Menschen, denen er begegnete, konnte sich je doch nicht dazu
entschließen, sich auf illegale Weise Kleidung zu verschaffen.
Ganz unverhofft ergab sich jedoch eine Gelegenheit, zu anderen
Kleidern zu kommen, als er einen Park durchquerte und einige Männer
sah, die auf dem Boden saßen und würfelten. Es waren
verwahrloste Gestalten, Ausgestoßene der Gesellschaft, die kaum
mehr hatten als eine Flasche mit billigem Fusel und das, was sie auf
dem Leibe trugen.
    Ronald Tekener gesellte sich zu ihnen und brachte sie mit einigen
psychologischen Tricks dazu, daß sie ihn zum Spiel
aufforderten. Keine zehn Minuten später wechselte er unter dem
Hohngelächter der anderen die
    Kleider mit einem dunkelhaarigen Mann, gegen den er gewonnen
hatte. Er steckte seine Arbeitsgenehmigung ein und verabschiedete
sich.
    Jetzt war er zwar nicht weniger auffällig als vorher, aber er
war nicht mehr als Neuankömmling zu erkennen.
    Ohne Schwierigkeiten drang er bis zum Stadtzentrum von
Yousphar-City vor, wo sich die Menschen dicht an dicht in den
Einkaufsstraßen drängten. Er erfuhr, daß Festtage
bevorstanden, die umfangreiche Einkäufe notwendig machen.
    Das war abermals eine Information, die nicht mit denen
übereinstimmte, die er erhalten hatte.
    Er setzte sich auf den Rand eines Brunnens, der neben dem als
Denkmal aufgestellten Schott des ersten Einwandererschiffs sprudelte,
und wartete.
    Er hatte den Punkt erreicht, an dem er sich mit seinem
Verbindungsmann treffen wollte.
    Er wartete vergeblich.
    Der Verbindungsmann kam nicht.
    Und dann endlich begriff der Narbengesichtige.
    Die USO hatte ihn fallengelassen.
    Er war kein USO-Spezialist mehr.
    Die USO hatte ihn auf einen unbedeutenden Planeten abgeschoben und
sich selbst überlassen. Seine kaum begonnene Karriere war
beendet.
    Ronald Tekener blieb bis weit nach Einbruch der Dunkelheit am
Brunnen, weil er nicht wahrhaben wollte, was absolut eindeutig war.
    Er versuchte, sich einzureden, daß der Verbindungsmann
verhindert war und nicht kommen konnte, doch er fühlte allzu
deutlich, daß diese Vermutung nicht stimmte.
    Alles paßte zusammen.
    Die unrichtigen Informationen, die man ihm mit auf den Weg gegeben
hatte. Die Situation, in die er dadurch
    geraten war, und das Ausbleiben des V erbindungsmanns.
    Er zog sich bis an den Stadtrand zurück und grübelte
darüber nach, welchen Fehler er gemacht hatte. Bis jetzt war er
der Ansicht gewesen, alle Aufträge so erledigt zu haben, wie die
USO es von ihm erwartet hatte. Jetzt glaubte er zu wissen, daß
er sich darin geirrt hatte. Die Belobigungen, die man ausgesprochen
hatte, waren nichts
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