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PR TB 206 Die Energiefalle

PR TB 206 Die Energiefalle

Titel: PR TB 206 Die Energiefalle
Autoren: Perry Rhodan
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verbringen und sein Gepäck abstellen
konnte.
    Er tat sich bei dieser Suche schwerer, als er angenommen hatte.
Das Problem bestand darin, daß die Salitaner ganz andere
Auffassungen von Architektur hatten,
    als Ganclar gewohnt war. In Mora zählte die Fassade eines
Hauses wenig, das Wort Fassadenfarbe schien im Vokabular der
Eingeborenen nicht vorzukommen, und wenn doch, war es mit Gelbbraun
synomym. Dank dieser Sitte der Salitaner sahen die Häuser von
außen alle gleichermaßen unansehnlich bis häßlich
aus. Einige Male war Ganclar zufällig an offenen Eingängen
vorbeigekommen, und da hatte er gesehen, wie solche Bruchbuden von
innen aussehen konnten -gepflegte Innengärten hatte er erkennen
können, marmorne Zierbrunnen, prachtvolle schmiedeeiserne
Gitter.
    Schließlich riß Ganclar der Geduldsfaden. Er betrat
das nächstbeste Haus, an dem eine arg ramponierte Leuchtschrift
verriet, daß es sich um ein Hotel handelte. Hinter einem Tresen
saß ein Mann über einem Kreuzworträtsel vertieft.
    „Guten Tag“, grüßte Ganclar. „Kann
ich hier ein Zimmer bekommen?“
    Für den prüfenden Blick des Portiers hätte Ganclar
den Mann am liebsten geohrfeigt.
    „Können Sie“, sagte der Portier. „Einzel
oder Doppel?“
    „Einzel, sofern billiger“, gab Ganclar in gleicher
Kürze zurück. Der Portier war Einheimischer und sprach
Interkosmo mit einem Akzent, der einem Posbi alle Ehre gemacht hätte.
    „Siebenunddreißig die Nacht“, sagte der Portier.
„Zahlbar im voraus.“
    „Siebendreißig ist ziemlich billig“, sagte
Ganclar zufrieden.
    Der Portier korrigierte ihn, indem er die Zahl auf den Tisch
malte; Staub genug für diesen Zweck lag darauf. Ganclar
schluckte und ergriff die Flucht.
    Die nächste Chance erwies sich als noch zwei Klassen nobler.
Er hätte es schon am Eingang merken können, der Marmor war
echt und das Messing Blattgold, aber er versuchte sein Glück
dennoch und verließ das Haus als ein Mann, der ein
Einhundert-Solar-Zimmer nicht hatte haben wollen.
    Das Ganze begann langsam zum Abenteuer zu werden. Obendrein begann
es zu dämmern, und Ganclar hatte nicht die geringste Lust, die
Nacht auf der Straße zu verbringen.
    Er sah auf dem Stadtplan nach. Die Carruthers-Street war nicht
sehr weit entfernt. Ganclar entschloß sich, dort sein Glück
zu versuchen.
    Carlo entpuppte sich als nicht anwesend. Die Stellvertretung war
eine aparte Blondine, deren Salita-Akzent noch eine Spur schlimmer
war, als Ganclar es bisher erlebt hatte. Mit Grimassenschneiden und
wilder Gestik gelang es Ganclar, die Verhandlungen zu führen und
zu einem erfolgreichen Abschluß zu bringen. Er bekam ein
Doppelzimmer mit Baderaum, im vierten Stock gelegen und der Straße
zugekehrt - zahlbar wöchentlich im voraus.
    Ganclar brauchte zwei Stunden, bis er sein Gepäck in sein
Zimmer geschafft hatte. Die Unterkunft war nicht schlecht. Die Dusche
tropfte zwar, tat das aber lautlos. Die Einrichtung entsprach dem
Niveau des vergangenen Jahrhunderts, war aber sauber. Im großen
und ganzen war Ganclar zufrieden - er hatte als Student in übleren
Quartieren gehaust.
    Nachdem er sich umgezogen hatte - seine Kleidung stank nach
Schweiß und der Jappy Star - suchte Ganclar nach einem
Restaurant, in dem er etwas essen konnte. Er fand auch in der Nähe
des Corso ein Straßenrestaurant mit zivilen Preisen. Während
er aß. hatte er das Vergnügen, den Oberkellner beim
Abfertigen einer Reisegruppe von Unith zu erleben - eine gekonnte
Darbietung eines echten Profis. Der Mann verstand sein Handwerk,
stellte Ganclar fest.
    Er lehnte sich in seinem Stuhl ein wenig zurück. Über
Salit ging ein rötlicher Mond auf, die Nacht war angenehm
temperiert, die Eltern waren einige Lichtjahrtausende
    entfernt, er war satt und hielt ein Glas eines recht guten
einheimischen Weines in der Hand - Ganclar war mit der Welt
zufrieden.
    Er zahlte, vergaß auch ein angemessenes Trinkgeld nicht und
wandte sich zum Gehen. Er hatte es nicht weit bis zur
Mountain-Church; die Carruthers-Street mündete auf den
langgestreckten Platz unterhalb der großen Freitreppe. Dort gab
es auch einen hübschen Brunnen, an dem sich tagsüber die
Touristen drängten, um ihre schmerzenden Füße in dem
Wasser zu kühlen und dafür saftige Bußgelder von den
Polizisten aufgebrummt zu bekommen.
    Im Vorbeigehen am Nachmittag hatte Ganclar gesehen, daß sich
auf der Treppe ein munteres Völkchen junger Leute versammelt
hatte. Dieser Haufen war Ganclars Ziel.
    Über eines war er sich im
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