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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide
Autoren: Perry Rhodan
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kein Lebenszeichen erkennen. In der Ferne, in östlicher
Richtung, wetterleuchtete das Feuer eines ausbrechenden Vulkans
hinter schwarzen Rauchmassen.
    „Wir sollten bis zum Sonnenaufgang schlafen", sagte
sie. „Dann wird sich vieles entschieden haben."
    Niemand durfte ein Funkgerät einschalten, keiner wagte, einen
Gleiter zu benutzen, und sämtliche Energieerzeuger des Schiffes
waren abgeschaltet. Karthago war tatsächlich energetisch tot.
    „Wir haben Platz im Schiff?" Djosan wandte sich an den
Piloten.
    „Natürlich. Laßt die Kabinentüren offen,
denn wir müssen mit einem Notstart rechnen."
    Er würde zusammen mit Pruyaree den Rest der Nacht in der
schwach beleuchteten Zentrale verbringen. Bis zum Morgen hatten sich
Rauch und Sand mit Sicherheit gesetzt und man konnte das Schiff
verlassen. Auch in der Siedlung, dem Land der weichen Berge, war es
unnatürlich ruhig. Jeder versteckte sich vor den Laren.
Entdeckung bedeutete Kampf und Tod. Langsam ging Viss zurück,
warf einen Blick auf den Bildschirm und ließ sich in den
Kontursessel fallen. Er befand sich einige Minuten später in
einem Zustand zwischen Wachen und Schlafen; der geringste Wechsel im
Zustand der Umgebung würde ihn blitzschnell erwachen lassen.
    Der Planet schien jetzt auf einmal langsamer zu rotieren.
    Die Stunden vergingen in schleichender, qualvoller Langsamkeit.
    Sarough Viss fuhr auf, erstarrte in sitzender Haltung und wußte
sofort, was ihn aus einem wüsten Traum hatte hochschrecken
lassen. In der Luft lag ein dumpfes, summendes Geräusch. Es
drang durch die offene Luke und durch zwei Schotte in die Zentrale.
Viss sprang auf, griff nach der Waffe und stürzte in den
Laderaum. Nach vier Schritten sah er das langgezogene Rechteck, das
von der Morgensonne auf den Boden geworfen wurde. Er blinzelte, als
er die Luke erreichte; die Strahlen von Sphinx minor blendete ihn.
Das dumpfe Geräusch wurde lauter. Viss schützte seine Augen
mit der flachen Hand und äugte mehr als verblüfft hinunter
auf den Waldrand und die Ebene.
    „Beim purpurnen Drachen!" keuchte der Pilot auf. „Das
ist genau das, was ich in den Alpträumen erlebt habe."
    Staub und Rauch hatten sich gesetzt. So weit Viss sehen konnte,
erstreckte sich eine unregelmäßige Fläche aus
schmutzigem Gelb. Gräser, Felsen, Büsche und Steine waren
gleichmäßig davon bedeckt. Es sah unerträglich
trostlos aus. Genau aus dem Osten, vor der halbierten Sonnenscheibe,
kam eine scheinbar endlose Karawane heran. Die Sonne selbst strahlte
in einer Farbe, die kaum zu beschreiben war: der Rauch der Vulkane,
Wasserdampf in der Gashülle Karthagos, Sand, Staub, irgendwelche
Gase aus dem Planeteninneren, sie alle färbten den Sonnenball
bräunlich, orangefarben, gelb und schmutzigweiß. Alle
Personen und Tiere, die Wagen und die Schlitten warfen lange,
pechschwarze Schatten auf den staubgelben Boden. Es waren Hunderte
Mucys, die auf den Turm zuwanderten. Sie schleppten sich dahin, alle
schienen am Ende ihrer Kräfte zu sein. An der Spitze des Zuges
gingen einige großgewachsene Männer, die schwere
Strahlengewehre und lange
    Lanzen mit funkelnden Spitzen trugen. Sie blieben unterhalb des
Turmes stehen und sahen hinauf, als erwarteten sie eine Antwort. Viss
erkannte die Spannung, die in dieser Szene zitterte. Er korrigierte
seinen ersten Eindruck. Es waren nicht Hunderte Multicyborgs, sondern
Tausende. Sie schienen alle ihre Habe bei sich zu führen.
    „Die Leute des Innern!” sagte Viss, sehr nachdenklich
geworden. „Es gibt nur einen, der dieses Problem lösen
kann.”
    Die Sonne hatte sich über dem Horizont hochgeschoben, der
riesige Ball wechselte die Farbe und strahlte greller. Unter den
Füßen der Mucys erhoben sich große Mengen des gelben
Staubes und trieben im ersten Morgenwind davon. Es war eine herrliche
Szene, voll von lauernder Gefahr und absolut kennzeichnend für
die Lage eines kleinen Volkes, das den Untergang vor Augen hatte.
Viss rannte zurück ins Schiff und rüttelte Djosan aus einem
unruhigen Schlaf.
    „Kommen die Laren? Wo ist Atlan?” rief Ahar und sprang
aus dem Sessel. Drigene erwachte nicht und seufzte leise im Schlaf.
    „Keine Laren. Das Schiff schwebt unverändert im Raum.
Ein Problem für dich, Djosan! Ich bin sicher, daß die
Leute des Innern dich suchen. Eine riesige Karawane steht vor dem
Turm.”
    „Hast du Halluzinationen, Viss?”
    „Nein. Es ist Ernst. Du mußt hinaus und sie beruhigen.
Oder etwas in dieser Art. Es sind Tausende, Djosan.”
    Djosan
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