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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide
Autoren: Perry Rhodan
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Interesse", setzte der Kommandant
hinzu. Sarab Lavar, sechzig Jahre alt, mit einem mächtigen
Körper und einem grobflächigen Gesicht, strahlte auf
jedermann eine beschwichtigende Ruhe aus.
    „Die Situation erscheint uns allen verworren und
außerordentlich gefährlich. Das ist verständlich",
erklärte er mit rauher Stimme. „Aber es ist so gut wie
unmöglich, daß der Vulkanismus den gesamten Kontinent und
somit das Gebiet aller Stämme vernichtet. Die lokalen Beben
können einiges zerstören und einige Mucys töten, aber
wir haben eben erst erlebt, daß es ohne Verwundete, geschweige
denn Tote abgehen kann. Das war Punkt eins."
    Es war logisch, was er sagte. Dennoch rechneten die Leute von Gäa
einschließlich des Mannes im schwarzen Turm, Djosan Ahar, mit
weiteren psychologischen Zusammenbrüchen der Mucys. Sie mußten
damit rechnen; das Fehlen eines winzigen Quants von Hyperenergie in
der Zellstruktur der Züchtungen machte sich in verderblichem Maß
bemerkbar. Die Menschheit war vermessen genug gewesen.
Mehrzweck-Homunkuli zu erzeugen und sah jetzt, wie ihre Schöpfungen
gefährdet waren.
    „Punkt zwei ist", begann Lavar wieder und räusperte
sich, daß der SVE-Raumer nicht unbedingt landen muß. Wir
haben ihm keinen Grund gegeben, und es existiert hier keine larische
Nachschubbasis. Dennoch: diese Gefahr schwebt über uns solange,
bis wir von Sarough Viss verständigt werden. Punkt drei, und er
ist sehr bedeutungsvoll - es gibt für jeden von euch Mucys einen
Grund, der euch die nächste Zeit intensiv beschäftigen
wird. Jede Gruppe muß jedem Individuum helfen und umgekehrt.
Die Kinder müssen erzogen und ausgebildet werden, und
schließlich müßt ihr es schaffen, nicht mehr länger
unter eurer Geschichtslosigkeit zu leiden. Ihr habt eine persönliche
Geschichte, auch wenn sie noch so kurz ist. Aber ihr seid ebenso
wichtig und bedeutungsvoll wie jedes andere Lebewesen in den Weiten
des Kosmos. Das sind mehr als ausreichende Gründe, nicht zu
resignieren. Niemand darf aufgeben. Keiner darf sich aufgeben.
    „Oder", er wandte sich an Raysse und Rundel, zweifellos
die intelligentesten und am meisten einsichtigen Mucys in diesem
Raum, „oder rede ich Unsinn?"
    Rundel Gaschgai zwirbelte seinen beeindruckenden Bart, und Raysse
verneinte. Seit der Landung der Gäaner hatte er keinen Alptraum
mehr gehabt, war er nicht ein einzigesmal aufgewacht und hatte den
Purpurnen Drachen gesehen.
    „Sie haben recht, Kommandant", sagte er beruhigend. „Da
Miß Eymundsson bereits vor dem Beben einen Organisationsplan
ausgearbeitet hat, werden wir morgen schnell eingreifen können."
    „So ist es", entgegnete Scarron und legte die Hand auf
den dünnen Arm des Weißhäutigen. „Sie scheinen
zu frösteln, Ghoum-Ardebil?"
    „Es ist nichts. Ein wenig zuviel Feuchtigkeit in der Luft."
    „Das Wasser des Flusses verdunstet schnell. Es ist warm. In
einigen Tagen werden die Pilze förmlich tonnenweise aus dem
Boden schießen", meinte der Siedlungsälteste. „Wir
können, wenn der Extrakt tatsächlich hilft, fast
unbeschränkt liefern."
    „Ich sage, daß der Extrakt hilft", knurrte der
Ära wütend. Er schien in seiner wissenschaftlichen Ehre
getroffen zu sein. „Wenn ich dies derart fest behaupte, dann
gibt es keinen Zweifel an der Tatsache."
    Tuai Ruma starrte mit unergründlichem Blick hinauf zum
Vollmond, der genau über dem Rauchabzugsloch stand und
narbenzerrissen auf Karthago II herunterstarrte. Leise sagte der
Siedlungschef:
    „Es lag fern, Ihre Kompetenz anzuzweifeln, Ghoum.
Entschuldigung. Die Sorge um meine Siedlung macht mich unachtsam."
    „Schon gut", murmelte der Ära versöhnlich.
„Wie geht es weiter, Prätendent Atlan?"
    Atlans Blick war angespannt und nach innen gekehrt. Er beugte die
Schultern nach vorn und sah zu Boden. Dann, als erwache er aus einem
tiefen Schlaf, sagte er beschwörend:
    „Wir werden etwas schlafen. Alle. Falls uns kein Funkspruch
weckt, rasen wir mit der Pilzladung zum Schiff und leiten von dort
die Verteilung ein. Sollte der SVE-Raumer verschwinden, werden wir
mit der KHAMSIN sämtliche Rettungseinsätze fliegen können.
So sehe wenigstens ich die Lösung."
    „Einverstanden!" Der Kommandant nickte matt.
    In der Siedlung herrschten gedämpfter Lärm und
offensichtlich neue Zuversicht. Der Dschungel war wieder völlig
zur Ruhe gekommen. Die feuchte, wenig bewegte Luft roch nach fauligem
Laub und nach Pilzen. In fast jedem Haus, am Rand des Platzes und bei
den Schuppen gab es brennende
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