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PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

Titel: PR TB 191 Geisterschiff Crest IV
Autoren: Perry Rhodan
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verzichtete darauf, seine Enttäuschung an Remo
auszulassen. Der Leutnant war für das Versehen nicht
verantwortlich. Ein Gegenstand, der sich mit Lichtgeschwindigkeit auf
dem errechneten Kurs bewegte, wäre von jedermann für die
CREST gehalten worden.
    „Gehen Sie auf Ihren Posten zurück", sagte er.
„Und nehmen Sie sich die Sache nicht zu Herzen. Wir alle sind
das Opfer eines fast unglaublichen Zufalls geworden!"
    Niedergeschlagen trottete Remo Shah davon. Er hatte das Schott
noch nicht erreicht, da begannen die Alarmsirenen ein zweitesmal zu
pfeifen. Remo wirbelte herum. Die diensthabenden Offiziere saßen
über ihre Konsolen gebeugt. Es gab eine direkte Verbindung
zwischen dem Laborrechner und den Datengeräten des
Kommandostands. Jeder bemühte sich, der erste zu sein, der sich
Gewißheit verschaffte, ob man diesmal die CREST gefunden habe
oder nicht. Wer eine Information hatte, der gab sie sofort über
Interkom weiter.
    „Kurs annähernd wie errechnet", hörte Remo.
„Parallelabweichung rund drei Lichtmonate."
    „Geschwindigkeit Licht", meldete ein anderer.
    „Masse achttausend Megatonnen", lautete die dritte
Meldung.
    Remo Shah ließ die Schultern sinken. Er empfand die
Enttäuschung fast als körperlichen Schmerz. Sechshundert
Milliarden Megatonnen - das war der richtige Wert für die CREST.
Was da draußen vorbeiflog, waren winzige Gesteinssplitter, die
ihre gewaltige Masse lediglich dem Umstand verdankten, daß sie
sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegten. Kosmische Trümmer,
Bruchstücke einer Explosion, die sich weiß der Himmel wann
und wo ereignet hatte.
    Remo Shah zuckte zusammen, als die Alarmsirenen sich zum
drittenmal meldeten. Aber es war nicht das schrille Pfeifen, das ihn
erschreckt hatte. Er erschrak über den Gedanken, der ihm soeben
gekommen war -einen entsetzlichen Gedanken.
    Er straffte die Schultern und schritt auf Kevan Duryeah zu.
    „Ich glaube, ich weiß eine Erklärung, Sir",
sagte er matt.
    Aber als Duryeah sich ihm zuwandte, da erkannte er an seinem
Gesichtsausdruck, daß auch der Oberst das Entsetzliche bereits
ahnte.
    „Die Sache ist ziemlich eindeutig", sagte Kevan Duryeah
mit ernster, schwerer Stimme. „Der Kurs der Objekte, ihre
Geschwindigkeit sprechen eine beredte Sprache. Wir müssen uns
mit dem Gedanken abfinden, so traurig er auch sein mag, daß der
CREST IV auf ihrem Weg durch das All etwas zugestoßen ist. Es
muß eine gewaltige Explosion stattgefunden haben, die das
Schiff in Stücke zerriß. Diese Stücke sind es, was
die Orter registrieren."
    Duryeahs Zuhörerschaft, bestehend aus den Spezialisten der
Astrogationsabteilung und einer Handvoll leitender Offiziere, schwieg
bedrückt. An der rückwärtigen Wand des Konferenzraums
war eine Bildfläche angebracht. Der Bildschirm war mit dem
Astrogationsrechner gekoppelt, der wiederum Daten von den Ortern
erhielt. Die Brocken, die die Orter bisher erfaßt hatten, waren
als leuchtende Striche dargestellt, die sich langsam über die
Bildfläche ausbreiteten. Als Kevan Duryeah die Besprechung
anberaumte, betrug die Zahl der registrierten Trümmerstücke
siebzehn. Inzwischen war sie auf über fünfzig angewachsen
und fuhr fort zu steigen. Die Objekte beschrieben streng parallel zu
einander angeordnete Kurse. Der Schwärm besaß einen
Querschnittsdurchmesser von annähernd sieben
    Lichtmonaten. Es gab keinen Zweifel daran, daß die
Trümmerstücke aus einer gemeinsamen Quelle stammten.
    Einer von Duryeahs Zuhörern war Lennox Hatt. Er schien in
seine eigenen Gedanken versunken und achtete kaum auf die Worte, die
ringsum gesprochen wurden. Vor sich auf der Tischplatte hatte er
einen kleinen Datenmelder liegen, der auf drahtlosem Weg mit dem
Astrogationsrechner gekoppelt war. Über eine winzige Sichtfläche
von fünf mal zwei Zentimetern rollten Leuchtziffern, die sich
jedesmal änderten, wenn die Orter ein neues Trümmerstück
registrierten.
    „Was würde es kosten, Sir", fragte einer der
Offiziere, „eines der Objekte aus der Nähe zu analysieren.
Ich meine, bis jetzt haben wir nur Vermutungen. Sie sind plausibel,
ich möchte fast sagen überzeugend. Aber was werden wir auf
Terra zu hören bekommen, wenn wir weiter nichts als eine
Hypothese anzubieten haben?"
    Kevan Duryeah erlaubte sich ein mattes Lächeln.
    „Die Sorge um Terras öffentliche Meinung", sagte
er, „ist selbstverständlich mein stetiger Begleiter. Aber
ich werde ihr nur soweit entgegenkommen, wie es sich mit meiner
Verantwortung als Kommandant dieses
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