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PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

Titel: PR TB 191 Geisterschiff Crest IV
Autoren: Perry Rhodan
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hatte.
    „Der Autopilot der CREST ist darauf programmiert, einen
bestimmten Funkbefehl zu erkennen und daraufhin eine Bremsphase mit
höchsten Beschleunigungswerten einzuleiten.“
    „Wieviel ist das?“ wollte Nadim wissen.
    „Man muß vorsichtig sein und darf den in der
Spezifikation vorgesehenen Höchstwert nicht verwenden“,
antwortete Hatt. „Aber 500 km/sec werden sich wahrscheinlich
erzielen lassen.“
    „Was bedeutet das? Ich meine - wann wird die CREST wieder in
den Bereich normaler Geschwindigkeiten zurückkehren?“
    „In zwanzig bis dreißig Jahren“, antwortete
Lennox Hatt gelassen und schwenkte seinen Sessel wieder in die
ursprüngliche Stellung zurück.
    Eine Zeitlang war es still. Dann sagte Remo Shah:
    „Es ist immer nur von Geschwindigkeit, Alpha-Faktoren und
Standorten die Rede. An den anderen Aspekt denkt offenbar niemand!“
    Duryeah und Hatt musterten ihn verblüfft. Nadim dagegen
blickte still vor sich hin. Sie war offenbar zu dem Entschluß
gekommen, daß es sich nicht lohne, Remo Shah zuzuhören -
ganz egal, was er zu sagen hatte.
    „Welchen anderen Aspekt?“ fragte Kevan Duryeah.
    „Die Rrhaal“, antwortete Shah. „Ich habe die
Geschichte der CREST IV genau studiert. Es scheint mir, daß die
Rrhaal an unserem Flaggschiff ein ganz besonderes Interesse hatten.“
    „Und?“ fragte er bissig.
    Remo Shah beugte sich in seinem Sessel nach vorne. Man sah ihm an,
daß es ihm bei dieser Sache durchaus ernst war.
    „Glauben Sie wirklich, daß die Rrhaal plötzlich
aufhörten, sich für die CREST zu interessieren?“
    Die HAMPTON T. startete am 23. September 3437. Das war drei Tage
und 1001 Jahre genau auf den Tag, da Perry Rhodan sich von seinem
Flaggschiff, der CREST IV, verabschiedet hatte. Der Start erfolgte
vom Raumhafen Terrania City.
    Die HAMPTON T. war ein umgebauter ehemaliger Schwerer Kreuzer der
SolarKlasse. Das kugelförmige Fahrzeug mit dem
charakteristischen Ringwulst hatte einen Durchmesser von 500 Metern.
Ein großer Teil der Bewaffnung hatte entfernt werden müssen,
um für das auf dem Dimesexta-Prinzip beruhende
UltraLangstreckentriebwerk Platz zu schaffen. Die HAMPTON T. trug
eine Besatzung von insgesamt zweihundert Männern, Frauen und
Robotern. Das war ein Viertel der üblichen Stammbesatzung eines
Solar-Kreuzers, aber - wie sich ein Beamter in Terrania City unwirsch
geäußert hatte - die fünffache Gehaltsliste. Denn die
Besatzung der HAMPTON T. bestand aus ausgesuchten Spezialisten. Das
Fahrzeug war als Kriegsschiff klassifiziert und stellte insofern
einen Einzelfall dar, als ihre Besatzung kein einziges Mitglied im
Mannschaftsrang aufwies. Jedermann an Bord der HAMPTON T., ob im
militärischen oder im Zivildienst, stand zumindest auf der
Rangstufe eines Leutnants. Eine Ausnahme bildeten lediglich die
Roboter, die ihre eigene Rangfolge hatten.
    Die Stimmung an Bord der HAMPTON T. war gekennzeichnet durch die
Spannung, mit dem die Mitglieder der Expedition der Begegnung mit dem
ehemaligen Flaggschiff der Solaren Flotte entgegenfieberten. Die
Aufbringung der CREST IV, die seit mehr als eintausend Jahren
Standardzeit mit steter Beschleunigung durch den
    Leerraum eilte, war ein wissenschaftliches Unternehmen ersten
Ranges. Kevan Duryeah traf den Nagel auf den Kopf, als er die
Atmosphäre an Bord der HAMPTON T. mit diesen Worten beschrieb:
    „Ungefähr so muß es in Fermis Labor gewesen sein,
kurz bevor der erste Reaktor in Betrieb gesetzt wurde."
    Das Schiff erreichte nach mehreren Linearetappen die Grenze der
heimatlichen Galaxis. Auf dem Hecksektor des großen
Panorama-Bildschirms im Kontrollraum schwebte wie eine Wolke aus
massivem Licht das gewaltige Sternenmeer der Milchstraße. Vorab
dagegen leuchteten die einsamen Sterne des Kalos.
    Kevan Duryeah ging kein Risiko ein, obwohl seine Ungeduld der der
anderen Besatzungsmitglieder in nichts nachstand. Es wäre
möglich gewesen, das Dimesexta-Triebwerk für den Flug durch
den sternenarmen Halo einzusetzen. Duryeah aber tat es nicht. Die
HAMPTON T. brauchte weitere zwei Tage, um die Halo-Halbkugel im
Linearflug zu durchqueren. Erst dann, als der Bugsektor des
Bildschirms die absolute Schwärze des Leerraums zeigte, gab
Duryeah den Befehl, das Ultra-Langstreckentriebwerk in Betrieb zu
nehmen.
    Die Entfernung von der Heimatgalaxis bis zur Milchstraße
M-87, von der aus die CREST damals gestartet war, betrug insgesamt 32
Millionen Lichtjahre. Der endgültige Abschied von der CREST war
jedoch geraume Zeit später
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