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PR TB 160 Die Absolute Macht

PR TB 160 Die Absolute Macht

Titel: PR TB 160 Die Absolute Macht
Autoren: Perry Rhodan
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kühlt.
Vielleicht kannst du dann klar denken.«
    Ich blickte aufs Meer und erschauderte.
    »Wasser! Gräßlich!«
    »Deine Wasserscheu wird dir nichts nützen, Zwerg, denn
wir müssen beide übers Meer fahren, hinüber zur Insel
Kyluna, um den Mächten der Finsternis den Bewahrer zu
entreißen.«
    »Was für einen Bewahrer?«
    Ratlosigkeit zeigte sich auf dem runden Gesicht des Scheusals,
aber dann funkelten seine Augen boshaftentschlossen.
    »Stell hier keine dummen Fragen, du mickrige Kreatur!«
fuhr der Kerl mich an. »Marsch ins Boot mit dir!«
    Empört und ratlos starrte ich ihn an. Ich wußte nicht,
wovon er sprach, bis er mich erreicht hatte und gewaltsam umdrehte.
Da entdeckte ich das schmale Boot, das auf dem Strand lag. Von seinem
Mast hingen Leinen herab.
    Der Kerl schob mich auf das Boot zu. Ich vermochte gegen seine
überlegene Körperkraft nichts auszurichten. Beim Boot
angekommen,
    hob er mich einfach über die Bordwand und ließ mich
fallen. Ich stürzte auf Seile und schlaffen Stoff und merkte im
nächsten Moment, daß das Boot sich bewegte. Als ich mich
aufrichtete, sah ich, daß er es über den Sand schob. Kurz
darauf glitt es ins Wasser - und plötzlich geriet es in
schaukelnde Bewegung.
    Ich stürzte erneut, als der Kerl sich ins Boot zog. Unwirsch
stieß er mir die Faust in die Rippen.
    »Platz da!« fuhr er mich an.
    Ich wich bis zum Bug zurück und sah zu, wie er die Leinen
entwirrte und das Segel aufzog. Der Wind fing sich darin und blähte
es auf. Fast sofort wurden die Bewegungen des Bootes sanfter.
    Erst, als ich von schaumigem Wasser übersprüht wurde,
merkte ich, daß wir die Brandung durchfahren hatten und ins
offene Meer hinausglitten. Ich schrie vor Entsetzen, aber das
Scheusal lachte mich nur aus. Es schien im Gegensatz zu mir eine
wilde Freude an der Fahrt zu empfinden. Wenn ich nicht einen so
starken Abscheu vor dem Wasser empfunden hätte, ich wäre
über Bord gesprungen.
    Später wurde mir übel. Ich hielt mich irgendwo fest und
übergab mich. Das Universum schien nur noch aus einem
umgestülpten Magen zu bestehen. Ich war nicht in der Lage, etwas
anderes wahrzunehmen.
    Das änderte sich, als ich in kühle Nässe tauchte,
die über meinem Kopf zusammenschlug. Mein Selbsterhaltungstrieb
ließ mich die Übelkeit vergessen. Ich schlug um mich,
richtete mich auf und sah, daß ich bis zu den Hüften im
Wasser einer kleinen Felsenbucht stand. Wenige Meter von mir entfernt
band das Scheusal das Boot mit einer Leine an einem Felsblock fest.
    Unter Aufbietung aller Kraft arbeitete ich mich zum Ufer vor, zog
mich über die nassen, glitschigen Felsen und hielt erst inne,
als ich trockenen Untergrund erreichte. Erschöpft blieb ich
liegen.
    Doch das Scheusal gönnte mir keine Ruhe. Es packte mich und
hob mich hoch, stellte mich auf die Beine und kniff mich in die Nase.
    »Wir sind am Ziel«, stellte es fest. »Bald
werden wir den Mächten der Finsternis gegenüberstehen,
Zwerg. Wir müssen sie besiegen - oder sie schleudern uns ins
Meer.«
    Der Gedanke an das viele Wasser versetzte mich in Panik - und
verlieh mir andererseits den Mut der Verzweiflung.
    »Wir werden sie besiegen!« erwiderte ich erbittert.
    »Dann folge mir!« erklärte das Scheusal.
    Ich gehorchte, denn die Alternative gefiel mir noch weniger. Das
Scheusal führte mich zwischen Felsklippen hindurch und blieb
endlich vor einem Höhleneingang stehen.
    »Dort bewachen die Mächte der Finsternis den Bewahrer«,
flüsterte es, und zum erstenmal glaubte ich Unsicherheit in
seiner Stimme zu hören.
    Wieder ergriff mich Panik. Ich fürchtete, das Scheusal könnte
den Mut verlieren und umkehren. Der Gedanke, noch einmal den
Schrecken des Meeres ausgesetzt zu werden, trieb mich zu
entschlossenem Handeln. Ich hob den rechten Fuß und trat dem
Scheusal mit aller Kraft ins Gesäß. Schreiend taumelte es
in die Höhle.
    Ich wartete einen Augenblick, aber das Scheusal kehrte nicht
zurück. Deshalb folgte ich ihm schließlich. Meine Augen
gewöhnten sich ziemlich schnell an die Dunkelheit, die in der
Höhle herrschte. Ja, ich konnte hier sogar besser sehen als
draußen unter der flammenden Sonne.
    Für das Scheusal schien das nicht zuzutreffen, denn es tappte
blind vor mir her, die Arme nach vorn gestreckt, um eventuelle
Hindernisse rechtzeitig zu ertasten. Vorsichtshalber versetzte ich
ihm einen zweiten Tritt in die Kehrseite. Das Scheusal wurde nach
vorn geschleudert und verfing sich in einem Gewirr schwarzer,
schattenförmiger Gebilde,
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