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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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sichelförmigen Reflexe der Sonne darauf, ich schmeckte
auf meiner Zunge den gesprenkelten Schatten, ich sah die weit
niedrigere Temperatur und raffte mich auf.
    Ich handelte instinktiv wie eine Amöbe, die ihr Pseudopodium
ausstreckte.
    Tatsächlich klärte sich die sekundenlange Verwirrung
wieder. Ich überwand die harte, schwarze Linie des Schattens,
fühle kühlen Sand unter meinen verbrannten Sohlen, und die
Luft, die ich gierig in die Lungen sog, war kühl und feucht. Die
Schrecken der mineralischen Hölle lagen hinter mir. Gräser
und Moosteile schoben sich zwischen meinen blutenden Zehen hindurch.
Noch ein paar tastende Schritte. Ich zuckte zurück, denn das
Wasser wirkte kalt und brannte in den unzähligen Wunden.
Feuchtes Gras streifte meine zerschundenen Knie. Ich näherte
mich dem Wasser im Mittelpunkt der Oase wie ein Schlafwandler.
    Jahrhunderte hatte die Quelle Zeit gehabt, sich hier eine Umgebung
zu schaffen. Sie trat direkt aus dem Boden aus und schuf inmitten von
großen Sandsteinen, feinem Sand und Wurzelwerk einen
Miniatursee. Ich blieb stehen und krallte meine blutigen Finger in
die schuppige Rinde eines Baumstamms.
    Es ist keine Illusion. Du bist - jetzt!
    Vor mir lag das Wasser. Frisch, ohne Mineralien, leicht bewegt
durch das unterirdische Rinnsal, umgeben von fetten Gräsern, von
Sträuchern, deren Früchte und Blüten über dem
Wasser hingen. Zwei Schmetterlinge flogen vorbei. Ich stand bis zu
den Knöcheln in nassem Sand. Spuren von Tieren, die ich nicht
kannte. Welcher Planet war dies?
    Ich ging weiter, schob mich durch Büsche und kniete nieder.
Dann bückte ich mich und tauchte meine Arme ins Wasser. Dreck
und Blut lösten sich und wurden zum Rand hingetrieben. Ich
schöpfte mit beiden Händen Wasser, trank in kleinen
Schlucken, spürte wieder Zunge und Gaumen und Lippen, dann
kippte ich nach vorn in die Kühle, breitete die Arme aus und
wurde ohnmächtig.
    Ruhe. Kühle und Frieden. Ich weiß nicht, wie lange ich
im Wasser gelegen hatte, aber als ich wieder zu mir kam, lag ich auf
dem Rücken im Seichten, hatte meinen Kopf auf ein schwarzgrünes
Moospolster gelegt und atmete ruhig. Hin und wieder tauchte ich unter
und trank einen Schluck. Irgendwann schlief ich ein.
    Obwohl der Mann wußte, daß er allein war, waren seine
Bewegungen die eines wachsamen, schnellen Raubtiers. Seine Haut
glänzte; an
    einigen Stellen war die gelbe Salbe dick aufgetragen, an anderen
klebten runde, halbdurchsichtige Pflaster. Bis auf einen weißen
Lendenschurz, der an einem breiten Gürtel befestigt war, trug
der Mann nichts. Er war groß und sehnig, aber er schien die
volle Gewalt über seinen Körper noch nicht zu besitzen.
    Das Gesicht war schmal und hager; die Sonne der vergangenen Tage
hatte Gesicht und Oberkörper braun gebrannt.
    Der Geruch eines kleinen, rauchlosen Feuers hing wie unsichtbarer
Nebel zwischen den Bäumen mit den dicken Ästen und den
großen, schattenspendenden Kronen. Auf einem hölzernen
Spieß hingen die Reste eines gazellenartigen Tieres. Hin und
wieder tropfte von den Speckteilen ein Fettropfen ins Feuer und
verbrannte zischend und mit grauem Qualm.
    Jetzt, einige Tage, nachdem der Fremde in der Oase aufgetaucht
war, war sein Haar sauber ausgekämmt und mit einem Lederband im
Nacken zusammengefaßt. Vorher war es, weiß und
verwildert, bis auf die Schultern gefallen. Der Fremde drehte den
Kopf und blickte zwischen den Stämmen und den knorrigen Ästen
hindurch, hinaus auf die Wüste und dann die Düne hinauf.
    Aber da war nichts als das silberne Singen der Sandkörner,
die unerforschten Gesetzen von Planetenrotation, elektrostatischen
Effekten und Windgeschwindigkeit gehorchten. Beruhigt wandte sich der
Mann wieder seinen Arbeiten zu. Er schien sich auf eine schwere Jagd
vorzubereiten.
    Vor einem Tag hatte er mit einer langen Knochennadel und breiten
Lederstreifen die Teile eines Felles zusammengeheftet. Das Fell sah
aus wie ein solches, aber es war dicker, widerstandsfähiger und
leichter. Jetzt waren die Stiefel, deren Fellabschluß bis eine
Handbreit unter das Knie reichte, fertig. Sie standen auf einem
echten Fell neben der Hütte, die aus vier gebogenen Ruten und
einigen dunklen Fellen zusammengeschnürt war.
    Es mußte eine schwere Jagd sein, die dem Fremden bevorstand.
    Und er selbst war ein erfahrener Jäger. Je kräftiger und
ausgeruhter er wurde, desto deutlicher zeigte es sich.
    Am Eingang des kleinen Zeltes lehnte ein Bogen.
    Er sah aus wie aus Holz gefertigt, aber
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