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PR TB 132 Projekt Pandora

PR TB 132 Projekt Pandora

Titel: PR TB 132 Projekt Pandora
Autoren: Perry Rhodan
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ist das eigene Leben vollkommen unwichtig. Sie sehnen den
Tod herbei.«
    Chenia bewegte sich unruhig. Warum ließen sie es zu, daß
dieser Mann dort so genau wußte, was sie suchte? Sie wurde
unsicher.
    »Das stimmt«, sagte die junge Frau und strich sich das
Haar aus der Stirn. Aus der Natur der Bewegung erkannte Veen, daß
sie begriff, daß hier ein ausschließlicher Dialog
zwischen ihm und ihr erfolgte. Noch unbewußt versuchte sie, ihm
zu gefallen. Die Geste war bedeutungsvoll für ihn.
    »Zweite Bedingung: Sie werden sich nicht scheuen, einem
anderen Menschen den Tod zu bringen.«
    »Nicht, wenn er mich aufhalten will, mein Ende zu suchen!«
sagte sie.
    »Gut. Das ist auch meine Meinung. Die dritte Bedingung, die
Sie erfüllen, ist der Umstand, daß Sie eine Frau sind. Der
Mann, den wir suchen, ist ein Spitzenkönner in seinem Beruf, und
nur jemand, der nicht die geringste Angst vor dem Tod hat, kann sich
ihm nähern.«
    »Und was versprechen Sie mir?« fragte sie.
    Der Arzt sagte in resignierendem Tonfall:
    »Niemand wird versuchen, Sie zu retten, wenn Sie sich
umbringen wollen. Das ist unser Versprechen.«
    »Was muß ich tun?« fragte sie nach einer Pause.
    Veen erwiderte:
    »Das alles kann ich Ihnen erklären, falls Sie Lesen und
Schreiben noch nicht verlernt haben. Gehen Sie auf unsere Vorschläge
ein?«
    Sie drehte den Kopf, warf dem Arzt einen Blick zu, der von
geradezu überwältigender Gleichgültigkeit war, und
entgegnete:
    »Nur, wenn Doktor Cloke mich niemals mehr belästigt.«
    »Das kann ich Ihnen versichern«, sagte Tanis.
    Natürlich begriff er, daß seine Person nur ein Symbol
darstellte. Er verkörperte alle Kräfte, die sich zwischen
den Todeswunsch Chenias schoben und zwischen die Ausführung.
Wieder blickte sie Veen an und sagte:
    »Was muß ich tun?«
    Der Agent der Solaren Abwehr erwiderte bedächtig:
    »Packen Sie Ihre Koffer. Bereiten Sie sich auf einen langen
Flug vor. Während dieses Fluges werde ich Ihnen sagen, was zu
tun ist. Wie lange brauchen Sie, Chenia?«
    »Etwa eine Stunde!« sagte sie.
    Sie verließ den Raum, und Tanis meinte leise zu Veen:
    »Was glaubst du?«
    Veen nagte an der Unterlippe und murmelte düster:
    »Wenn ich an die Welle von Resignation und
Aussichtslosigkeit denke, die von dieser Frau ausgeht, bekomme ich
eine Gänsehaut. Aber ich glaube, ich werde sie bis zu dem
fraglichen Büro auf Proxima Carvadine entsprechend beeinflussen
können. Das Erlebnis der Reise, meine pausenlose Anwesenheit und
das tödliche Problem, dem sie entgegengeht, werden sie
vielleicht aus ihrer grauen Welt herausreißen können.«
    »Hoffentlich. Wann startet ihr?«
    Veen deutete auf den kleinen Dienstgleiter, der schräg vor
den anderen Fahrzeugen geparkt war.
    »Ich werde Chenia von jetzt an nicht mehr aus den Augen
lassen. Das Schiff geht am frühen Nachmittag, drüben, vom
Handelshafen.«
    »Nun gut«, murmelte Dr. Tanis Cloke, als er sich von
Veen verabschiedet hatte, »die Wissenschaft hat alles versucht,
um zu helfen. Vielleicht hilft jetzt etwas anderes.«

5.
    Zwei Stunden, nachdem das Schiff gestartet war, rief Veen Condar
in die Kabine Chenias und bat sie in den kleinen Speisesaal der LE
BEAU NAVIRE.
    »Vielleicht essen Sie eine Kleinigkeit, Mädchen«,
sagte er mit deutlicher Ironie, »damit Sie in der Lage sind,
meine Ausführungen zu begreifen.«
    Sie blickte ihn starr von dem Bildschirm her an und erwiderte:
    »Schon gut. Ironie verfängt nicht; ich kenne sie zu
gut.«
    »Entschuldigung!« schloß Veen und schaltete den
Interkom aus. Sie trafen sich an dem kleinen, für Veen
reservierten Tisch in der Nähe
    eines Panoramaschirmes, auf dem die Sterne funkelten. Veen rückte
ihren Sessel zurecht und sagte:
    »Sie fühlen sich gut, Chenia?«
    Sie zuckte die Schultern und betrachtete fast gleichgültig
die Ziffern, die vor den einzelnen Speisen auf der Karte vermerkt
waren.
    »Wie immer«, sagte sie. »Worum geht es
eigentlich bei diesem merkwürdigen Versuch der Seelenrettung?«
    Condars braune Augen musterten sie langsam und eindringlich,
während der Agent leise zu sprechen begann.
    »Eine Pioniergruppe fand, mehr durch einen Zufall, eine
kristallhaltige Ader in einem mächtigen Gebirgszug. Die
Kristalle nennen sich Va.-Achtundneunzig. Sie sind teuer, weil
selten. Man verwendet sie«, seine Hand schlug leicht gegen den
Bildschirm, »um mit ihnen die Innenschicht des
Informationsträgers auszukleiden. Daher auch die gestochen
scharfen und dreidimensionalen Bilder.«
    Sie
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