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PR TB 132 Projekt Pandora

PR TB 132 Projekt Pandora

Titel: PR TB 132 Projekt Pandora
Autoren: Perry Rhodan
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Jahren, mit so
kurz geschnittenem Haar, daß sein Kopf beinahe kahl wirkte.
Seit einem Zeitraum von fast zwei Jahren hatte sich seine gesamte
Erholung auf kleine Fahrten mit dem Boot beschränkt; er kam
einfach nicht dazu, länger auszuspannen. Eine Stadt mit mehr als
drei Millionen
    Einwohnern und mehr als zehntausend Gästen täglich, das
Gewirr der Völker und Gäste, die trägen Banzos und die
Kolonialterraner - es gab immer mehr zu tun, als man wirklich
schaffen konnte. Jetzt aber war Schluß. Für dreiundzwanzig
Tage würde sich Tence dem Trubel entziehen und nichts anderes
tun als auszuspannen, schlafen, schwimmen und alles das lesen und
hören, wozu er niemals Zeit gehabt hatte.
    Tence balancierte über die Planke, ging an Land und bewegte
sich entlang der Doppelreihe kleinerer Boote bis zu dem niedrigen
Hafengebäude, das unter den Kronen der uralten Bäume
verschwand. Dort holte er seine Bestellung an Lesespulen ab, bezahlte
die Reinigung der Kleidung und Wäsche und verstaute, wieder an
Bord, alles auf das sorgfältigste.
    Die Ruhe der kommenden Tage hatte bereits von ihm Besitz
ergriffen. Er freute sich auf diese Zeit in einem Maß, das er
lange nicht gekannt hatte. Als wieder die notwendige Ordnung in dem
großen, einteiligen Raum unter Deck herrschte, schraubte Tence
das Funkgerät aus den federnden Halterungen und stellte es auf
den fisch.
    Zuerst prüfte er die Spannung der kleinen, kompakten
Energiezelle.
    »Fünfundneunzig Prozent!« stellte er fest und
dachte daran, daß er noch eine Reservezelle an Bord hatte,
unangebrochen in der wasserdichten Verpackung.
    Er schaltete das Gerät an und begann mit der Prüfung.
    Als er die verschiedenen Wellenlängen durchprobierte, hatte
er plötzlich eine Stimme im Lautsprecher.
    Tence hatte ein geschultes Ohr für Untertöne. Diese
männliche, etwas heisere Stimme sprach im Tonfall eines
Verschwörers.
    Tences Hand schoß vor, packte einen Notizblock, über
dem ein magnetischer Stift klebte und schrieb mit.
    »... kennen Sie Proxima Carvadine?«
    »Flüchtig. Noch nie dort gewesen!«
    »Dann fliegen Sie dorthin, zu...« Eine Störung
zerriß den Rest des Satzes. Ein Raumschiff schwebte leise über
die Bucht ein und verschwand hinter den Bergen.
    »... wollen Sie?«
    »Es geht um Karthago Valley. Dort befindet sich ein Lager
eines großen Pioniertrupps. Wir brauchen die Unterlagen für
die Va.-98 Kristalle. Alle.« Eine Pause.
    » Wie denken Sie sich das Vorgehen?«
    Die andere Stimme sagte leise:
    »Sie kommen als harmloser Tourist. Etwas wird uns einfallen,
keine Sorge. Ich habe hier Ihren Paß vor mir liegen... Frage:
wie groß sind Sie wirklich? Genau?«
    »Eintausendachthundertdreiundsiebzig Millimeter.«
    »Danke. Übernehmen Sie den Job?«
    »Unter Umständen. Was wird gezahlt?«
    »Fünfundsiebzigtausend Solar...«
    »Das ist zuwenig.!«
    »Lassen Sie mich ausreden. Fünfundsiebzig vor dem
Auftrag, fünfundsiebzig nach Erledigung. Einverstanden?«
    »Ja.«
    »In den nächsten Tagen bekommen Sie alle Unterlagen und
Hilfsmittel. Bleiben Sie noch zwei Tage auf Ihrem Boot, dann gehen
Sie zurück in die Wohnung. Wir.«
    Das Gespräch endete.
    Vorsichtig drehte Tence an den Abstimmknöpfen. Er bekam eine
Menge Störungen in die Lautsprecher, aber nichts sonst. Einige
Peilzeichen von Bojen und Leuchttürmen, aber die beiden
Verschwörer blieben stumm.
    »Also bin ich wieder einmal Zeuge einer Verschwörung
gegen das Imperium geworden«, sagte er sich leise und zündete
sich die dritte Zigarette dieses Morgens an. Er betrachtete die
Schnörkel der Kurzschrift auf seinem Notizblock, dann zuckte er
die Schultern. Wenn er diesmal nachgab, würde wieder nichts aus
seinem Urlaub werden. Va.-98 Kristalle. das waren jene Kristalle, die
man seit einigen Jahren für die Beschichtung der Sichtscheiben
von Visiphonen und allen anderen Bildgeräten brauchte, die
flacher als eine Fingerbreite waren. Ein eminent wichtiger Stoff
also, den man noch nicht synthetisieren konnte. Wurde er auf Proxima
Carvadine abgebaut?
    Tence sagte sich leise: »Ich werde berichten, was ich gehört
habe. Und mich soll verdammt niemand aufhalten können!«
    Er sprach die Uhrzeit und seine Gedanken zu diesem mitgehörten
Dialog in das Mikrophon des Sprechschreibers. Nacheinander schoben
sich vier Seiten aus dem Ausgabeschlitz heraus. Sorgfältig
faltete sie Tence zusammen und schob sie in einen Umschlag, den er
versiegelte.
    »Ausgezeichnet!« sagte er, während er den
Niedergang hochkletterte.
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