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PR TB 131 Abteilung Psi

PR TB 131 Abteilung Psi

Titel: PR TB 131 Abteilung Psi
Autoren: Perry Rhodan
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Gala-Diner ein,
und als besondere Attraktion hatte er sich ausgedacht, daß der
Frachter wahrend des Essens aus dem Linearraum auftauchen und in
unmittelbarer Nähe des Gungadin-Sy-stems materialisieren solle.
Zur Feier des Tages waren die Tische zu einer hufeisenförmigen
Tafel vereint wor- . den, deren Stirnseite nicht der Kapitän,
sondern die zahlenden Fahrgäste einnahmen,
    Der große Bildschirm, der auf der Wand zwischen den beiden
Zugängen wie ein Fenster montiert war, zeigte noch das milchige
Grau des Linearraums, als Yorn Bek-ker von dem Kapitän, der drei
Sitze weit von ihm entfernt saß, auf den Grund seiner Reise
nach Gungadin angesprochen wurde.
    „Neugierde", lächelte Bekker, „hauptsächlich
Neu-gierde. Wir sind von Beruf Soziologen und möchten wissen,
wie es auf einer Siedlerwelt zugeht, die so merkwürdige
Bedingungen aufweist wie Gungadin."
    Der Kapitän hatte plötzlich Falten auf der Stirn.
    „Ich glaube nicht, daß man Sie auf Gungadin freundlich
empfangen wird", bemerkte er düster.
    „Warum nicht? Siedler sind gewöhnlich fortschrittlich
denkende Leute, die es begrüßen, wenn man sich um ihre
soziologischen Probleme kümmert, nicht wahr?"
    „Vielleicht sind die Leute auf Gungadin nicht so
fortschrittlich, wie Sie glauben", gab der Kapitän zu
bedenken. „Das meine ich nicht", antwortete Bekker.
„Denken Sie an Männer wie Giegar Soph, Harmion Mastaff!
Männer, unter deren Führung sich Gungadin überhaupt
erst zu einer bewohnbaren Welt entwickelt hat. Solche Leute ..."
„Soph und Mastaff lebten vor sechs Generationen",
    unterbrach ihn der Kapitän. „Sie sind schon lange tot,
und ihre Nachkommen gleichen ihnen nicht."
    Bekker hatte eine Erwiderung parat; aber er kam nicht dazu, sie
auszusprechen. Ein allgemeines „Ah!" und „Oh!"
der Überraschung ging durch den Raum, das Geräusch der
Triebwerke klang plötzlich anders, und auf dem Bildschirm hatte
das Grau des Linearraums dem bunten Sternengefunkel des
Einstein-Raums Platz gemacht, unter dem sich ein aus einer blauen und
einer gelben Komponente bestehendes Paar mit fast, schmerzender
Strahlkraft besonders hervortat.
    Yorn Bekker sah auf. Es war das erste Mal, daß er einen
Planeten besuchte, der um eine Doppelsonne kreiste. Das Doppelgestirn
war noch zu weit entfernt, als daß es dem menschlichen Auge
größer als zwei grelle Lichtpunkte erschienen wäre.
Eine unerklärliche Faszination schien von ihnen auszugehen. Yorn
Bekker fand sich außerstande, den Blick vom Bildschirm zu
wenden, obwohl ihn besonders die grelle Strahlung des blauen Sterns
in den Augen zu schmerzen begann. Er hatte eine eigenartige Vision;
Er sah die beiden Sterne sich aufblähen. Er sah sie das All
bedecken, bis sie alle übrigen Sterne verschluckt hatten. Er sah
einen Kosmos, in dem es nur noch diese beiden Supergiganten gab. Er
fühlte die mörderische Hitze, die von ihnen ausging.
    Plötzlich gellte ein Schrei. Der Bildschirm barst mit
donnerndem Knall. Alarmsirenen schrillten. Fassungslos und ohne den
Vorgang zu verstehen, sah Yorn Bekker, wie in der Seitenwand der
Messe ein gewaltiger Riß entstand, an dessen Rändern sich
weißer Schnee absetzte. Ein Gegenstand kam durch die Luft
geflogen und riß den Major beinahe um, ein menschlicher Körper!
Er fühlte den Boden unter den Füßen wanken. Beißende
Kälte
    griff nach ihm, und ein stechender Schmerz fuhr ihm durch die
Lunge. Er spürte das Krib-beln in den Adern und begriff, daß
das Blut zu kochen
    begann, die unmittelbarste Folge der explosiven De-kompression.
Jemand schrie:
    „Das Schiff explodiert!"
    Vorn Bekker war aufgestanden. Er sah Norma Singer, die sich neben
ihm, die Hand am Hals und die Augen aufgerissen, in ihrem Sessel
wand. Er wollte ihr helfen, aber die Kräfte verließen ihn.
Es gab keine Luft zum Atmen mehr. Bohrender Schmerz hüllte den
Körper in eine Wolke von Pein. Es wurde ihm dunkel vor den
Augen. Er stürzte.
    Das ist der Tod, war sein letzter Gedanke.

2.
    Für Sunik entwickelte sich der Vorfall gänzlich anders.
Er bemerkte kurz nach dem Auftauchen des Frachters aus dem
Linearraum, daß die Blicke sämtlicher Menschen ringsum wie
magisch von dem Bildschirm angezogen wurden, auf dem die Doppelsonne
des Gungadin-Systems zu sehen war. Gleichzeitig registrierten seine
Sensoren den Einfall gebündelter psionischer Energien. Er begann
zu reagieren, noch bevor die Passagiere und Mannschaften aufsprangen
und sich gebärdeten, als schnüre ihnen jemand die Luft ab.
    Sunik
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