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PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

Titel: PR TB 099 Die Tödliche Erfindung
Autoren: Perry Rhodan
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Es würde ihn aufmuntern.
    Sie durchquerte den Hof und erreichte die Tür.
    Der fette Mann schnalzte mit der Zunge.
    »Ich wußte nicht, daß der alte Herr ein so
appetitliches Wesen in seiner Nähe hat«, sagte er mit
einer melodisch klingenden Stimme. »Wollen Sie mit mir
schlafen?«
    Er betätigte ein scheibenförmiges Ding an dem
Metallgestell. Das Klingeln ertönte erneut.
    »Sind Sie verrückt?« erkundigte sie sich. Ihre
Hand, die sich bereits nach dem Türgriff ausgestreckt hatte, zog
sich zurück. »Was wollen Sie von uns?«
    »Wirken meine Blicke sehr lüstern?« fragte der
Fremde ungeniert. »Im allgemeinen bin ich sehr erfolgreich bei
jungen Damen. Sie halten mich für ungewöhnlich.« Er
hob einen Arm und bewegte den Zeigefinger. »Es ist immer
wichtig, daß man sich von der Masse unterscheidet. Leider«,
sein Gesicht wurde finster, »führt auch das wieder zu
Uniformierungen. Männer wie ich haben es immer schwerer.«
    Er grinste.
    »Werden Sie jetzt aufmachen?«
    »Wollen Sie zu meinem Vater?«
    »Ich muß zu Ihrem Vater, sofern er Mr. Eveno Starrion
ist.«
    »Wenn Sie nur dieses Ding abgeben wollen, werde ich das für
Sie erledigen. Von wem darf ich Grüße bestellen?«
    »Dieses wundersame Gerät, das Sie in Ihrer kindlichen
Unwissenheit als >Ding< zu bezeichnen sich nicht scheuen, ist
ein Fahrrad, meine Liebe. Wenn Sie je durch ein Museum gewandelt
sind, werden Sie solche und ähnliche Modelle bereits erblickt
haben.«
    »Sie spinnen wirklich!« stellte Paynta überzeugt
fest.
    »Man sagt es!« sagte der Mann trocken.
    Paynta war unentschlossen. Der Fremde benahm sich zwar wie ein
Verrückter, aber es war immerhin möglich, daß er nur
versuchte, sich über sie lustig zu machen.
    »Ich werde meinem Vater ausrichten, was Sie ihm zu sagen
haben, wenn Sie mir Ihren Namen nennen.«
    Der fette Mann überlegte. Schließlich nickte er.
    »Ich bin Taynor.«
    Sie starrte ihn an.
    »Der Taynor?«
    Seine Mundwinkel zuckten. Er war belustigt und nickte abermals.
    Starrions Tochter stand unentschlossen neben der Tür.
    »Was ist los?« erkundigte sich Taynor. »Glauben
Sie mir nicht? Soll ich mich ausweisen?«
    Sie öffnete zögernd die Tür.
    »Kommen Sie herein! Ich wußte nicht, daß mein
Vater Verbindung mit Ihnen aufgenommen hat. Er sprach nicht davon.«
    Taynor schob sein Fahrrad herein. Er war einer der größten
und fettesten Männer, die Paynta jemals gesehen hatte, aber sie
gestand sich ein, daß er sie beeindruckte.
    Taynor schwang ein Bein über das Fahrrad und nahm auf dem
Sattel Platz.
    »Sie können auf dem Lenker bis zum Haus mitfahren.«
    »Nein, nein!« lehnte sie hastig ab.
    Er betrachtete sie besorgt.
    »Mögen Sie mich nicht?«
    Sie drehte sich um und ging auf das Haus zu. Hinter sich hörte
sie Taynor lachen. Dann rollte er auf seinem merkwürdigen
Fahrzeug an ihr vorbei. Sie wunderte sich, daß das zerbrechlich
wirkende Metallgestell sein Körpergewicht aushielt.
    Taynor stellte das Fahrrad an der Hauswand ab und wartete auf
Paynta.
    »Ihr Vater sitzt oben am Fenster. Er macht einen müden
Eindruck.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Machen Sie sich von allen Menschen, denen Sie begegnen,
sofort ein Bild?« fragte sie ärgerlich.
    »Hm!« Er warf ihr einen Seitenblick zu. »Sie,
zum Beispiel, sind eine verwöhnte Pseudointellektuelle und
offensichtlich noch Jungfrau.«
    Sie errötete.
    »Ich bin.« Sie unterbrach sich und stampfte mit einem
Fuß auf. »Sie können mich nicht überlisten. Ich
habe jetzt genug von Ihnen. Sie können zu meinem Vater gehen,
vielleicht spricht er mit Ihnen.«
    Er grinste sie an und betrat das Haus. Obwohl er zum erstenmal
gekommen war, fand er sich im Innern des Gebäudes sofort
zurecht. Zielsicher ging er auf den Antigravlift zu, um nach oben zu
schweben.
    Paynta folgte ihm nicht. Sie ging wieder in den Hof. Wenige
Augenblicke später konnte sie beobachten, wie ihr Vater sich
erhob und sich vom Fenster entfernte. Er würde jetzt Taynor
begrüßen.
    Seltsamerweise war sie nicht besonders zornig auf den Besucher.
Von einem Mann wie Taynor erwartete man, daß er sich so
verhielt. Ob er ihrem Vater wirklich helfen konnte? Die Menschen, die
ihn kannten, erzählten seltsame Geschichten über Taynor.
    Taynor verdiente an seiner Popularität, er übernahm nur
Aufträge, die ihm Vergnügen bereiteten. Das behaupteten
jedenfalls seine Anhänger. Zweifellos konnte Taynor nur
erfolgreich sein, weil er bekannt war. Er war einer der bekanntesten
Männer der Stadt, ohne daß die
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