Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

Titel: PR TB 099 Die Tödliche Erfindung
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
genug sind,
damit keinen Schaden anzurichten. Das ist bereits ein Denkfehler.
Wenn Ihre Erfindung entwickelt wird, muß sie früher oder
später aus dem Einflußbereich jener entgleiten, die Sie
für verantwortungsbewußt halten. Jede Erfindung, die dem
Fortschritt dient, ist schlecht. Die Menschheit hätte in ihren
Höhlen bleiben und denken sollen, anstatt das Rad zu erfinden.«
    »Denken Sie das wirklich?«
    »Ich weiß nicht. Ich spreche jetzt zu Ihnen. Sie
müssen sich darüber klarwerden, was Sie tatsächlich
wollen. Geht es Ihnen darum, der Menschheit zu helfen, oder wollen
Sie Ruhm? Suchen Sie Selbstbestätigung, oder sind Sie ein
Idealist? Wollen Sie Ihrer Tochter ein gesichertes Leben bieten oder
nur angeben?«
    Starrion schüttelte den Kopf.
    »Warum höre ich Ihnen überhaupt zu?«
    Sekundenlang wurden Taynors Augen völlig sichtbar, schwarze
Augen, kalt und glänzend.
    »Sie haben dreitausend Solar an mich zu bezahlen, deshalb
hören Sie zu. Sie sind Materialist. Natürlich, alle
Erfinder sind Materialisten. In Ihrem Bewußtsein arbeitet
unterschwellig eine graue Zelle und überlegt, wie Sie
dreitausend Solar besser hätten anlegen können.«
    Bevor Starrion einen Einwand erheben konnte, fuhr Taynor fort:
»Sie sind unbescheiden. Sie versuchen, Ihre Erfindung Perry
Rhodan vorzustellen. Glauben Sie, daß nur er in der Lage ist,
diese Erfindung zu beurteilen?«
    »Ich muß mit Rhodan darüber sprechen«,
brach es aus Starrion hervor. Jetzt konnte er sich nicht mehr
zurückhalten. Der Funke Hoffnung, daß es ihm doch noch
gelingen würde, mit Perry Rhodan zu sprechen, war noch immer
nicht erloschen. Und Taynor, ausgerechnet Taynor, hatte diesen
Hoffnungsfunken wieder zu einer Flamme werden lassen. »Wenn Sie
das fertigbringen, zahle ich Ihnen das doppelte Honorar.«
    »Widerlich!« sagte Taynor.
    »Können Sie mir helfen?«
    Der Psi-Organisator stand auf und stützte sich mit den Armen
auf den Schreibtisch.
    »Manche Dinge lassen sich nicht aufhalten, sie sind wie
Naturereignisse. Verdammt sollen Sie sein, Starrion, denn ich bin
sicher, daß Ihre Erfindung nur Unglück über die
Menschheit bringen wird.«
    »Sie wissen nicht, worum es sich handelt«, entgegnete
der Wissenschaftler.
    Taynor winkte ab.
    »Ich erfülle meinen Vertrag. Ich helfe Ihnen. Gehen Sie
jetzt, Sie werden Nachricht bekommen.«
    Starrion fühlte sich düpiert. Wozu war er überhaupt
hierhergekommen? Taynor würde ihm kaum helfen können.
    »Ein Wunderdoktor!« sagte Starrion enttäuscht.
    Taynor verstand, was er sagte, reagierte aber nicht.
    Starrion fand sich wenige Augenblicke später auf dem
Treppenhaus wieder. Er würde niemandem von seinem
Zusammentreffen mit Taynor berichten, denn er wollte sich nicht
bloßstellen. Wie war Paynta auf den Gedanken gekommen, ihm
diesen Mann zu empfehlen? Vielleicht kannte sie Taynor persönlich
und fand ihn exotisch.
    Starrion trat auf die Straße hinaus. Unmittelbar vor ihm war
ein Transmitterstand. Eine Hochstraße führte über das
Haus hinweg. Gleiter schwirrten vorüber.
    Das ist meine Welt! dachte Starrion erleichtert. Dieses muffige
Haus mit seinem psychopathischen Bewohner wollte er so schnell wie
möglich vergessen.
    Er trat auf den Transmitterstand zu und löste eine Marke.
Dann gab er die Koordinaten an den Robotaufseher. In wenigen
Augenblicken würde er zu Hause sein.
    ***
    Vom Garten aus konnte Paynta Starrion ihren Vater am Fenster
sitzen sehen. Er ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. In
den vergangenen Wochen hatte er nicht mehr gearbeitet.
    Er wird bald sterben! dachte Paynta.
    Sie hatte ihren Vater immer bewundert. Die Lebensenergie des alten
Mannes schien unerschöpflich zu sein. Jetzt drohte sie langsam
zu erlöschen.
    Vielleicht hätte er doch zu Taynor gehen sollen. Warum hatte
er den Termin vor drei Wochen nur ungenutzt verstreichen lassen? Er
schwieg auf alle Fragen, die sie an ihn richtete.
    Der Robotgärtner summte vorbei und machte einen Bogen um sie.
Er hatte einen Strauß geschnitten und war nun dabei, die Blumen
mit Konservierungsstoff zu behandeln. Sie würden sich mindestens
sechs Monate frisch halten.
    Paynta hörte ein Klingeln. Sie drehte sich um und blickte zur
Straße hinaus.
    Vor der niedrigen Tür im Zaun stand ein großer dicker
Mann. Er hielt ein seltsames Gestell mit zwei Rädern in den
Händen. Als er merkte, daß sie auf ihn aufmerksam geworden
war, winkte er ihr zu.
    Sicher ein Besucher für ihren Vater. Das konnte nur gut für
den alten Mann sein.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher