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PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

Titel: PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm
Autoren: Perry Rhodan
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hatte. Der Bibliorobot überreichte ihm einen ganzen
Stapel Mikrofilme, die er für vierzehn Tage nach Hause nehmen
durfte. Von einem Film auf seiner Wunschliste war kein Duplikat
vorhanden, deshalb wurde ihm nicht gestattet, ihn mitzunehmen. Er
suchte also ein Lesegerät auf und spannte den betreffenden
Mikrofilm ein, um ihn hier zu studieren. Ihm gegenüber saß
ein zierliches Mädchen mit einem sehr großen Busen. Das
lenkte Michael ab. Plötzlich drang in die Stille des Leseraumes
ein lautes Zischen. Michael blickte um sich, aber er sah niemanden,
der der Urheber des Geräusches sein konnte. Dann sah er zufällig
auf den Pullover des Mädchens. Er fiel so rasch zusammen, als
hätte jemand mit einer Stecknadel hineingestochen und Luft zum
Entweichen gebracht.
    Später dachte Michael in seinem Studierzimmer über
diesen Vorfall nach. Ihm war klar, daß irgend etwas nicht mit
rechten Dingen zuging. Vielleicht war er auch nur überarbeitet?
    Wie dem auch war, er durfte diesem Zwischenfall nicht zuviel
Bedeutung beimessen. Das würde seine Arbeit nur erschweren und
seine Pläne hinauszögern. Er brauchte nur noch die
Abschlußprüfung für das Diplom als Ingenieur für
Hochenergie und Maschinenbau abzulegen und diese Dissertation zu
schreiben, dann konnte er Terra und seinem bisherigen Leben Ade
sagen.
    Mitten in diese Überlegungen hinein platzte ganz überraschend
seine Mutter. Er liebte und verehrte sie, aber sie hatte den
unpassendsten Augenblick für ihren Besuch gewählt. Außerdem
war etwas in ihrem Gesichtsausdruck, das ihn argwöhnisch machte.
Es sah aus, als hätte sie Kummer, den sie bei ihm abladen
wollte. Da sie aber nur mit Sorgen, die mit ihm zusammenhingen, zu
ihm kam, wußte er gleich von Anfang an, was der Grund ihres
Kommens war: Sie mußte etwas über seine Zukunftspläne
herausgefunden haben.
    Und nach einem kürzeren Einleitungsgespräch kam Mory
Rhodan-Abro auch darauf zu sprechen.
    »Willst du nach Beendigung deines Studiums wirklich fort,
Mike?« fragte sie kaum hörbar.
    Er versteifte sich.
    »Hat Krausnase das gesagt?« So nannte er seine
Schwester Suzan.
    »Nein, sie hat dich nicht verraten, wenn du das meinst«,
sagte seine Mutter. »Ich habe ihr Verhalten nur richtig
gedeutet. Sie hat sich in letzter Zeit sehr verändert. Du
übrigens auch. Ich brauchte nur eins und eins
    zusammenzählen. Und überhaupt - du hast nie ein Hehl
daraus gemacht, daß dich der Name Rhodan wie ein Kainszeichen
dünkt.«
    Michael preßte die Lippen aufeinander. Er hätte nun
sagen können, daß er keinen Grund hatte, sich des Namens
Rhodan zu schämen und daß er dies auch nicht tat. Er hätte
sagen können, daß der Name Rhodan nur eine psychische
Belastung war, unter der er seine Persönlichkeit nicht entfalten
konnte. Aber er sagte es nicht.
    Er sagte nur: »Willst du mich nicht verstehen?«
    »Doch, ich verstehe dich. Es schmerzt mich nur ein wenig,
daß du mich in deine Pläne nicht eingeweiht hast.«
    »Das wollte ich nicht. Ich wollte dir nicht weh tun. Und
sicher hätte ich dir alles gesagt. Nur. ich weiß selbst
noch nicht genau, was ich machen werde. Das Universum ist so groß,
meine Möglichkeiten sind unbegrenzt.«
    »Du wirst deinen Weg gehen.«
    Michael hatte die ganze Zeit über weggesehen. Jetzt wollte er
zu seiner Mutter blicken, doch er zögerte. Aus den Augenwinkeln
sah er, daß mit ihr eine Veränderung vorging.
    Er dachte sofort an seine Alpträume.
    »Was hast du, Michael?« Ihre Stimme klang normal, nur
ein wenig besorgter als vorhin.
    »Es ist nichts«, sagte er mit belegter Stimme. Im
stillen flehte er: Nicht mit ihr. Bitte, nicht mit Mutter!
    »Du bist blaß, Michael. Komm her. Wenn dich etwas
bedrückt, so sage es mir.«
    Er ging mit halbgeschlossenen Augen zu ihr. Er sah sie immer noch
nicht an. Erst als sie ihn an ihre Brust drückte, atmete er auf.
    Er lachte erlöst. Alles war nur Einbildung gewesen, davon war
er nun überzeugt. Jetzt wagte er, ihr in die Augen zu sehen. er
schämte sich nicht, sich wie ein schutzbedürftiges Kind zu
benehmen - solche Momente durchlebte jeder einmal.
    Er lachte wieder. Und schrie übergangslos.
    Er rannte auf die andere Seite des Zimmers. Mit dem Gesicht zur
Wand verlangte er: »Geh bitte!«
    Er wollte nicht nochmals dieses unförmige, pulsierende
Ungeheuer sehen, das sein Unterbewußtsein aus seiner Mutter
gemacht hatte.
    »Geh jetzt, bitte! Ich werde dir in einem Brief alles
erklären.«
    Mory Rhodan-Abro erhob sich wortlos. Zwei Stunden
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