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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger
Autoren: Perry Rhodan
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Sir? Dann wäre sein Verhalten durchaus ehrenhaft.“
    Allan D. Mercant schüttelte den Kopf. „Keine impulsiven
Schlüsse, bitte!“ Er faltete die Hände und sah in
diesen Augenblicken aus wie ein satter Bettelmönch. „Oberst
Garfield hat auf eine Information hin versucht, vierhundert Kinder
vom Internierungsplaneten Phrelon zu entführen. Sicher handelte
er in der Überzeugung, sie vor einem schrecklichen Los bewahren
zu müssen.“
    Abermals hob der Solarmarschall die Stimme. Er beugte sich vor und
sagte scharf: „Aber er hat vergessen, daß ein Mann in
seiner Position die Zusammenhänge niemals überblicken kann.
Die Maahks sind keine Ungeheuer, Kendall. Im Krieg kämpfen sie
hart und gnadenlos, aber sie vergreifen sich nicht an Wehrlosen,
sobald der Krieg beendet ist. Und wir wissen, daß seit dem
mysteriösen Eingreifen des sogenannten >Hüters des
Lichts“ kein Kriegszustand zwischen Maahks und Tefrodern mehr
herrscht.
    Unsere Psychologen sind davon überzeugt, daß die
angeblichen Kindergeiseln nicht bedroht sind. Sie vermuten mit
ziemlicher Sicherheit, daß die Maahks Millionen tefrodischer
Kinder von den erwachsenen Tefrodern isolieren, um sie in ihrem
ureigensten Interesse beeinflussen und erziehen zu können.
    Die Maahks sind klug und vorausdenkend. Sie wollen eine neue
Generation von Tefrodern heranziehen, eine Generation, die keinen Haß
mehr gegen sie kennt, sondern ihnen im
    Gegenteil dankbar dafür sein wird, daß man ihr geholfen
hat, in Frieden ein neues tefrodisches Reich in Andromeda
aufzubauen.“
    „Ein Gegengewicht gegen das tefrodische Reich, das eventuell
auf der Eastside unserer Galaxis entstehen könnte...“,
murmelte Franklin.
    „Richtig, und wahrscheinlich wird die intergalaktische
Geschichte einst den Maahks recht geben. Da sie keinen
Familienverband in unserem Sinne kennen, sehen sie die negative
Auswirkung wohl kaum, die darin besteht, daß zahllose Familien
auseinandergerissen werden.“
    Mercants Gesicht wurde hart.
    „Außerdem ist dies das kleinere Übel, Kendall.
Nun begreifen Sie vielleicht, warum wir keinen massiven
diplomatischen Vorstoß zur Befreiung Garfields unternehmen
können. Oberst Garfield hätte beinahe ihren langfristigen
Plan zum Scheitern verurteilt.“
    Kendall schüttelte den Kopf.
    „Wir brauchen doch nur einen der maahkschen Spione, die in
unserer Galaxis operieren, zum Tausch anzubieten.“
    „Das geht nicht, Kendall.“ Allan D. Mercant seufzte.
„Wenn wir damit anfangen, Beobachter zu verhaften, rufen wir
damit nur gleichgelagerte maahksche Aktivität hervor. Aktionen
und Gegenaktionen würden sich erfahrungsgemäß solange
hochschaukeln, bis eine Art unerklärter Krieg zwischen unseren
beiden Galaxien herrscht. Nein, so leid es mir tut, Kendall, ich kann
Ihrem Freund Garfield nicht helfen.“
    „Das sehe ich ein“, erwiderte Franklin leise, „aber
das bedeutet nicht, daß ich nicht alles versuchen werde, um
Garfield zu befreien.“
    „Ich weiß“, sagte Mercant resignierend, „kein
Sohn des Lichts läßt einen anderen im Stich.“
Franklin Kendall neigte den Kopf, wandte sich um und verließ
schweigend das Zimmer.
    *
    Noch zur gleichen Stunde kehrte Kendall in die Interstellare
Gesundheitsbehörde zurück. Er hätte jetzt nicht
schlafen können. Zuerst regelte er die organisatorische Seite
der Rückführung des Hospital schiffes CHARITY, danach
forderte er einen Hyperkomkanal zur lunaren Inpotronik NATHAN an und
debattierte mit einem Sektor des gewaltigen Gehirns über die
Möglichkeiten, Roger Garfield zu befreien.
    NATHANs Antworten waren deprimierend, doch Franklin Kendall ließ
sich nicht entmutigen. Obwohl er wußte, daß es erfolglos
sein würde, nahm er sich vor, am nächsten Tag zu versuchen,
Perry Rhodan persönlich zu sprechen. Der Großadministrator
war vor zwei Tagen von einer Rundreise durch die Systeme des Solaren
Imperiums zurückgekehrt und würde fast eine ganze Woche
lang im Solsystem bleiben.
    Danach aber rief er außerdem die Flugbereitschaft der
Gesundheitsbehörde an und bestellte für den nächsten
Nachmittag ein schnelles Inspektionsschiff für sich. Er wollte
damit zum Medoplaneten der USO, Tahun, fliegen, um sich mit John
Rawlins zu beraten, der dort als Robotiker und Chefbetreuer des
Medokybernetischen Positronengehirns arbeitete. Anschließend
fuhr er mit dem Gleiter zu seinem Appartement, suchte die
Hyperkomanschlüsse der übrigen Söhne des Lichts heraus
und rief nacheinander an.
    Eddie Burke,
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