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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
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Speerschleuderer wärst,
E-tana, würde ich dein großes Maul mit dem Schaft meines
Beiles stopfen", erwiderte Ilku-un mürrisch.
    „Das Fleisch ist fertig!" sagte jemand ruhig.
    Ilku-un deutete ins Dunkel.
    „Bringt die Weiber ans Feuer. Sie müssen essen, sonst
verkaufen wir sie nicht teuer genug", sagte er.
    Einige Soldaten standen unwillig auf und zerrten die Mädchen
nach vorn. Der Wolf sah zweierlei Dinge:
    Die Gestalten, die sich ums Feuer bewegten, waren durch die
Gesellschaftsform zu einer merkwürdigen Einheit verschmolzen
worden. Angreifer und Opfer, Sieger und Besiegte. Es war eine
fremdartige - und gleichzeitig natürliche - Ordnung, aber es war
Ordnung. Und...
    Eine der Gestalten deutete nach unten, ein Arm deutete aus der
offenen Seitenfläche der Gleiterkabine zum Feuer.
    Vorsichtig stand der Wolf auf.
    Ilku-un schien etwas gehört zu haben. Er zog langsam ein
schweres, doppelseitiges Kupferbeil an einem unterarmlangen,
glattpolierten Schaft aus dem breiten Gürtel und wog es, die
Schneide nach vorn, vorsichtig in der Faust. Plötzlich wurde der
Kreis um das Feuer in grelles Licht getaucht. Shyrkal zählte
zwölf Scheinwerfer.
    „Enlils Fackel!" heulte einer der Soldaten auf und warf
sich zu Boden.
    Das Licht, und hinter der Lichtflut der Gleiter, senkten sich, bis
der Gleiter einen Meter über dem Boden, zwischen dem Wolf und
den Menschen, die sich zusammendrängten, dem Feuer
entgegenschwebte. Die Scheinwerfer wurden herumgedreht, die Soldaten
und die Mädchen wurden geblendet.
    „Narren!" schrie Ilku-un donnernd. „Halt! Das ist
nicht Enlils Fackel, das sind Dämonen!"
    Er wog seine Waffe kurz in der Hand, dann riß er den Arm
hoch. In dem Augenblick, als Ilku-un die schwere Kupferaxt schleudern
wollte, fauchte etwas kurz und hoch auf. Eine der Gestalten hatte
eine kurze, vierkantige Waffe in der Hand und drückte ab.
Blitzschnell bewegten sich von einem leuchtenden Mittelpunkt, der
sich auf der Brust des Anführers bildete, Fäden nach allen
Richtungen. Sie schössen zum Kopf hinauf, den Arm entlang,
fesselten das Handgelenk in einem weißen Netz aus
Energiemustern. Kraftlos öffneten sich die Finger, und das
schwere Beil fiel auf Ilku-uns Schulter. Der Anführer krümmte
sich zusammen und krachte zu Boden. Ein zweiter Schuß löste
sich aus der rätselhaften Waffe. Unheimlich schnell wickelten
sich Fäden um Unterleib und Beine des Soldaten, kreuzten sich
und bildeten ein Netz.
    Ilku-un kämpfte schweigend.
    Sein Keuchen drang bis an die Ohren des Wolfes. Der riesige
Anführer stemmte sich gegen die weißleuchtenden Fesseln
aus der Faserpistole, spannte die Muskeln und zerriß seinen
Rock. Schließlich gab er auf.
    Der Gleiter schwebte drei Meter vor dem Feuer. Das Fleisch der
Gazelle verbrannte mit ätzendem Rauch und einem Gestank, der die
Geruchszonen des Wolfes betäubte. Aus dem Gleiter stiegen
lautlos zwei Gestalten. Sie waren humanoid und sehr schlank; sie
wirkten halbverhungert. Sie trugen hochmoderne, weiße Anzüge
mit leichten Stiefeln und metallenen Bändern um die Handgelenke.
An den Gürteln befanden sich die Schutzhüllen für die
F aserpistolen und kleinere Halterungen für W affen, die
tödlicher schienen. Der Wolf fing einige kurze Kommandos auf; er
kannte die Sprache nicht.
    „Shyrkal!"
    Ein aufmerksamer Impuls schlug augenblicklich zurück.
    „Näher heran! Aber zeige dich nicht. "
    Eine Impulsgruppe besagte Zustimmung.
    Lautlos bewegte der Wolf seine Füße, umrundete die
    Zeder und glitt hinter einer Reihe dunkler Büsche nach unten.
Binnen weniger Sekunden stand er nicht mehr hinter dem Gleiter,
sondern neben ihm. Die beiden Fremden waren jetzt voll sichtbar.
    Soldaten und Mädchen bildeten einen Halbkreis. Sie hatten
sich zu Boden geworfen und die Gesichter in das Laub und gegen die
Gräser gepreßt. Im Gleiter summte etwas durchdringend. Die
zwei Gestalten, deren Augen rötlich zu schimmern schienen,
bewegten sich auf weichen Sohlen zwischen den Erstarrten. Einer von
ihnen bückte sich, die Faserpistole in der Rechten.
    Er sagte etwas, der andere antwortete kurz und bestimmt.
    Eine magere Hand in einem hellen Handschuh griff nach unten,
umfaßte eine Haarsträhne und zog den Kopf eines Mädchens
hoch. In der gezielten Bewegung lag eine schweigende Brutalität.
Das erschreckte Gesicht mit den geschlossenen Augen wurde von den
Scheinwerfern angestrahlt; das Mädchen starb fast vor Angst.
    Die andere Hand steckte die Pistole zurück, zog ein
aufblitzendes Messer aus
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